Slowetschne (ukrainisch Словечне; russisch Словечно Slowetschno) ist ein Dorf in Polesien im Norden der ukrainischen Oblast Schytomyr mit etwa 1700 Einwohnern (2001).[1]
Slowetschne | ||
Словечне | ||
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Schytomyr | |
Rajon: | Rajon Owrutsch | |
Höhe: | 204 m | |
Fläche: | 3,631 km² | |
Einwohner: | 1.725 (2001) | |
Bevölkerungsdichte: | 475 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 11122 | |
Vorwahl: | +380 4148 | |
Geographische Lage: | 51° 23′ N, 28° 21′ O51.38111111111128.354444444444 | |
KOATUU: | 1824287301 | |
Verwaltungsgliederung: | 28 Dörfer | |
Adresse: | вул. Поліська буд. 9 11122 с. Словечне | |
Website: | Offizielle Webseite der Landgemeinde Slowetschne | |
Statistische Informationen | ||
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Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von 204 m am Ufer der Slawetschna, einem 158 km langen, rechten Nebenfluss des Prypjat, 33 km westlich vom Rajonzentrum Owrutsch und 150 km nördlich vom Oblastzentrum Schytomyr. Durch das Dorf verläuft die Territorialstraße T–06–17.
Das 1566 erstmals in der Beschreibung der Woiwodschaft Kiew des Großfürstentums Litauen schriftlich erwähnte Dorf kam nach der Union von Lublin 1569 an Polen-Litauen und ging in das Eigentum der polnischen Magnaten Potocki über. 1773 wurden der Ortschaft Stadtrechte verliehen. Nach der zweiten polnischen Teilung wurde Slowetschne 1793 zusammen mit der rechtsufrigen Ukraine dem Russischen Kaiserreich einverleibt und war ab 1797 Teil des Bezirks Owrutsch im Gouvernement Wolhynien. 1863 wurde die Stadt zum administrativen Zentrum des Landkreises Owrutsch. Zwischen 1868 und 1899 wuchs die Zahl der Bauernhöfe von 145 auf 257 an und die Bevölkerung stieg von 1430 auf 1580 Einwohner. Bis 1896 entstanden vor Ort Wasser- und Dampfmühlen, eine Brennerei, Eisenhütten und Hammerwerke. Nach dem Ende des Russischen Bürgerkrieges wurde die Ortschaft Teil der Ukrainischen SSR innerhalb der Sowjetunion und nach der administrativ-territorialen Neuordnung von 1923 wurde Slowetschne Zentrum des gleichnamigen Rajons.
Vom 19. August 1941 bis zum 15. November 1943 war das Dorf von der Wehrmacht besetzt. In dieser Zeit war die Ortschaft ein Zentrum sowjetischer Partisaneneinheiten, worauf die deutschen Besatzer mit Strafaktionen reagierten und in Slowetschne sowie 13 umliegenden Dörfern (siehe auch Kopyschtsche-Tragödie) mehr als 5.000 Menschen töteten und ganze Dörfer niederbrannten.[2]
Durch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 wurde die Ortschaft radioaktiv kontaminiert.
Slowetschne ist seit November 2017 das administrative Zentrum der 1183,01 km² großen Landgemeinde Slowetschne (Словечанську сільську територіальну громаду Slowetschansku silsku terytorialnu hromadu) im Westen des Rajon Owrutsch mit insgesamt etwa 9100 Einwohnern,[3] zu der noch die folgenden Dörfer gehören:[4]