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Kopyschtsche (ukrainisch Копище; russisch Копище Kopischtsche) ist ein Dorf im Nordwesten der ukrainischen Oblast Schytomyr an der belarussischen Grenze mit etwa 980 Einwohnern (2001).[1]

Kopyschtsche
Копище
Kopyschtsche (Ukraine)
Kopyschtsche (Ukraine)
Kopyschtsche
Basisdaten
Oblast:Oblast Schytomyr
Rajon:Rajon Olewsk
Höhe:156 m
Fläche:2,83 km²
Einwohner:983 (2001)
Bevölkerungsdichte: 347 Einwohner je km²
Postleitzahlen:11010
Vorwahl:+380 4135
Geographische Lage:51° 35′ N, 27° 51′ O
KOATUU: 1824484801
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Adresse: вул. Володимирська 2
11000 м. Олевськ
Website: Offizielle Webseite der Territorialgemeinde Olewsk
Statistische Informationen
Kopyschtsche (Oblast Schytomyr)
Kopyschtsche (Oblast Schytomyr)
Kopyschtsche
i1

Im Dorf, das zahlreiche Verbindungen in das benachbarte belarussische Dorf Hluschkawitschy (belarussisch Глушкавічы) unterhält, gibt es zwei Geschäfte, einen Kindergarten, eine Schule, ein Postamt, ein Museum, ein Kulturhaus und einen Park.[2]


Geografie


Kopyschtsche gehört administrativ zur Territorialgemeinde der Stadt Olewsk. Zuvor war das Dorf das administrative Zentrum der gleichnamigen Landratsgemeinde im Norden des Rajon Olewsk, zu der noch das Dorf Majdan-Kopyschtschenskyj (Майдан-Копищенський, ) mit etwa 350 Einwohnern gehörte.[3]

Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von 156 m am Ufer des Ubort, einem 292 km langen, rechten Nebenfluss des Prypjat, 50 km nördlich vom Gemeinde- und Rajonzentrum Olewsk und 195 km nördlich vom Oblastzentrum Schytomyr. Nördlich und westlich vom Dorf verläuft die belarussische Respublikanskija automabilnyja dorohi (Republiksautostraße) 36.


Geschichte


Das im historischen Gebiet Polesien gelegene Dorf wurde 1598 (nach anderen Quellen 1459[1][4]) erstmals, als Dorf in der Woiwodschaft Kiew der Provinz Kleinpolen des Königreiches Polen-Litauen, schriftlich erwähnt.[5]

Am 13. Juli 1941 wurde das Dorf zu Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges von der Wehrmacht besetzt und am 31. Dezember 1943 von der Roten Armee befreit.[5]


Kopyschtsche-Tragödie


Im Sommer 1943 kam es in Polesien zu größeren Guerillakämpfen, weshalb die deutschen Besatzer als Reaktion darauf im Juli 1943 Strafaktionen durchführten (Operation „Frau Helga“[6]) und Dörfer in abgelegenen Gebieten, in denen Partisanenstützpunkte vermutet wurden, besetzten, weshalb die Bewohner, aus Angst vor Repressalien, in die umliegenden Wälder und Sümpfe flüchteten. So fanden die etwa 1000 dafür eingesetzten Männer unter dem Kommando von Hauptsturmführer Gunfher (Гюнфхер), Kopyschtsche am 10. Juli 1943 menschenleer vor, weshalb ein Unterhändler mit dem Versprechen zu den Bewohnern gesandt wurde, dass keine Zivilisten gemaßregelt würden. Wenn sie, zur Überprüfung ihrer Dokumente, umgehend in ihre Häuser zurückkehren würden, erhielten sie zudem knapp gewordene Waren. Auf diese Garantie hin kehrten die Dorfbewohner am 11. Juli ins Dorf zurück.

Als das Dorf jedoch wieder bevölkert war, umzingelten die Truppen es am Morgen des 13. Juli und begannen um 13:15 Uhr im Dorf[7] , in dem es vor dem Krieg 650 Häuser mit mehr als 3500 Einwohnern gab[8], ein Massaker unter der Zivilbevölkerung, bei dem Wirtschaftsgebäude, eine Schule, und 360 Häuser niedergebrannt sowie 2887 Einwohner[5], darunter 1347 Kinder[9][10] ermordet wurden. Unter anderem wurden Zivilisten in Häusern, Scheunen und Kirchen eingesperrt und verbrannt.[8]

Zu dem 1943, heute als Kopyschtsche-Tragödie (Копищенської трагедії[11]) bezeichneten Massaker existiert in Kopyschtsche ein Massengrab mit Gedenktafeln für die Getöteten sowie ein Museum, in dem die tragische Geschichte des Dorfes dargestellt wird.[6]


Nuklearkatastrophe von Tschernobyl


Durch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wurde das Gebiet im April 1986 radioaktiv kontaminiert.


Einzelnachweise


  1. Ortswebseite auf der offiziellen Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 5. April 2020 (ukrainisch)
  2. Kopyschtsche, ukrainische Schwester unseres Khatyn auf sb.by vom 12. Juli 2017; abgerufen am 5. April 2020 (russisch)
  3. Webseite des ehem. Gemeinderates; abgerufen am 5. April 2020 (ukrainisch)
  4. Ortsgeschichte Kopyschtsche auf der offizielle Webseite der Territorialgemeinde Olewsk; abgerufen am 5. April 2020 (ukrainisch)
  5. Ortsgeschichte Kopyschtsche in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 5. April 2020 (ukrainisch)
  6. Gedenken an die Opfer der Ereignisse vom 13. Juli 1943 auf vgolos.zt.ua vom 13. Juli 2018; abgerufen am 5. April 2020 (ukrainisch)
  7. Kopyschtsche - Schytomyr Khatyn auf politnavigator.net; abgerufen am 5. April 2020 (russisch)
  8. "Erde mit Blut von Kindern, Müttern, alten Menschen getränkt ..." auf der offiziellen Webseite des Rajon Olewsk vom 11. Juli 2013; abgerufen am 5. April 2020 (ukrainisch)
  9. Anlässlich des Jahrestages der Kopyshchen-Tragödie in der Region Schytomyr eine historische Rekonstruktion der Ereignisse von 1943 auf zhitomir.info vom 15. Juli 2013; abgerufen am 5. April 2020 (ukrainisch)
  10. Kopyschtsche-Tragödie@1@2Vorlage:Toter Link/agroparty.in.ua (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf agroparty.in.ua vom 13. Juli 2018; abgerufen am 5. April 2020 (ukrainisch)
  11. Am 12. Juli 2018 wurde anlässlich des 75. Jahrestages der Kopyschtsche-Tragödie .. auf der offiziellen Webseite des Rajon Olewsk vom 13. Juli 2018; abgerufen am 5. April 2020 (ukrainisch)

На других языках


- [de] Kopyschtsche (Olewsk)

[ru] Копище (Житомирская область)

Ко́пище (укр. Копище) — село в Олевском районе Житомирской области Украины. Основано в 1459 году.



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