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Alcáçovas ist eine Kleinstadt (Vila) und eine Gemeinde in der portugiesischen Region Alentejo.

Alcáçovas
Wappen Karte
Alcáçovas (Portugal)
Alcáçovas (Portugal)
Basisdaten
Region: Alentejo
Unterregion: Alentejo Central
Distrikt: Évora
Concelho: Viana do Alentejo
Koordinaten: 38° 24′ N,  9′ W
Einwohner: 2111 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche: 268 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 7,9 Einwohner pro km²
Postleitzahl: 7090-026
Politik
Bürgermeister: Sara Cristina Cupido Carmo Grou Sim Sim Pajote (PS)
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Alcáçovas
Praça da República, 9
7090-026 Alcáçovas
Website: www.evora.net/jfalcacovas

Der Ort ist das Zentrum der Arte chocalheira, einer traditionellen Handwerkskunst der Tierglockenherstellung, die 2015 in die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes der UNESCO eingetragen wurde.

Historisch spielte der Ort als herrschaftliche Residenzstadt mehrmals eine Rolle. Die vielen typischen Süßspeisen aus Alcáçovas, meist der Doçaria Conventual zuzurechnen, haben überwiegend in diesem Umfeld ihren Ursprung.


Geschichte


Uhrturm im historischen Zentrum von Alcáçovas
Uhrturm im historischen Zentrum von Alcáçovas

Dokumente lassen vermuten, dass der Ort als Teil der römischen Provinz Lusitania unter dem Namen Castreleucos (in etwa: Weiße Burgen) ein Ort an der Römerstraße von Ebora Liberalitas Julia (heute Évora) nach Salacia (heute Alcácer do Sal) war.

Ab 711 n. Chr. wurde der Ort von den Arabern erobert und war bis zur christlichen Eroberung im 13. Jahrhundert Teil des Al-Andalus. Der Ursprung heutigen Ortsnamens (aus dem Arabischen al-Qasr für Festung) wird auf die Mauren zurückgeführt, die hier die beiden alten römischen Befestigungen neu ausgebaut haben dürften.

Der heutige Ort wurde vermutlich im Zuge der Siedlungspolitik nach der christlichen Reconquista neu besiedelt. So gab D. Martinho I., Bischof von Évora, am 17. August 1258 erste Stadtrecht an Alcáçovas, das damit zur Vila wurde (damals administrativer und juristischer Sitz, heute Kleinstadt). König D. Dinis bestätigte am 25. April 1279 von Évora aus die Stadtrechte und ließ die beiden hiesigen Festungen um 1309 neu errichten, wobei eine zur Königsresidenz umgebaut wurde. Die damalige Garnisonskapelle der zweiten, weiter als Festung dienenden Anlage blieb als heutige Gemeindekirche erhalten.

In der Königsresidenz, heute meist als Paço dos Henriques bekannt, wurde der Vertrag von Alcáçovas am 4. September 1479 unterschrieben, mit dem der Kastilische Erbfolgekrieg beendet wurde. Die Eltern des portugiesischen Königs D. Manuel I. heirateten 1447 hier, und die Ehe der Eltern der Königin Isabella I. von Kastilien wurde hier um 1447 ausgehandelt. König D. João II. unterschrieb hier am 20. September 1495 sein Testament, mit dem er seinen Cousin D. Manuel I. als seinen Nachfolger bestimmte.

Der Ort blieb Sitz eines eigenständigen Kreises, bis zu den Verwaltungsreformen nach der Liberalen Revolution ab 1821 und dem folgenden Miguelistenkrieg ab 1834. In der Folge wurde der Kreis Alcáçovas 1836 aufgelöst und ist seither eine Gemeinde des Kreises Viana do Alentejo.

Im Zuge der wachsenden Bevölkerung wurde in Alcáçovas 1888 eine größere Schule eröffnet, die Escola Oficial. Die Volkszählung von 1890 stellte hier bereits eine Zahl von über 600 Kindern bis 15 Jahren fest. 1924 wurde das neue Krankenhaus eröffnet. Anschluss an das landesweite Stromnetz erhielt Alcáçovas erst 1956, was dann jedoch mit einem großen Volksfest gefeiert wurde.[3][4]


Verwaltung


Alcáçovas ist Sitz einer gleichnamigen Gemeinde (Freguesia) im Landkreis (Concelho) von Viana do Alentejo im Distrikt Évora. Die Gemeinde hat eine Fläche von 268,0 km² und 2111 Einwohner (Stand 30. Juni 2011). Die Bevölkerungsdichte beträgt 7,9 Einw./km².

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Alcáçovas (1864–2011)
1864 1878 1890 1900 1911 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1981 1991 2001 2011
2 044 2 108 2 295 2 391 3 027 3 350 3 606 4 384 4 541 4 314 2 651 2 480 2 329 2 088 2 111

Folgende Ortschaften, Landgüter und Orte liegen im Gemeindegebiet:

  • Alcáçovas
  • Estrada da Cruzinha
  • Horta Rossio do Pinheiro
  • Monte Chão da Casinha
  • Monte da Várzea
  • Monte Dois Moinhos
  • Monte Poço Novo
  • Monte Ratinho
  • Monte Ribeira de Évora
  • Monte São Geraldo
  • Monte Vale de Mendro
  • Monte Vale Prazeres
  • Vale da Rata
  • Vale de Alcácer
Platz in der Ortsmitte von Alcáçovas
Platz in der Ortsmitte von Alcáçovas

Wirtschaft


Die Landwirtschaft mit Korkeichen, Olivenbäumen und Weizenfeldern sowie Viehzucht stellt die Haupteinnahmequelle im Ort und in der Umgebung dar.


Sehenswürdigkeiten


Eine Reihe Baudenkmäler befinden sich in Alcáçovas, so:


Söhne und Töchter




Commons: Alcáçovas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. Geschichte der Gemeinde Alcáçovas auf der Gemeindewebsite, abgerufen am 9. Januar 2020
  4. João Fonseca: Dicionário do Nome das Terras. 2. Auflage, Casa das Letras, Cruz Quebrada 2007, S. 17 (ISBN 978-9724617305)
  5. Eintrag Biblioteca Municipal de Alcáçovas in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  6. Eintrag Convento de Nossa Senhora da Esperança in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  7. Eintrag Coreto de Alcáçovas in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  8. Eintrag der Edifício, Igreja e Hospital da Santa Casa da Misericórdia de Alcáçovas in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  9. Eintrag Ermida de São Geraldo in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  10. Eintrag Ermida de São Pedro dos Sequeiras in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  11. Eintrag Ermida do Senhor da Pedra in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  12. Eintrag Horto do Paço das Alcáçovas / Horto do Paço dos Henriques / Horto do Paço Real da Vila in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  13. Eintrag Igreja Paroquial de Alcáçovas / Igreja de São Salvador in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  14. Eintrag Jardim Cruz e Silva in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  15. Eintrag Moinho de Água da Madeira in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  16. Eintrag Moinho de Água do Freixo in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  17. Eintrag Moinho de Água Novo / Moinho Novo in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  18. Eintrag Moinho de Bigadurilhas in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  19. Eintrag Núcleo urbano da vila de Alcáçovas in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  20. Eintrag Paço dos Henriques / Paço das Alcáçovas / Paço Real da Vila in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020
  21. Eintrag Palácio dos Fragoso de Barros Barahona in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 10. Januar 2020

На других языках


- [de] Alcáçovas

[ru] Алкасоваш

Алкасоваш (порт. Alcáçovas) — фрегезия (район) в муниципалитете Виана-ду-Алентежу округа Эвора в Португалии. Территория — 268,13 км². Население — 2 088 жителей. Плотность населения — 7,8 чел/км².



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