Źródła (deutsch Borne) ist ein Dorf in der Gemeinde Miękinia (deutsch Nimkau) im Powiat Średzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Borne war 1757 einer der Schauplätze der Schlacht bei Leuthen. Bis 1945 lag der Ort im niederschlesischen Landkreis Neumarkt.
Źródła Borne | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Środa Śląska | |
Gmina: | Miękinia | |
Geographische Lage: | 51° 10′ N, 16° 43′ O51.16055555555616.724166666667 | |
Einwohner: | 394 (2012[1]) | |
Postleitzahl: | 55-330 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 71 | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Nationalstraße 94 | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
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Źródła liegt drei Kilometer südlich des Gemeindesitzes Miękinia an der Nationalstraße 94. Im Westen des Dorfes liegt die Stadt Środa Śląska (Neumarkt). Etwa 20 Kilometer östlich liegt die niederschlesische Woiwodschaftshauptstadt Breslau.
Borne wurde erstmals im Jahr 1278 in einer Urkunde Heinrichs IV. von Schlesien erwähnt. Die Urkunde von stand im Zusammenhang mit dem Standort der 1220–1230 erbauten Heiligen-Kreuz-Kirche.[2] In Gründungsbüchern Breslaus von 1305 erscheint Borne als neues Dorf nach deutschem Recht mit 27 kleinen Hütten.[1] In einem Schriftstück wurde der Ortsname Borne erstmals 1336 erwähnt.[1] Ein Breslauer Dokument von 1349 berichtet von der Existenz eines nicht genehmigten Gasthauses in Borne, gegen dessen Wirt eine Geldstrafe in Höhe eines Jahreseinkommens verhängt wurde.
Nach der Reformation diente die Kirche ab 1563 den evangelischen Gläubigen als Gotteshaus.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde Borne wie zahlreiche andere Dörfer und Städte in Schlesien nahezu völlig zerstört. Zahlreiche Einwohner kamen ums Leben oder flohen. Insgesamt starb während des Krieges rund ein Drittel der schlesischen Bevölkerung.[3]
Am Vorabend der Schlacht bei Leuthen 1757 wurden in Borne Kaiserliche Truppen stationiert. Am Morgen des 5. Dezember 1757 gegen 4 Uhr wurde der Ort von preußischen Truppen angegriffen und nach kurzem Kampf eingenommen.[4] Anschließend konnte Friedrich der Große von dort aus die Kaiserliche Armee und ihre Standorte beobachten und die Schlacht planen.[5]
Borne gehörte zum Landkreis Liegnitz, bis es 1818 zum Landkreis Neumarkt kam. In der topographischen Übersicht Schlesiens von 1845 ist neben dem Dorf noch ein Gutshof Borne aufgeführt.[6] Neben dem dazugehörigen Herrenhaus wird auch eine evangelische Schule erwähnt.[7] Die Bevölkerung Bornes war neben der Landwirtschaft in mehreren Handwerksbetrieben tätig. So gab es im Dorf eine Brennerei, eine Ziegelei, eine Schmiede, Textilindustrie sowie eine Mühle.[6][1]
In den 1930er Jahren hatte Borne konstant um die 440 Einwohner[8] Danach stieg die Einwohnerzahl rasant, sodass das Dorf 1940 bereits 479 Einwohner hatte.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg organisierte die neue polnische Verwaltung jedoch ab 1945 die Vertreibung der Deutschen. Das zurückgelassene Eigentum der geflohenen und vertriebenen Schlesier wurde 1946 entschädigungslos konfisziert und der Gebrauch der deutschen Sprache im öffentlichen und privaten Leben verboten. Auch der deutsche Ortsname Borne wurde polonisiert und lautet seitdem Źródła.
Heute hat der Ort noch etwa 400 Einwohner. An historischen Bauten ist neben der renovierten Kirche und ihrer Verteidigungsmauer aus dem 13. Jahrhundert nur das wiederaufgebaute Herrenhaus erhalten; alle anderen heutigen Gebäude entstanden erst ab dem 20. Jahrhundert.[1]
Die im Jahr 1230 fertiggestellte spätromanische Kirche zum Heiligen Kreuz[9] wurde im 16. Jahrhundert um eine Vorhalle vergrößert, verlor im 18. Jahrhundert jedoch ihre Apsis. Rund um die Kirche befindet sich ein Friedhof, der von einer Verteidigungsmauer mit vier runden Türmen an den Ecken umgeben ist.[2] Im 18. Jahrhundert wurde ein freistehender hölzerner Glockenturm angebaut. Die heute verwendete bronzene Kirchenglocke stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert.[1] Außer dem Sakramentshaus aus Sandstein aus dem Jahr 1519 ist in der Kirche ein manieristischer Hauptaltar mit Kruzifix erhalten. Des Weiteren finden sich einige Grabsteine aus den Jahren von 1580 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts.[10]
In den Jahren 1968 bis 1970 wurde die Kirche renoviert.
Das Herrenhaus, das auch Palast genannt wird[6], und sein Gutsbezirk befinden sich im Süden des Dorfes.[11] Im Jahr 1774 wurde es von der Familie von Carmer gekauft.[1] So war unter anderem im 19. Jahrhundert das spätere Mitglied des preußischen Herrenhauses Friedrich von Carmer-Borne Gutsbesitzer in Borne. Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude renoviert, die Form sowie die Mauern des Erdgeschosses sind jedoch heute noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Die auf Archivfotos sichtbare Fassadendekoration im Stil der Neorenaissance ist nicht mehr vorhanden. Der Palast wird heute als Wohnhaus genutzt.
Im südlichen Bereich des Palastes wurde 1860 ein 1,5 Hektar großer Park angelegt, dessen Grundriss jedoch durch Neubauten im 20. Jahrhundert zerstört wurde. Heute stehen neben einer Kastanienallee noch einige Hainbuchen und Linden des Parks.
Im Jahr 1933 wurden vom Leuthener Schlachtfeldverein fünf Merksteine auf dem historischen Boden der Schlacht bei Leuthen aufgestellt. Der Merkstein in Borne hat die Aufschrifft:[12]
Ein Reitergefecht im Morgengrauen,
war hier am Leuthentage zu schauen.
Da täten die Preußen mit wuchtigen Streichen
Die blutige Schuld von Kolin begleichen.