Szamotuły[ʃamɔ'tuwɨ] (deutsch Samter) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Sie hat etwa 18.750 Einwohner und ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 30.188 Einwohnern (Stand 31.Dezember 2020) sowie Kreisstadt des Powiats Szamotulski. Die Stadt befindet sich 32km nordwestlich von Posen.
Die erste bekannte Siedlung an der Stelle von Szamotuły existierte bereits im 11. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert wird die Ortschaft als Haus der Szamatułski erwähnt.[1] Sie wurde im Jahr 1306 zerstört und später unter dem Namen Nowe Szamotuły wieder aufgebaut. Am Ende des 14. Jahrhunderts hieß ihr Besitzer Swiboda.[1] Im Jahr 1420 erhielt sie die Stadtrechte.
Im Jahre 1793 kam die Stadt nach der zweiten Teilung Polens zum Königreich Preußen. Von 1815 bis 1918 war sie in der Provinz Posen Sitz des deutschen Kreises Samter. Nach dem Ersten Weltkrieg musste sie aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden.
Beim deutschen Überfall auf Polen 1939 wurde die Stadt dem nationalsozialistischen Reichsgau Wartheland einverleibt. Die polnische Bevölkerung wurde größtenteils vertrieben und Volksdeutsche im Rahmen der Aktion „Heim ins Reich“ angesiedelt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 wurde die Stadt an Polen zurückgegeben. Soweit deutsche Bewohner nicht vor Kriegsende geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.
Einwohnerzahlen
1800: 979, zur Hälfte Deutsche, ein Drittel (326) Juden, der Rest Polen[1]
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die Kirche Matki Bożej Pocieszenia i św. Stanisława Biskupa, die in den Jahren 1423 bis 1430 im Stil der Gotik gebaut wurde. Die Gebäude des früheren Klosters św. Krzyża im Stil des Barock wurden in den Jahren 1675 bis 1682 gebaut. Erwähnenswert ist auch das wiederaufgebaute Schlosskomplex mit dem bekannten „Turm der Schwarzen Dame“. In der Altstadt befinden sich mehrere gut erhaltene Bürgerhäuser.
Marktplatz
Stiftskirche
Turm der Schwarzen Dame
Schloss der Familie Górka
Schloss Samter, Sammlung Duncker
Söhne und Töchter der Stadt
Wacław z Szamotuł (um 1526–um 1560), polnischer Komponist und Dichter
John Johnston (1603–1675), Naturforscher und Historiker schottischer Herkunft
Theophil Magdzinski (1818–1889), Reichstags- und Landtagsabgeordneter
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 430–431.
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 430–431.
Michael Rademacher:Pos_samter.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Gemeindelexikon die Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln: auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1912, S.87f. (gda.pl[abgerufen am 4.März 2018]).
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