Strzelno (deutschStrelno, älter Strolin[1]) ist eine Stadt im Powiat Mogileński der Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 11.700 Einwohnern.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Strzelno (Begriffsklärung) aufgeführt.
Die Stadt gehört zur historischen Landschaft Kujawien und liegt etwa 18Kilometer südlich von Inowrocław an der Pojezierze Gnieźnieńskie (Gnesener Seenplatte), etwa 90 Kilometer ostnordöstlich von Posen.
Geschichte
Eine Siedlung ist für das 11. Jahrhundert nachgewiesen. Im 12. Jahrhundert stiftete der Woiwode Piotr Włostowic dort eine Kirche Zum Heiligen Kreuz. Vielleicht 1133 – wie es Jan Długosz in seiner Chronik angibt –, wohl eher aber Ende des 12. Jahrhunderts wurde mit der Rotunde des hl. Prokop eine weitere Kirche errichtet, die heute eines der ältesten romanischen Bauwerke Polens darstellt. Der Ort gehörte zunächst dem Kloster der Regularkanoniker in Trzemeszno, dann den Prämonstratenser-Chorfrauen, die dort ein Kloster unterhielten (1148–1838). In jener Zeit entstand die 1216 geweihte Dreifaltigkeitskirche. In Urkunden wird die Ortschaft 1224 Strelina und 1238 sowie 1308 Strelna genannt.[2] 1231 wird Strzelno als „opidum“ bezeichnet,[3] verfügte also über das Stadtrecht.
Mit der Ersten Teilung Polens fiel Strzelno 1772 an Preußen. 1837 wurde das Kloster aufgelöst. Seit 1886 erlebte Strelno als Kreisstadt (bis 1932) einen wirtschaftlichen Aufschwung, zu dem auch der Anschluss ans Eisenbahnnetz der Preußischen Staatsbahn 1892 beitrug. Bis 1919 war Strelno Verwaltungssitz des Landkreises Strelno im Regierungsbezirk Bromberg der Provinz Posen im Deutschen Reich.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Strzelno nach dem Posener Aufstand und aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an die Zweite Polnische Republik abgetreten. 1939 wurde die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt; anschließend wurde Strelno wieder dem Deutschen Reich einverleibt. Die Stadt wurde dem Reichsgau Wartheland. Während des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche polnische Staatsbürger erschossen; die Leichen wurden 1944 in aller Eile exhumiert und verbrannt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Strelno im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und kam wieder zu Polen.
St.-Prokop-RotundeRomanische Säule in der Dreifaltigkeitskirche
1890: 4.176, darunter 887 Evangelische, 2.942 Katholiken und 347 Juden (2.600 Polen)[4]
Sehenswürdigkeiten
Rotunde des hl. Prokop. Eine der interessantesten romanischen Kirchen Polens. Von den verschiedenen Umbauten und Stiländerungen der vergangenen Jahrhunderte wurde das Bauwerk 1925 größtenteils bereinigt.
Hl.-Dreifaltigkeits-Kirche
Gemeinde
Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Strzelno gehören die Stadt selbst und 36 Dörfer mit Schulzenämtern.
→ Hauptartikel: Gmina Strzelno
Verkehr
Strzelno hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Inowrocław–Mogilno.
Persönlichkeiten
Friedrich August Voßberg (1800–1870), Numismatiker sowie Münz- und Siegelsammler
Albert A. Michelson (1852–1931), US-amerikanischer Nobelpreisträger für Physik
Ludwig Jacobowski (1868–1900), Lyriker, Schriftsteller und Publizist
Hartmut Schwabe (* 1943), deutscher Sprinter, Olympiateilnehmer
Stanisław Gądecki (* 1949), Erzbischof von Posen
Literatur
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 456–458.
Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Band 2: Topographie von Westpreußen. Marienwerder 1789, S. 93–94, Nr. 7.).
Otto Dalchow: Die Städte des Warthelandes. Ein Beitrag zur Siedlungskunde und zur Landeskunde der Provinz Posen. Noske, Borna / Leipzig 1910, S. 98.
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 456–458.
Otto Dalchow: Die Städte des Warthelandes. Ein Beitrag zur Siedlungskunde und zur Landeskunde der Provinz Posen. Noske, Borna / Leipzig 1910, S. 114.
Michael Rademacher:Pos_strelno.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
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