Rakoniewice (deutschRakwitz, Rackwitz) ist eine Stadt mit etwa 3600 Einwohnern im Powiat Grodziski der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Der Ort hieß früher auch Freystadt[2] bzw. Polnisch Freystadt.[3][4][5]
Rakoniewice liegt auf einer Anhöhe an der Landesstraße DK32 zwischen Grodzisk Wielkopolski und Wolsztyn in der Nähe von Babimost. Die Gemeinde Rakoniewice grenzt an die Gemeinden Wolsztyn, Wielichowo, Kamieniec, Siedlec, Przemęt, Grodzisk Wielkopolski und Nowy Tomyśl.
Geschichte
Mit dem Siegel von Bolesław V. dem Schamhaften versehene lateinische Urkunde von 1252, in der ein Raczono als Besitzer des Dorfes genannt wirdKatholische StadtkircheEhemalige evangelische Stadtkirche, beherbergt heute das Feuerwehrmuseum
Der Ort wurde zum ersten Mal 1252 schriftlich erwähnt. Bei dem Dorf Rakonewice ließ der Grundherr Christoph Grzymultowski, Kastellan von Posen,[4] für deutsche Protestanten eine Stadt nach Magdeburger Recht erbauen, die nach dem Willen des Stifters eigentlich Freystadt heißen sollte, doch setzte sich der Dorfname durch; die lateinische Urkunde hierfür wurde am 24. Februar 1662 von König Johann II. Kasimir bestätigt.[5] Zu dieser Zeit wurden in der Stadt und ihrer Umgebung zahlreiche evangelische Deutsche und Tschechen angesiedelt. Von Grzymultowski ging die Stadt an Matthias Radomicki über, der den Gründungsbrief 1696 bestätigte. 1708 brannte die Stadt zur Hälfte ab. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts befand sich die Stadt im Besitz der verwitweten Kastellanin von Zakrzewski.[5]
1793 kam die Stadt an Preußen. 1797 bestand die Stadtbevölkerung zu einem Viertel aus Polen.[5] Im 19. Jahrhundert befand sich die Stadt im Besitz der Familie Czarnecki.[5] Wichtige Erwerbsquellen der Stadtbevölkerung basierten auf dem Wein- und Hopfenanbau in der Umgebung.
Straßenzug
Springbrunnen im Stadtzentrum
Die Stadt, die seit 1815 zum Landkreis Bomst in der preußischen Provinz Posen gehört hatte, musste nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden.
1939 wurde Rakwitz nach dem Überfall auf Polen von der deutschen Wehrmacht besetzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und Besetzung durch die Rote Armee wurden die verbliebenen deutschen Einwohner aus Rakwitz vertrieben.
Weitere Ortschaften der Gemeinde sind Faustynowo und Józefin.
Sehenswürdigkeiten
Feuerwehrmuseum, eingerichtet in einer ehemaligen evangelischen Kirche der Stadt;
Nachbau des Zirkuswagens von Michał Drzymała in Drzymałowo.
Persönlichkeiten
Robert Koch (1843–1910), deutscher Mediziner und Mikrobiologe, hatte in Rakwitz von 1869 bis 1872 seine zweite Arztpraxis.
Michał Drzymała (1857–1937), polnischer Bauer, führte in Kaisertreu seinen Kampf gegen die preußische Obrigkeit. Ihm zu Ehren wurde 1939 Pogradowice in Drzymałowo umbenannt.
Literatur
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 421–422.
Alfred Grotte: Rakwitz, eine deutsche Ansiedlung des 17. Jahrhunderts in Polen. In: Zeitschrift für Bauwesen, Jg. 68, 1918, Sp. 11–22 (Digitalisat der Zentral- und Landesbibliothek Berlin).
Archivierte Kopie (Mementodes Originals vom 19. Juni 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mapywig.org
A. C. A. Friedrich: Historisch-geographische Darstellung Alt- und Neu-Polens. Berlin 1839, S. 575
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 421–422.
Michael Rademacher:Pos_bomst.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Vgl. Weblink Amtsbezirk Rakwitz (Land) im Wartheland- Ortsumbenennungen
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 429.
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