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Puławy ist eine Mittelstadt in Polen an der Weichsel in der Wojewodschaft Lublin.

Puławy
Puławy (Polen)
Puławy (Polen)
Puławy
Basisdaten
Staat: Polen Polen
Woiwodschaft: Lublin
Powiat: Puławy
Fläche: 50,49 km²
Geographische Lage: 51° 25′ N, 21° 58′ O
Einwohner: 46.965
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 24-100 bis 24-112
Telefonvorwahl: (+48) 81
Kfz-Kennzeichen: LPU
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Radom–Lublin
Nächster int. Flughafen: Warschau
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Einwohner: 46.965
(31. Dez. 2020)[1]
Gemeindenummer (GUS): 0614011
Verwaltung (Stand: 2007)
Stadtpräsident: Janusz Grobel
Adresse: ul. Lubelska 5
24-100 Puławy
Webpräsenz: www.um.pulawy.pl




Geschichte


Die erste urkundliche Erwähnung einer Siedlung an der Stelle des heutigen Puławy stammt aus dem Jahr 1626. 1671 begann die Errichtung eines Palasts mit umgebenden Park für die Adelsfamilie Lubomirski. Später lebte hier die Familie Sieniawski. 1782 wurde die Siedlung Eigentum von Adam Kazimierz Czartoryski und stieg bald zu einem wichtigen Teil des politischen und kulturellen Lebens in Polen auf. 1795 bei der Dritten Teilung Polens fiel der Ort an Preußen.

Schloss der Fürsten Czartoryski
Schloss der Fürsten Czartoryski

1801 wurde auf Initiative der Fürstin Izabella Czartoryska das erste Museum Polens (im damaligen Preußen) eröffnet. Es enthielt königliche Juwelen sowie Kriegs- und Krontrophäen, aber auch Gemälde, Kunst- und Militärhandwerk sowie Erinnerungsstücke berühmter Persönlichkeiten. Militaria, Regalien und Dokumente wurden im sogenannten Sibyllentempel untergebracht und Gemälde, Kunsthandwerk sowie Raritäten fanden im Gotischen Haus ihren Platz. Nach der Niederschlagung des Novemberaufstandes 1830 wurden die von der Konfiszierung bedrohten Sammlungen nach Paris geschafft und im 1842 erworbenen Hôtel Lambert untergebracht. 1876 brachte Fürst Władysław Czartoryski (1828–1892) die Sammlung nach Krakau. Große Teile der Sammlung sind heute im Czartoryski-Museum (Muzeum Czartoryskich) in Krakau, dem ältesten Museum Polens, ausgestellt.

1807 wurde der Ort Teil des Herzogtums Warschau und 1815 Teil Kongresspolens. Die schon betagte Izabella Czartoryska machte Puławy zu einem Zentrum des polnischen Widerstands gegen Russland. Nach dem Novemberaufstand kam Puławy 1831 unter russische Herrschaft. Die Fürstin verließ Puławy und zog sich zu ihrer Tochter Maria Anna Czartoryska auf das Schloss Wysock in Galizien zurück, ihr Sohn Adam Jerzy Czartoryski floh ins Ausland. Russland konfiszierte den Besitz und richtete im Schloss ein Erziehungsheim ein. Seit einem Besuch der Zarin Alexandra Fjodorowna hieß Puławy von 1846 bis 1918 Nowa Aleksandria (Neu-Alexandria).[2] 1862 wurde auf dem Gut ein Land- und Forstwirtschaftliches Institut gegründet, aus dem 1917 das Polnische Nationalinstitut für Agrarwissenschaft hervorging.[3] Nach dessen Aufspaltung im Jahr 1950 blieb das Institut für Anbau, Düngung und Bodenkunde vor Ort.[4]

1867 wurde der Ort Sitz eines Powiat und erhielt 1906 das Stadtrecht. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Ort wieder in den Grenzen Polens. Während des Zweiten Weltkrieges wurde von den Nationalsozialisten ein Ghetto für die Juden errichtet. Die knapp 4.000 Bewohner des Ghettos wurden später in das Vernichtungslager Sobibor deportiert.

1945 wurde per Ministerdekret das Nationale Veterinärinstitut in Puławy gegründet.[5] Mitte der 1960er Jahre wurde eine große Stickstoffdüngerfabrik im Ort errichtet, die heutige Zakłady Azotowe Puławy. Damit wuchsen die Bedeutung und die Einwohnerzahl des Ortes stark an.

Eine 1997 gegründete Stiftung bemüht sich darum, die Komposition des Schlossparks zu erhalten und wieder erlebbar zu machen. Im Jahr 2000 wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge der Deutsche Soldatenfriedhof Puławy eingeweiht, auf den bis Dezember 2011 22.000 im Zweiten Weltkrieg gefallene deutsche Soldaten umgebettet wurden.

Im April 2002 wurde im veterinärmedizinischen Forschungszentrum das erste Speziallabor Polens zur Analyse und Erforschung biologischer Kampfstoffe eröffnet.[6]

Nachdem der Gemeinderat die Stadt 2020 offiziell zur LGBT-freien Zone („Strefę wolną od ideologii LGBT“) erklärt hatte[7] und dies am Ortseingang ausgeschildert wurde, löste die niederländische Stadt Nieuwegein ihre Städtepartnerschaft mit Puławy auf[8][9] und die französische Partnerstadt Douai setzte die Zusammenarbeit aus.[10]


Gemeinde



Stadtgemeinde


Die Stadt Puławy bildet eine eigenständige Stadtgemeinde (gmina miejska).


Landgemeinde


Die Landgemeinde (gmina wiejska) Puławy, welcher die Stadt selbst nicht angehört, hat eine Fläche von 160,81 km².


Sehenswürdigkeiten



Sport


Der Klub Sportowy Azoty-Puławy spielt in der höchsten polnischen Liga im Handball.


Söhne und Töchter der Stadt



Literatur




Commons: Puławy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Galina Kopytova: Jascha Heifetz: Early Years in Russia. Übersetzung von Dario und Alexandra Sarlo. Indiana University Press, Bloomington IN 2014, ISBN 978-0-253-01076-6, S. 1 f.
  3. Michała Strzemskiego, Państwowy Instytut Naukowy Gospodarstwa Wiejskiego (1917-1950), auf: historiaiung.pulawy.pl (2020), abgerufen: 16. Juli 2020 (polnisch).
  4. IUNG-PIB, Instytut Uprawy Nawożenia i Gleboznawstwa (1950-2020), auf: historiaiung.pulawy.pl (2020), abgerufen: 16. Juli 2020 (polnisch).
  5. PIWet PIB, O Instytucie: Historia, auf: piwet.pulawy.pl (2017), abgerufen: 16. Juli 2020 (polnisch).
  6. WIHE, Historia Wojskowego Instytutu Higieny i Epidemiologii, auf: bip.wihe.pl (2017), abgerufen: 16. Juli 2020 (polnisch).
  7. Julian Theilen, Deutsche Städte irritiert über "LGBT-freie Zonen" in Polen auf: mdr.de (10. März 2020), abgerufen: 16. Juli 2020.
  8. Małgorzata Domagała, Holenderskie miasto kończy przyjaźń z Puławami. Za "Strefę wolną od ideologii LGBT" auf: lublin.wyborcza.pl (21. Juli 2020), abgerufen: 16. Juli 2020 (polnisch).
  9. Annemarie de Wit, Nieuwegein schrapt Pulawy van welkomstbord: vriendschap verbroken na homovrije zone auf: rtvutrecht.nl (14. Juli 2020), abgerufen: 16. Juli 2020 (niederländisch).
  10. Maria Frankowska, Douai zawiesza współpracę z Puławami za strefę anty LGBT. Mer: „Przemoc zaczyna się od słów” (2. März 2020), abgerufen: 16. Juli 2020 (polnisch).

На других языках


- [de] Puławy

[en] Puławy

Puławy (pronounced [puˈwavɨ], also written Pulawy) is a city in eastern Poland, in Lesser Poland's Lublin Voivodeship, at the confluence of the Vistula and Kurówka Rivers. Puławy is the capital of Puławy County. The city's 2019 population was estimated at 47,417. From 1846 to 1918, during the partitions of Poland, it was known as Nowa Aleksandria, or Nowo Aleksandria. Its coat of arms is the Pahonia.

[ru] Пулавы

Пула́вы[1] (польск. Puławy) — город на юго-востоке Польши; центр Пулавской гмины и повята в Люблинском воеводстве. Пулавы расположены на берегах рек: Висла и Курувка.



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