Kolno (deutschGroß Köllen, älter Groß Kellen und Groß Cölln) ist ein Dorf im Powiat Olsztyński der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit 3085 Einwohnern (Stand 31.Dezember 2020).
Das Dorf liegt im historischen Ermland, etwa zwölf Kilometer südwestlich von Reszel(Rößel) und 41 Kilometer nordöstlich von Olsztyn(Allenstein).
Geschichte
DorfpanoramaDorfstraße
Im Jahr 1785 wird Groß Kellen als ein königliches Dorf mit einer Kirche, einer Wassermühle und 79 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet.[2]
Zu dem Pfarrdorf Groß Kellen gehörte um 1785 das adlige Vorwerk Butschicrowo mit sechs Feuerstellen.[3]
Die alte Dorfkirche gehörte zum katholischen Kirchspiel. Im Jahr 1858 betrug der Flächeninhalt der Gemarkung des Bauerndorfs 5297 Morgen,[4] wovon im Dezember 1864 über 3310 Morgen Ackerland waren.[5]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Groß Köllen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Groß Köllen stimmten 640 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[6]
Im Jahr 1945 gehörte Groß Köllen zum Landkreis Rößel im Regierungsbezirk Allenstein (vor 1939 im Regierungsbezirk Königsberg) der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde Groß Köllen von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen führten für Groß Köllen die Ortsbezeichnung Kolno ein. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit aus Groß Köllen vertrieben.
Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Kolno gehören das Dorf selbst und 15 weitere Dörfer mit Schulzenämtern (sołectwa). – Seit 2006 unterhält die Gemeinde Kolno eine Partnerschaft mit der Gemeinde Belm im Landkreis Osnabrück.[11]
Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 216, Ziffer 55.
Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Königsberg: Berlin 1966, 19. Kreis Roessel, Seite 2–3, Ziffer 34.
Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 108
Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 321
Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 285.
Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 18, Ziffer 12.
Michael Rademacher:Roessel.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
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