world.wikisort.org - Polen

Search / Calendar

Henryków [xɛn'rɨkuf] (deutsch Heinrichau) ist ein Dorf im Powiat Ząbkowicki in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Es gehört zur Stadt- und Landgemeinde Ziębice (Münsterberg). Seine Bedeutung erlangte es durch das gleichnamige Zisterzienserkloster Heinrichau.

Henryków
Heinrichau
?
Hilfe zu Wappen
Henryków Heinrichau (Polen)
Henryków
Heinrichau (Polen)
Henryków
Heinrichau
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Ząbkowice Śląskie
Geographische Lage: 50° 40′ N, 17° 1′ O
Höhe: 430 m n.p.m.
Einwohner: 1400
Postleitzahl: 57-210
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DZA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ZiębiceStrzelin
Eisenbahn: Breslau–Kamieniec Ząbkowicki
Nächster int. Flughafen: Breslau




Geographische


Das Dorf liegt an der Ohle, in den zu den Sudeten gehörenden Wzgórza Strzelińskie (Strehlener Berge), etwa 60 km südlich von Breslau. Nachbarorte sind Wadochowice (Wiesenthal) im Norden, Raczyce (Rätsch) im Nordosten, Nowy Dwór (Neuhof) im Südwesten, Ziębice im Süden, Krzelków (Krelkau) im Südosten, Muszkowice (Moschwitz) im Westen und Stary Henryków (Alt Heinrichau) im Nordwesten. Durch den Ort führt die Droga wojewódska 395 von Ziębice nach Strzelin.


Geschichte


Zisterzienserkloster Heinrichau.
Zisterzienserkloster Heinrichau.

Der Ort Heinrichau entwickelte sich um das gleichnamige Kloster Heinrichau, das 1222 mit Genehmigung des Herzogs Heinrich I. von Schlesien von dessen Notar, dem Breslauer Domherrn Nikolaus, gestiftet wurde. Über das Geschehen der Jahre 1250 bis 1310 gibt das Heinrichauer Gründungsbuch Auskunft, das als Klosterchronik geführt wurde und u. a. die durch den Mongolensturm verursachten Schäden aufzeichnete.

Politisch gehörte Heinrichau bis 1290 zum Herzogtum Breslau, danach zum Herzogtum Schweidnitz und ab 1321 zum Herzogtum Münsterberg. Mit diesem zusammen gelangte es 1336 als ein Lehen an die Krone Böhmen, nachdem der polnische König Kasimir III. der Große bereits 1335 mit dem Vertrag von Trentschin auf Schlesien verzichtet hatte. Die Herrschaftsrechte über den Ort wurden vom Kloster ausgeübt, deren Äbte u. a. eine Lateinschule sowie eine Landwirtschaftsschule gründeten. Während der Hussitenkriege trugen Ort und Kloster schwere Schäden davon, ebenso im Dreißigjährigen Krieg, als die Schweden Heinrichau niederbrannten. Ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung erfolgte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts unter Abt Heinrich Kahlert (1681–1702), der u. a. die Klosterkirche und die Klostergebäude mit namhaften Künstlern zu einer prunkvollen Zisterzienserabtei im Stil des Barock umbaute und erweiterte.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Heinrichau mit fast ganz Schlesien an Preußen. Die nachfolgenden staatlichen Maßnahmen hemmten die weitere Entwicklung des Klosters und damit auch von Heinrichau. 1810 wurde das Kloster durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. aufgehoben. Die Klostergebäude und das zugehörige Klostergut übernahm 1812 dessen Schwester Friederike Louise Wilhelmine, die spätere Königin der Niederlande. 1863 wurde Heinrichau an die Großherzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach verkauft, die es bis zur Enteignung 1945 besaßen.[1]

Verwaltungsmäßig gehörte Heinrichau ab 1816 zum Landkreis Münsterberg, der 1932 mit dem Landkreis Frankenstein verbunden wurde. 1874 entstand der Amtsbezirk Heinrichau, zu dem neben Heinrichau die Landgemeinden Alt Heinrichau, Moschwitz, Neuhof, Taschenberg, Zesselwitz und Zinkwitz sowie den Gutsbezirke Alt Heinrichau, Heinrichau, Moschwitz, Taschenberg und Zesselwitz gehörten.[2]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Heinrichau zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Henryków umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht schon vorher geflohen war – vertrieben.

1947 gelang es der Krakauer Filiale des Zisterzienserordens, die Klosterkirche und einen Teil des Klosterguts zu erlangen. Ein Großteil der Gebäude wurde durch die kommunistischen Behörden verstaatlicht und diente als landwirtschaftliches Technikum. Nach der politischen Wende von 1989 ging die Klosteranlage 1991 vollständig in den Besitz der Erzdiözese Breslau über. Nachfolgend gründete Erzbischof Henryk Gulbinowicz in Henryków eine externe Ausbildungsstätte des Breslauer Priesterseminars für Priesterschüler im ersten Studienjahr. Von 1975 bis 1998 gehörte Henryków zur Woiwodschaft Wałbrzych.


Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Henryków, Woiwodschaft Niederschlesien – Album mit Bildern

Einzelnachweise


  1. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937. In: GAB. 15. Reprint Klaus D. Becker Potsdam Auflage. Niederschlesien. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Frankenstein. 507–537. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937, ISBN 978-3-88372-245-0, S. 76–79 (google.de [abgerufen am 14. Oktober 2022]).
  2. Amtsbezirk Heinrichau

На других языках


- [de] Henryków (Ziębice)

[en] Henryków, Lower Silesian Voivodeship

Henryków [xɛnˈrɨkuf] (German: Heinrichau) is a village in the administrative district of Gmina Ziębice, within Ząbkowice Śląskie County, Lower Silesian Voivodeship, in south-western Poland.[1]



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии