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Ciechocin [t͡ɕeˈxɔt͡ɕin] (deutsch Cekzin, später Deutsch Cekzin) ist ein Dorf in Polen. Das Dorf gehört zur Landgemeinde Chojnice im Powiat Chojnicki der Woiwodschaft Pommern. Es liegt im Norden Polens, ungefähr 14 Kilometer südöstlich von Chojnice (Konitz) und etwa 100 Kilometer südwestlich von Danzig.

Ciechocin
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Ciechocin (Polen)
Ciechocin (Polen)
Ciechocin
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Chojnicki
Geographische Lage: 53° 37′ N, 17° 42′ O
Einwohner: 521 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 89-662
Telefonvorwahl: (+48) 52
Kfz-Kennzeichen: GCH




Geschichte



Siedlungsgeschichte


Kirche St. Martin, Filialkirche von Ostrowite (Osterwick) in Ciechocin; Rückansicht
Kirche St. Martin, Filialkirche von Ostrowite (Osterwick) in Ciechocin; Rückansicht
Kirche St. Martin, Filialkirche von Ostrowite (Osterwick) in Ciechocin; seitliche Ansicht mit Kirchhof
Kirche St. Martin, Filialkirche von Ostrowite (Osterwick) in Ciechocin; seitliche Ansicht mit Kirchhof

Das Bauerndorf Cekzin wurde vom Deutschen Orden als eines der sieben ursprünglichen sogenannten Koschnäwjerdörfer der Koschneiderei als Zinsdorf angelegt. Die erste geschichtliche Erwähnung stammt von 1338.[2] Joseph Rink zufolge könnte der Dorfname aus dem Eigennamen eines alten Herrenhofes abgeleitet sein.[3] Nach dem Frieden von Thorn im Jahre 1466 wurde Ciechocin ein königliches Dorf der Präfektur Tucholsky.[2]

Nach der allgemeinen Landesaufnahme von 1438 hatte Cekzin 40 ½ Zinshufen. 1772 hatte Cekzin 64 Hufen mit 18 Bauern. Es gab einen gemeinschaftlichen Kiefernwald. Bei der Volkszählung 1905 hatte das seit 1818 zum Landkreis Konitz gehörende Cekzin eine Gesamtfläche von 1225 ha. Die 72 bewohnten Wohnhäuser hatten 90 Haushalte mit insgesamt 522 Bewohnern, die alle katholisch waren. 516 der 522 Bewohner waren 1905 deutscher Nationalität.[3]


Namensvariationen im Lauf der Geschichte


Ciechocin, Chechocim, Cechocino, Czechocino, Czekocyn, Cziekczina, Cekzin, Deutsch Cekzin, Deutsch Cekzyn, Deutsch-Zekzin, Dützenfließ (1942–1945).[4][5][6]


Politische Zugehörigkeit


Von 1331 bis 1343 und von 1396 bis 1410 gehörte Cekzin zum Deutschen Orden. Zwischenzeitlich gehörte es zum Königreich Polen.[7]

Von 1655 bis 1657 gehörte Ciecochin zum Königreich Schweden.[7]

Deutsch Cekzin gehörte von 1818 bis zum 9. Januar 1920 zum Landkreis Konitz im Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen des Königreichs Preußen (ab 1918 Freistaat Preußen).[5]

Vom 10. Januar 1920 bis zum 27. September 1939 gehörte Ciechocin zur Woiwodschaft Pommerellen der Zweiten Polnischen Republik.[5]

Zwischen dem 28. September 1939 und 1945 gehörte es völkerrechtswidrig zum Regierungsbezirk Danzig im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reiches.[5]

Seit 1945 gehört Ciecochin zur Volksrepublik Polen bzw. ab 1989 Republik Polen[7]. In den Jahren 1975 bis 1998 gehörte Ciecochin administrativ zur Woiwodschaft Bydgoszcz und seit 1999 zur polnischen Woiwodschaft Pommern.[5]


Historische Einwohnerzahlen


JahrEinwohner
1773227[6]
1852423[4]
1905522[4][5]
1910569[4]
2008531

Schulzen zu Cekzin


Der erste Schulze von Cekzin war Heinrich Schwemin im Jahre 1342. Er stammte aus dem pommerschen Dorf Schwemmin bei Köslin und wurde aufgrund seiner Herkunft „Schwemin“ genannt.[8][3]

1635 hatte Cekzin zwei Schulzen auf 4½ Hufen.[3]

Seit Mitte des 17. Jahrhunderts lässt sich die Familie Stolpmann als Cekziner Schulzenfamilie nachweisen:[9][10]

Danach wechselte der Schulzenhof mehrfach die Besitzer:[10]

Im 18./19. Jahrhundert folgte eine Familiendynastie von Schwemins/Schweminskis als Schulzen:[6]

Nach dem frühen Tod des Schulzen Paul Joseph Schweminski 1846 folgten die späteren Ehemänner seiner verwitweten Frau Barbara Elisabeth Schweminski, geb. Hoppe und andere Familien im Cekziner Schulzenamt:[6]


Die Kapelle St. Martin von Cekzin


In der Handfeste des Bauerndorfes Cekzin war keine Donation für einen Pfarrer ausgesetzt, daher wurde zunächst keine Gründung einer Kirche in Erwägung gezogen. Später erhielt Cekzin eine Kapelle aus Cosemin. Cosemin war ein benachbartes Adelsgut. Dort hatten 1454 drei Schwestern von Kamecke auf einem kleinen Hügel nah am See eine kleine Kapelle errichten lassen und mit drei Hufen Land ausgestattet. Nach dem Untergang des Gutes Cosemin wurde die Kapelle auf einem Gestell über den See nach Cekzin gebracht und in Cekzin aufgestellt. 1485 wurde Cekzin nach Osterwick (heute Ostrowite) eingepfarrt. Sie hatte einen hölzernen Glockenturm mit zwei Glocken. Im hölzernen Altar befand sich ein Bild des St. Martin. Der Kirchhof lag direkt um die Kirche.[3]

Bei einer Renovierung der Kirche im Jahr 1877 wurde Backstein verwandt. Eine umfassende Renovierung erfolgte in den Jahren 1991 bis 1994.[2]



Commons: Ciechocin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Juni 2017
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ciechocin.info
  3. Rink, Joseph: Die Geschichte der Koschneiderei – Geschichte und Bevölkerung in: Westpreußischer Geschichtsverein [hrsg.]: Quellen und Darstellungen Westpreußens, Nr. 16, Danzig 1932
  4. Westpreußisches Ortsverzeichnis auf www.westpreußen.de
  5. Deutsch Cekzin/Cekzin/Ciechocin im Genealogischen Ortsverzeichnis
  6. Paul Panske: Familien der Koschnaewjerdörfer im achtzehnten Jahrhundert in: Deutsche Wissenschaftliche Zeitschrift für Polen, Heft 20, Posen 1930, S. 59 ff.
  7. Stanisław Rospond, Słownik etymologiczny miast i wsi gmin PRL, Wrocław-Warszawa 1984, s. 57; Nazwy miejscowe Polski. Historia, pochodzenie i zmiany, pod red. K. Rymuta, t. 2, Kraków 1997, S. 123.
  8. Schweminski, Karl: Die Hamburger Schweminskis
  9. Panske, Paul: Zur Familienkunde der sog. Koschneiderei - Die Schulzen- und Lehnmanns-Familie Stolpmann (Stoltmann) zu Deutsch-Zekzin in: Mitteilungen des Copernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn, 18. Heft, Oktober 1910
  10. Rink, Joseph: Die Geschichte der Koschneiderei - Geschichte und Bevölkerung in: Westpreußischer Geschichtsverein [hrsg.]: Quellen und Darstellungen Westpreußens, Nr. 16, Danzig 1932, S. 53 f.

На других языках


- [de] Ciechocin (Chojnice)

[en] Ciechocin, Pomeranian Voivodeship

Ciechocin [t͡ɕeˈxɔt͡ɕin] is a village in the administrative district of Gmina Chojnice, within Chojnice County, Pomeranian Voivodeship, in northern Poland.[1] It lies approximately 14 kilometres (9 mi) south-east of Chojnice and 104 km (65 mi) south-west of the regional capital Gdańsk. It is located within the historic region of Pomerania.



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