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Chobienia [xɔ'bjɛɲa] (deutsch Köben an der Oder) ist eine Ortschaft mit ca. 650 Einwohnern in der Landgemeinde Rudna im Powiat Lubiński der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Chobienia
Chobienia (Polen)
Chobienia (Polen)
Chobienia
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Lubin
Gmina: Rudna
Geographische Lage: 51° 33′ N, 16° 27′ O
Einwohner: 650
Postleitzahl: 59-340
Telefonvorwahl: (+48) 76
Kfz-Kennzeichen: DLU
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 111: Chobienia–Ścinawa
DW 333: Ciechanów–Chobienia
DW 334: Nieszczyce–Moczydlinia Dworska
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Poznań-Ławica




Geografie


Fährstation an der Oder
Fährstation an der Oder

Die Ortschaft liegt in einer fruchtbaren Ebene Niederschlesien am westlichen Ufer der Oder, etwa 25 Kilometer nordöstlich von Lubin (Lüben) und 63 Kilometer nordwestlich von Breslau.


Geschichte


Wohnhäuser in Ortsmitte
Wohnhäuser in Ortsmitte

Steinzeit bis Mittelalter


Steinzeitliche Funde lassen darauf schließen, dass auf dem Gebiet des späteren Köben bereits vor 4000 Jahren Menschen wohnten. Es wurden eine Steinaxt mit Schaftloch und ein Steinbeil, ein Feuersteinmesser und ein Schaber gefunden. Gegen Ende der Steinzeit kamen Menschen aus dem Norden, die in rechteckigen Hütten hausten und Bernstein als Schmuck kannten. Die Funde wurden 1899 dem staatlichen Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin übergeben. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Chobena erfolgte 1238. Um 1300 wurde bereits das Magdeburger Stadtrecht verliehen.


Die Zeit in Preußen


Nach der Schlacht von Kunersdorf 1759 weilte Friedrich der Große im Köbener Schloss. Dieses Ereignis, die Verdienste um das Land, die Reformen, und die Förderung der Bethauskirche fanden bei den Köbenern große Anerkennung. Friedrich der Große gewährte den Köbenern den Bau einer evangelischen Bethauskirche, welche 1769 fertiggestellt wurde. Vorher durften die Gottesdienste in der Rathaushalle abgehalten werden. Am 1. Januar 1820 erfolgte die Zuordnung von Köben aus dem Landkreis Guhrau in den Landkreis Steinau. Zum 1. Oktober 1932 wurden die Kreise Steinau und Wohlau zum neuen Kreis Wohlau zusammengeschlossen.

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte Köben infolge der Hyperinflation eine eigene Ersatzwährung (Notgeld) mit dem Stadtpanorama auf der Vorderseite[1]. Im Ortszentrum gab es zwei Hotels, zwei Kirchen, ein Rathaus und ein Café, außerdem drei Schulen (evangelisch, katholisch und privat), eine Feuerwehr, eine Druckerei und ein Sägewerk. Das Leben der Stadt und ihrer Bürger wurde in einer dreimal wöchentlich erscheinenden Zeitung vorgestellt. Im Jahre 1932 zählte Köben 1500 Einwohner. Am 21. Januar 1945 kam die Sowjetarmee mit ihren ersten Fahrzeugen bis an die Oder. Bei der anschließenden Eroberung wurde der Ort zur Hälfte zerstört.


Chobienia in Polen


Seit 1945 gehört der Ort zu Polen. Die abschließende Deportation der verbliebenen Deutschen erfolgte am 23. Oktober 1946. Das historische Rathaus, die evangelische Kirche und eine Reihe Häuser an der Oderseite wurden 1963 abgebrochen, 1984 der Bahnhof. Im Jahr 2009 wurde der zentrale Teil des Marktplatzes umgebaut und darin ein neuer Brunnen (an der Stelle der ehemaligen evangelischen Kirche) aufgestellt.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner Anmerkungen
18341.100in 130 Wohnhäusern[2]
19000962[3]
19251.170meist Evangelische[4]
19331.525[5]
19391.649[5]

Baudenkmäler


Zu den von Polen anerkannten Baudenkmälern der Woiwodschaft Niederschlesien gehören heute unter anderem:


Natur


Das Naturschutzgebiet Naroczycki Łęg wurde 1998 aur dem Gebiet der Dörfer Naroczyce und Chobienia errichtet. Es hat eine Fläche von 186,97 ha, die sich in einer Biegung der Oder befindet und das Gebiet der Altarme und Auen in beiden Gemeinden umfasst. Man findet dort


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Chobienia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Köben in der Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae – Quellen und Volltexte

Fußnoten


  1. Heinz-K. Backhaus, Luzia Günther. Köben an der Oder. Unsere Heimatstadt im Bild. Herausgeber Richard Hoppe, Selbstverlag des Steinauer Heimatboten, Wiesbaden 1984
  2. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Der Preußische Staat in allen seinen Beziehungen. Band 3, Berlin 1837, S. 97.
  3. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 11, Leipzig/Wien 1908, S. 205.
  4. Der Große Brockhaus. 15. Auflage, Band 10, Leipzig 1931, S. 275.
  5. Michael Rademacher: Wohlau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 217 ISBN 3-422-03109-X

На других языках


- [de] Chobienia (Rudna)

[en] Chobienia, Lubin County

Chobienia [xɔˈbjɛɲa] (German: Köben) is a village (former town) in the administrative district of Gmina Rudna, within Lubin County, Lower Silesian Voivodeship, in south-western Poland.



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