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Timaru ist eine Hafenstadt im Timaru District der Region Canterbury auf der Südinsel von Neuseeland. Die Stadt ist Sitz des Timaru District Council.

Timaru
Geographische Lage
Timaru (Neuseeland)
Timaru (Neuseeland)
Koordinaten44° 24′ S, 171° 15′ O
Region-ISONZ-CAN
StaatNeuseeland Neuseeland
RegionCanterbury
DistriktTimaru District
WardTimaru Ward
VerwaltungssitzSitz der Verwaltung für den Timaru District
Einwohner25 887 (2013[1])
Höhe6 m
Postleitzahl7910
Telefonvorwahl+64 (0)3
UN/LOCODENZ TIU
Fotografie des Ortes

Die Stafford Street im Zentrum von Timaru
Sacred Heart Basilica von Timaru, 1910/11 erbaut
Sacred Heart Basilica von Timaru, 1910/11 erbaut

Namensherkunft


Der Ursprung des Namens Timaru ist nicht eindeutig geklärt. Einer Annahme nach soll sich der Name aus einer Umformung von dem Begriff „Te Maru“ hergeleitet haben. In der Sprache der Māori bedeutet dies so viel wie „der geschützte Ort“. Eine andere Annahme leitet den Namen aus „ti“ für Cabbage Tree, eine 15 m hohe, nur in Neuseeland vorkommende Art der Keulenlilien, und „maru“ für schattig ab.[2]


Geographie


Die Stadt befindet sich rund 147 km südwestlich von Christchurch und rund 174 km nordnordöstlich von Dunedin an der Ostküste der Südinsel. Nordwestlich des Hafens der Stadt erstreckt sich die Caroline Bay und etwas weiter nördlich die Washdyke Lagoon, wohingegen südlich des Hafens zum Patiti Point die Küste mit Felsformationen durchsetzt ist. Das Stadtgebiet ist von zahlreichen kleinen Streams (Bäche) durchzogen, etwas größere Flüsse münden rund 12 km südlich mit dem Pareora River und rund 15 km nordöstlich mit dem Opihi River in den Pazifischen Ozean.[3]


Geologie


Timaru wurde auf einem Lava-Geröllfeld des Vulkans Mount Horrible errichtet, der vor rund 2 Millionen Jahren aktiv war und heute als erloschen gilt. Ähnlich wie die Vulkane des Auckland Volcanic Field soll der Vulkan lediglich eine große Eruptionsphase gehabt haben oder mehrere Eruptionen in einer sehr kurzen Zeit. Untersuchungen haben ergeben, dass der Vulkan seine Asche über 130 km² verteilt hat und dabei Ascheschichten von über 5 m Dicke erzeugen konnte.[4] Daraus erklärt sich die Tatsache, dass das Stadtgebiet nicht eben verläuft, obwohl das gesamte Hinterland der Canterbury Plains nach Norden hin sich relativ flach erstreckt. Das Gestein des Vulkans wurde zum Bau der lokalen "Blaustein"-Häuser verwendet. Blaustein (bluestone) ist eine in nasser Form blau erscheinende Form von Dolerit-Gestein.


Geschichte



Frühe Besiedlung durch die Māori


Māori scheinen die Gegend um Timaru schon viele Jahre vor Ankunft der ersten Europäer im 19. Jahrhundert als Rastplatz während der Kanufahrten entlang der Ostküste benutzt zu haben. In der Gegend wurden an mehr als 500 Stellen Spuren von Steinkunst der Māori gefunden, besonders unter Felsüberhängen und den Höhlen der Opuha- und Opihi-Flusstäler, westlich vom heutigen Timaru. Archäologen nehmen an, dass Māori-Stämme (Iwi) sich in der Gegend bereits vor 1400 dauerhaft angesiedelt hatten. Während des 17. Jahrhunderts wurden die hier siedelnden Ngāti Mamoe durch die Invasion der aus dem nördlichen Bereich der Südhalbinsel stammenden Ngāi Tahu nach Süden in die Gegend des heutigen Fiordland-Nationalparks abgedrängt.


Siedler aus Europa im 19. Jahrhundert


Die Besiedlung durch Europäer begann mit der Errichtung einer Walfangstation im Jahre 1838/1839 durch die Gebrüder Weller am Patiti Point, in der Nähe des heutigen Stadtzentrums. Das Versorgungsschiff The Caroline lieferte den Namen für die Bucht in der Küste der Stadt. Später wurde die Schaffarm The Levels auf einem von den Gebrüdern Rhodes erworbenen Landstück aufgebaut. 1859, bis dahin lebten nur wenige Siedler in Timaru, erreichte die Strathallan aus England mit 120 Einwanderern an Bord die Stadt. Ständige Streitereien zwischen den Brüdern und der Stadtverwaltung wegen Land führte zunächst zur Gründung der beiden Gemeinden Government Town und Rhodestown in der Hafengegend, die aber im Jahr 1868 schließlich zusammengelegt wurden.

Wegen des Verlusts mehrerer Schiffe an der Küste wurde 1877 die Neuplanung eines künstlichen Hafens in Angriff genommen. Dadurch wurde die Verlagerung von Sand entlang der Pazifikküstenlinie nach Süden ausgelöst, der sich gegenüber der nördlichen Mole anlagert. Das war der Anfang einer groß angelegten Landgewinnungsmaßnahme um den Caroline Bay District herum, einer Gegend, die danach Bevölkerungszuwachs aufwies.


20. Jahrhundert


Das Wachstum der Stadt hatte während des 20. Jahrhunderts unvermindert angehalten, in der Mehrzahl wurden Holzhäuser im Kolonialstil (Bungalows) in verschiedenen Neubaugebieten errichtet. Der gusseiserne Leuchtturm am Jack’s Point wurde 1903 in Betrieb genommen.


Bevölkerung


Zum Zensus des Jahres 2013 zählte der Ort 25.887 Einwohner, 0,57 % mehr als zur Volkszählung im Jahr 2006, wobei sich die einzelnen Stadtteile etwas unterschiedlich entwickelt haben.[1]


Wirtschaft


Timaru ist das Verwaltungs-, Handels- und Industriezentrum des Timaru Districts und des südlichen Teils der Region Canterbury. Obst, Gemüse und Getreide wird im Hinterland angebaut und zum Teil in der Stadt verarbeitet. Wolle und Fleisch aus der Schaf- und Rinderzucht finden sich auf den Märkten der Stadt wieder und werden mit anderen Waren zusammen zum großen Teil über den Hafen der Stadt verschifft, der auch als Stützpunkt der Fischereiflotte von Timaru dient.[5]


Infrastruktur



Straßenverkehr


Durch Timaru führt der New Zealand State Highway 1, der die Stadt mit allen wichtigen Städten und Zentren der Ostküste der Südinsel verbindet. Eine regelmäßige Bus- und Minibusverbindung nach Christchurch, Dunedin, Invercargill, Queenstown und in den Mackenzie District startet vom Visitor Information Centre der Stadt aus.


Schienenverkehr


Timaru liegt an der Bahnstrecke Lyttelton–Invercargill. Die Eisenbahn erreichte den Ort 1876.[6] Nachdem im Februar 2002 der Southerner eingestellt wurde, findet hier heute ausschließlich Güterverkehr statt.


Schiffsverkehr


Die Stadt wird unregelmäßig von Kreuzfahrtschiffen angelaufen.


Flugverkehr


Timaru verfügt mit dem Richard Pearse Airport über einen kleinen Flughafen, über den regelmäßige Kurzstreckenflüge des Inlandsverkehrs von Air New Zealand von und zu Wellington abgefertigt werden. Der Flughafen befindet sich rund 13 km nördlich vom Stadtzentrum von Timaru und besitzt eine 1280 m lange Betonpiste, von der Maschinen mittlerer Größe starten und landen können.[7]


Bildungswesen


Neben zahlreiche Kindergärten und Grundschulen verfügt Timaru über fünf weiterbildende Schulen, wie die Timaru Girls' High School, die Timaru Boys' High School, die Mountainview High School, das Roncalli College und die Craighead Diocesan School. Weiterführende Ausbildung findet an dem Aoraki Polytechnic statt.


Medien


Als lokale Tageszeitung für die Stadt und den Distrikt erscheint seit Mitte des 19. Jahrhunderts The Timaru Herald[8], dessen Druckerei sich in Ashburton befindet. Die Zeitung wird auch in der Region Otago und der Region Süd-Canterbury gelesen. Die wöchentlich erscheinende Gemeindezeitung The Timaru Courier hat eine Auflage von mehr als 24.000 Exemplaren und wird donnerstags an alle Haushalte kostenlos verteilt. In der Stadt senden die beiden lokalen UKW-Radiostationen Port FM und Classic Hits, außerdem gibt es noch weitere UKW-Sender, die zu größeren Senderketten gehören.


Sehenswürdigkeiten



Veranstaltungen



Sport


In Timaru gibt es mehrere kommunale Sportanlagen, die internationalen Anforderungen entsprechen. Es gibt Sportanlagen für Rugby, Tennis, Segeln, Schwimmen, Netball, Cricket, Golf, Hockey, Croquet und Kegeln. Außerdem gibt es den South Canterbury Speedskating Club, der einer der größten Inline-Speedskating-Vereine in Neuseeland ist und über eine wettkampftaugliche Asphaltbahn verfügt. Des Weiteren befinden sich in der Stadt zwei Schwimmbäder und im Alpine Energy Stadion können Rugby-Spiele abgehalten werden. Timaru verfügt über mehrere Golfplätze. Dazu gehören die Plätze Highfield, Gleniti, Timaru und die im Umfeld des Ortes Pleasant Point, St. Andrews und Maungati.


Persönlichkeiten


Jack Lovelock (Statue auf dem Gelände der Timaru Boys’ High School)
Jack Lovelock (Statue auf dem Gelände der Timaru Boys’ High School)

Söhne und Töchter der Stadt:

Weitere Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt:


Trivia



Siehe auch



Literatur




Commons: Timaru – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Timaru – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Timaru mit seinen Stadtteilen: Washdyke, Glenti, Macrchwiel, Waimataitai, Glenwood, Highfiled, Maori Park, Fraser Park, Seaview, Inlet-Port, Watlington, Parkside, Timaru Gardens, Redruth. Statistics New Zealand, abgerufen am 19. Oktober 2017 (englisch, StatsMap: Meshblock-Auswertung von der interaktiven Karte).
  2. Neubauer: Timaru. In: Das Neuseeland Buch. 2003, S. 729.
  3. Topo250 maps. Land Information New Zealand, abgerufen am 19. Oktober 2017 (englisch).
  4. Megan Miller: It was Horrible, but now it's dead. In: The Timaru Herald. Fairfax Media, 8. August 2012, abgerufen am 19. Oktober 2017 (englisch).
  5. Neubauer: Timaru. In: Das Neuseeland Buch. 2003, S. 728.
  6. John Yonge (Hg.): New Zealand Railway and Tramway Atlas. 4. Auflage. Quail Map Company, Exeter 1993, Taf. 23 B.
  7. Richard Pearse Airport. Timaru District Council, abgerufen am 19. Oktober 2017 (englisch).
  8. Homepage. In: Timaru Herald. Fairfax Media, abgerufen am 19. Oktober 2017 (englisch).
  9. Homepage. South Canterbury Museum, abgerufen am 19. Oktober 2017 (englisch).
  10. Jerry Crowe: To protect and preserve a tree rooted in Games. Los Angeles Times, 20. August 2007, abgerufen am 19. Oktober 2017 (englisch).
  11. Kevin Berry: Seedlings for Sydney. (PDF 374 kB) Journal of Olympic History, Januar 2000, abgerufen am 4. März 2014 (englisch).

На других языках


- [de] Timaru

[ru] Тимару

Ти́мару[1] (англ. Timaru, маори Te Tihi-o-Maru) — город и одноимённый округ в Новой Зеландии.



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