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Maasbracht ( anhören?/i) ist eine Ortschaft mit 7005 Einwohnern in der niederländischen Provinz Limburg und zugleich die Bezeichnung einer früheren Gemeinde.[1]

Maasbracht

Flagge

Wappen
Provinz  Limburg
Gemeinde  Maasgouw
Fläche
 – Land
 – Wasser
10,8 km2
8,67 km2
2,13 km2
Einwohner 7.005 (1. Jan. 2020[1])
Koordinaten 51° 9′ N,  53′ O
Bedeutender Verkehrsweg  
Vorwahl 0475
Postleitzahlen 6019, 6051, 6065, 6067, 6075, 6101
Lage von Maasbracht in der Gemeinde Maasgouw
Lage von Maasbracht in der Gemeinde Maasgouw
Lage von Maasbracht in der Gemeinde MaasgouwVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
St. Gertrudis mit dem aus Mergelstein errichteten Kirchturm des 14. Jahrhunderts
St. Gertrudis mit dem aus Mergelstein errichteten Kirchturm des 14. Jahrhunderts

Geschichte


Die Leonardus-Mühle in Maasbracht
Die Leonardus-Mühle in Maasbracht

Archäologische Funde belegen, dass in Maasbracht bereits in prähistorischer Zeit Fischer ansässig waren. In einer Urkunde Arnulfs von Kärnten erscheint Maasbracht 888 als "Warachte", als der König dem Marienstift zu Aachen den dortigen Besitz bestätigte. Er berief sich dabei auf eine Urkunde Kaiser Lothars II., die aber verschollen ist.

Mit dem Bau des Julianakanals in den 1920er Jahren entwickelte sich Maasbracht zu einem der größten Binnenhäfen der Niederlande, hauptsächliches Frachtgut war Steinkohle aus den nahegelegenen südlimburgischen Zechen um Heerlen. Nach Schließung dieser Zechen ist der Frachtumschlag im Maasbrachter Hafen ab ungefähr 1970 erheblich zurückgegangen.[2]

Vom Mai 1940 bis Januar 1945 war Maasbracht von Soldaten der Wehrmacht besetzt. Am 23. Januar befreiten britische Soldaten während der Operation Blackcock Maasbracht.

Die frühere Gemeinde Maasbracht wurde zum 1. Januar 2007 mit den Gemeinden Heel (mit den Ortschaften Heel, Beegden, Panheel und Wessem) und Thorn zur Gemeinde Maasgouw verschmolzen. Die ehemalige Gemeinde Maasbracht hatte am 31. Dezember 2006 13.587 Einwohner. Ihre Fläche betrug 25,98 km². In der Gemeinde lagen folgende Orte: Brachterbeek, Laak, Linne, Maasbracht, Ohé en Laak und Stevensweert.


Lage, Wirtschaft und Sehenswürdigkeiten


Maasbracht aan de Maas und die Maasplassen
Maasbracht aan de Maas und die Maasplassen
Blick von der Schleuse Maasbracht über einen Teil des Hafens und des Ortes, im Hintergrund das im Ortsbild stets präsente Kraftwerk
Blick von der Schleuse Maasbracht über einen Teil des Hafens und des Ortes, im Hintergrund das im Ortsbild stets präsente Kraftwerk
Skulptur und Restaurant beim Kreisverkehr
Skulptur und Restaurant beim Kreisverkehr

Der Ort Maasbracht liegt in der Mitte der Provinz Limburg zwischen Weert, der belgisch-niederländischen Grenze und Echt-Susteren unmittelbar an der Maas. Die Autobahn A2 von der belgisch-niederländischen Grenze in Eijsden bei Maastricht nach Amsterdam über Eindhoven überquert bei Maasbracht die Maas, im rechts der Maas gelegenen Autobahnkreuz Het Vonderen zweigt von der A2 die Autobahn A73 nach Nijmegen über Roermond ab.

Der von Maastricht aus kommende Julianakanal als Seitenkanal zur Maas endet flussabwärts gesehen in Maasbracht, kurz vor dem Kanalende am Rande des Hafengeländes befindet sich die Drei-Kammer-Schleuse Maasbracht. Die Maasbrachter Schleuse verfügt mit 11,85 Metern über die größte Fallhöhe aller Schleusen in den Niederlanden. Ferner beginnt in der Nähe Maasbrachts der Kanal Wessem–Niederweert (Schleuse Panheel). Über zwei weitere Schleusenanlagen östlich von Heel kann entweder die Maas über den Durchstich eines Maasbogens in Richtung Roermond unmittelbar oder der an Roermond vorbeiführende und wieder in die Maas mündende, aber eine Schleusung einsparende, Lateraalkanal Linne-Buggenum, eines weiteren Seitenkanals zur Maas, befahren werden.

Es gibt in Maasbracht ein Internat für Kinder von Binnenschiffern sowie ein Museum zur Geschichte der Binnenschifffahrt. Im Hafen kann der alte Segel-Lastkahn „Nooit Volmaakt“ besichtigt werden. Sehenswert ist ferner der im 14. Jahrhundert aus Mergel ausgeführte Kirchturm der St. Getrudiskerk unmittelbar am Hafen sowie die Leonardusmühle, eine Turmwindmühle.

Sonnenaufgang über der Clauscentrale
Sonnenaufgang über der Clauscentrale

Das weithin sichtbare Kraftwerk Clauscentrale wurde mit Erd- und Biogas von dem Energieversorger Essent betrieben und konnte kurzfristig nach Bedarf bis zu acht Prozent des niederländischen Stroms produzieren. Die beiden Kraftwerksblöcke wurden 1977 bzw. 1978 in Betrieb genommen und 1993/1994 zu sogenannten Start-Stop-Einheiten umgerüstet. Jeder Block hat eine Leistung von 640 Megawatt. Kraftwerksblock B ist seit 2011 nicht in Betrieb, da er seit Sommer 2008 zum neuen Block C umgebaut wird. Block C soll eine Leistung von 1.275 Megawatt erhalten, der Wirkungsgrad soll sich von bislang 40 Prozent auf künftig 58,5 Prozent erhöhen. Die Baukosten des Projektes wurden mit rund einer Milliarde Euro veranschlagt. Im Frühjahr 2014 wurde die Clauscentrale außer Dienst gestellt.

Durch die Gewinnung von Kies aus Gruben entlang der Maas entstanden zahlreiche, zumeist mit der Maas verbundene, Seen, die Maasplassen. Diese dienen heute in erster Linie dem Wassersporttourismus.

Viele Menschen in der ehemaligen Gemeinde leben vom Obstanbau oder pendeln in die umliegenden Städte zur Arbeit.


Politik



Sitzverteilung im Gemeinderat


Bis zur Auflösung der Gemeinde ergab sich seit 1982 folgende Sitzverteilung:

ParteiSitze[3]
198219861990a199419982002
CDA575436
Democraten Maasbracht223
Maasfractie3332
VVD22112
Kernenbelangen212
PvdA221112
Lijst Prejeanb1
Lijst Grausc111
Maaseilandb221
Maasland Combinatie1
Lijst Smeets12
Lijst Noldesd30
Lijst-Streng0
Gesamt131315151515
a Zum 1. Januar 1991 wurden die Gemeinden Linne, Ohé en Laak und Stevensweert nach Maasbracht eingemeindet.
b Bei den Gemeinderatswahlen 2002 schlossen sich die Parteien Lijst Prejean und Maaseiland der CDA an.
c Die Lijst Graus ging im Jahre 2002 in die Partei Democraten Maasbracht auf.
d Im Jahre 1982 kandidierte die Lijst Noldes unter dem Namen „Lijst Cnoops“.

Städtepartnerschaft



Persönlichkeiten




Commons: Maasbracht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Kerncijfers wijken en buurten 2020. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 13. November 2020, abgerufen am 17. Februar 2021 (niederländisch).
  2. Website der Gemeinde Maasgouw mit Informationen zu Maasbracht, abgerufen am 3. August 2011 (in niederländisch) (Memento des Originals vom 7. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeentemaasgouw.nl
  3. Sitzverteilung im Gemeinderat: 1982–2002, abgerufen am 6. August 2018 (niederländisch)





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