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Chamula (auch San Juan Chamula) ist ein Ort im mexikanischen Bundesstaat Chiapas und befindet sich im Zentrum des Staates nahe der Großstadt San Cristóbal de las Casas. Chamula ist der Verwaltungssitz des Municipio Chamula und mit etwa 3.300 Einwohnern gleichzeitig größter Ort des Municipios.

Chamula
Chamula
Chamula auf der Karte von Chiapas
Basisdaten
Staat Mexiko
Bundesstaat Chiapas
Municipio Chamula
Stadtgründung 1524
Einwohner 3329 (2010)
Stadtinsignien
Detaildaten
Höhe 2260 m
Vorwahl 967
Neue Kirche in Chamula
Neue Kirche in Chamula
Neue Kirche in Chamula
Prozession in Chamula, dem kulturellen Zentrum der Tzotzil
Prozession in Chamula, dem kulturellen Zentrum der Tzotzil
Prozession in Chamula, dem kulturellen Zentrum der Tzotzil
Chamula - Markt
Chamula - Markt
Chamula - Markt

Chamula liegt auf 2.260 m ü. d. M.


Wirtschaft


Die wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten sind Subsistenz-Landwirtschaft und in jüngerer Zeit auch die Anfertigung von Handarbeiten zum Verkauf an Touristen.


Tzotzil-Kultur


Einwohner Chamulas bei einer Prozession
Einwohner Chamulas bei einer Prozession
Tzotzil-Handarbeiten
Tzotzil-Handarbeiten

Die Einwohner von Chamula gehören dem Volks der Tzotzil (Ureinwohner und Nachfahren der Maya) an. Fast alle sprechen die indigene Tzotzil-Sprache und sehr viele sprechen kein Spanisch. Laut Volkszählung von 2010 sprachen im Municipio 69.475 von 69.796 Personen ab 3 Jahren, also 99,54 %, die indigene Sprache. 41.736 Personen oder 59,80 % sprachen kein Spanisch. Von allen 15.853 Kindern in Chamula zwischen 3 und 9 Jahren sprachen 15.699 oder 99,03 % ihre indigene Sprache, 14.242 dieser Kinder oder 89,84 % sprachen kein Spanisch.[1]

Die Tzotzil von Chamula sind bekannt dafür, ihre traditionelle Kultur und Religion strikt gegen äußere Einflüsse zu verteidigen: wer z. B. aufgrund der häufigen missionarischen Aktivitäten der Zeugen Jehovas konvertiert, muss die Gemeinschaft verlassen. Ihr synkretistischer Glaube beinhaltet sowohl die Anbetung christlicher Heiliger als auch traditionelle Rituale bei denen z. B. Krankheiten geheilt werden sollen. Ein Schamane oder eine Schamanin beschwört durch Rülpsen schädliche Geister (Dämonen), die nach der Vorstellung der Indianer einen Kranken befallen haben, in ein lebendes Huhn zu fahren, das anschließend getötet wird. Diese Zeremonien finden täglich in der katholischen Pfarrkirche statt, diese ist dem Patron Johannes der Täufer geweiht.[2] Dabei wird traditionell ein selbstgebrannter Zuckerrohr-Schnaps namens Posch getrunken. In jüngerer Zeit werden auch kohlensäurehaltige Limonaden wie Coca-Cola, Sprite und Fanta bei diesen Zeremonien eingesetzt, diese erleichtern dem Schamanen das Rülpsen.

Die Kirche ist eine der wenigen noch erhaltenen Beispiele für die traditionellen Kirchenräume der indigenen Bevölkerung. Es gibt keine Kirchenbänke, der Boden ist mit Kiefernnadeln und Reisig bedeckt und an diversen Stellen finden Privatzeremonien statt. Touristen konnten Anfang der 1990er-Jahre die Kirche noch frei, heute jedoch gegen Eintrittsgeld besuchen. Im Innenraum herrscht striktes, überwachtes Fotografierverbot, vor allem auch deswegen, um die Teilnehmer der privaten Zeremonien zu schützen.


Chamula und die indigene Revolution


1867 ging von der Ortschaft Chamula infolge der Unterdrückung einer religiösen Bewegung eine indigene Rebellion aus, die erst 1870 niedergeschlagen werden konnte.

Auch die 1994 von Guerillabewegung EZLN eingeleitete und siegreiche indigene Revolution nahm in Chamula ihren Anfang. Seitdem wird Chamula autonom verwaltet.

Am 23. Juli 2016 wurde Bürgermeister Domingo López González (und einer seiner Begleiter) von Unbekannten erschossen. Er hatte vor Demonstranten gesprochen.[3]


Literatur




Commons: Chamula – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen


  1. INEGI 2010: Censo de Población y Vievienda 2010, abgerufen am 25. März 2011
  2. B. Traven: Land des Frühlings Büchergilde Gutenberg Satz und Buchdruck der Buchdruckwerkstätte G.m.b.h., Berlin, erschienen 1928.
  3. http://orf.at/#/stories/2350899/ Bei Protesten: Bürgermeister in Mexiko erschossen, orf.at, 23. Juli 2016, abgerufen am 23. Juli 2016.

На других языках


- [de] Chamula

[en] Chamula

San Juan Chamula is a municipio (municipality) and township in the Mexican state of Chiapas. It is situated some 10 km (6.2 mi) from San Cristóbal de las Casas.[1] As of 2010, the municipality had a total population of 76,941.[2] Virtually the entire population of the municipality is indigenous and speaks an indigenous language. In 2010, the census reported that 99.5% of the population age 3 years or older speaks an indigenous language.[3] The Tzotzil people and language dominate the municipality.[4]

[es] San Juan Chamula

San Juan Chamula es una población del estado mexicano de Chiapas. Se encuentra a diez kilómetros de San Cristóbal de las Casas y a doce kilómetros de San Andrés Larráinzar. San Juan y San Andrés son localidades habitadas por un gran número de tzotziles. Chamula es un gentilicio utilizado para nombrar a diversas etnias mayas que habitan la sierra de Chiapas: tzotzil, tzeltal, mame, tojolabal, choles. San Juan Chamula es también la cabecera del municipio de Chamula y está ubicado en las zonas más altas de Chiapas, y es una localidad donde se han conservado las culturas y costumbres prehispánicas.[cita requerida]

[ru] Чамула

Чамула (исп. Chamula), также известен как Сан-Хуан-Чамула (исп. San Juan Chamula) — посёлок на юго-востоке Мексики в штате Чьяпас, входит в состав одноимённого муниципалитета и является его административным центром. Численность населения, по данным переписи 2020 года, составила 4727 человек[3].



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