Der Gegend beim Viļaka-See war von lettgallischen Stämmen besiedelt, die im Streit mit Pleskauer Russen und estnischen Stämmen lagen. Der Bischof von Riga wurde 1224 Oberherr. 1293 gründete er das Kloster Marienhausen zum Schutz vor den Pleskauern und zur Christianisierung.
1559 wurde das Gebiet Marienhausen an König Sigismund II. August verpfändet und gehörte damit bis 1772 zu Polen-Litauen. In dieser Zeit wurde die Burg Marienhausen mehrmals von Russen und Schweden eingenommen und verwüstet. Erst mit der russischen Herrschaft nach der Ersten polnischen Teilung 1772 kehrten ruhigere Zeiten ein.
Als das Gebiet 1920 in das unabhängige Lettland inkorporiert wurde, entwickelte sich ein gewisser Wohlstand. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es katholische, lutherische und orthodoxe Gemeinden, ein Gymnasium, zwei Grundschulen und eine Forstwirtschaftschule.
Mitte September 1936 kam Pater Thomas nach Marienhausen, um dort eine weitere Klostergründung vorzubereiten.[2]
Am 22. Juni 1944 begann die große sowjetische Sommeroffensive. In zwei Frontabschnitten überrollte die Rote Armee im Juli und August bis auf einen bis Kriegsende ausharrenden deutschen Brückenkopf in Kurland das ganze Baltikum. Am 23. Juli 1944 besiegte bei Marienhausen die Rote Armee nach Kämpfen die Kampfgruppe 218.[3]
1945 bekam Viļaka das Stadtrecht zugesprochen. Ab 2009 bildete die Stadt mit sechs umliegenden Gemeinden den Bezirk Viļaka (Viļakas novads), der 2021 im neuen Bezirk Balvi aufging.
Sehenswürdigkeiten
Die 1891 geweihte katholische Kirche des heiligen Herzen Jesu wurde von 1884 bis 1890 im Stil der Neugotik errichtet.[4]
Die evangelische-lutherische Kirche von Viļaka wurde 1928 im neugotischen Stil erbaut.[5]
Die orthodoxe Kirche Mariä Himmelfahrt wurde von 1868 bis 1871 im neubyzantinischem Stil errichtet.[6]
Das Viļaka-Museum befindet sich im 1913 erbauten katholischen Pfarrhaus und enthält Sammlungen zur Geschichte der Stadt Vilaka und ihrer unmittelbaren Umgebung ab dem 13. Jahrhundert bis heute.[7]
Von der auf einer Insel im Viļakasee gelegenen Burg Marienhausen ist nur noch ein Mauerrest erhalten.[8]
Lutherische Kirche Viļaka
Katholische Kirche des heiligen Herzen Jesu in Viļaka
Orthodoxe Allerheiligenkirche in Viļaka
Heimatmuseum Viļaka
Mauerfragment der Burg Marienhausen
Söhne und Töchter der Stadt
Shabtai Daniel (1909–1981), israelischer Journalist und Politiker
Literatur
Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
Weblinks
Commons: Viļaka– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wilfried Schlau, Tausend Jahre Nachbarschaft: Die Völker des baltischen Raumes und die Deutschen, hrsg. von Stiftung Ostdeutscher Kulturrat, Bruckmann, 1995, S. 242.
Georg Steinhausen, Archiv für Kulturgeschichte, Böhlau Verlag, 1997, S. 148.
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