Nītaure (deutschNitau) ist ein Ort mit 434 Einwohnern[1] in Lettland, gelegen an der Mergupe in Vidzeme, dem historischen Livland etwa 70km nordöstlich von Riga. Der Rigaische Meerbusen ist in nordwestlicher Richtung etwa 50km entfernt.
Im Jahr 1277 wurde die Burg Nitau des Livländischen Ordens errichtet, die im 17. Jahrhundert verfiel und von der nur noch ein 49 Meter langes und 1,5 Meter breites Fragment der Nordmauer entlang der Mergupe erhalten geblieben ist, das das Grundstück der Kirche begrenzt. Die heutige Ortschaft entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der Besitzer des örtlichen Gutes Bauplätze verteilte. 1897 hatte Nītaure 560 Einwohner, im 2007 waren es 450.
Das 1890 im neubarocken Stil neuerrichtete Schloss Nitau wurde im Zuge der Russischen Revolution 1905 zerstört und in den 1920er Jahren als Schule wiederaufgebaut[2]. Das Gut war 1920 anlässlich der lettischen Agrarreform verstaatlicht worden, letzter deutschbaltischer Eigentümer war bis dahin Graf Wilhelm Konstantin Stenbock-Former.
Sehenswürdigkeiten
Lutherische Kirche Nītaure, 1762–1770 errichtet
Orthodoxe Geburtskirche Nītaure, erbaut 1875–1877, Architekt: Jānis Frīdrihs Baumanis
Schloss Nitau
Mauerrest der Ordensburg Nitau
Wassermühle in Nītaure
Persönlichkeiten
Wilhelm Graf von Fermor (1702–1771), General der russischen Armee
Karl Schilling (1865–1905), Pastor und evangelischer Märtyrer
Alexander Graf Stenbock-Fermor (1902–1972), Autor und Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus
Andris Bērziņš (* 1944), Politiker, lettischer Staatspräsident (2011–2015)
Literatur
Lettland (Südlivland und Kurland). In: Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Band2. Böhlau Verlag, Köln, Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S.427f.
Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
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