Die Örtlichkeit befindet sich im Pustertal an der Ostflanke des Kronplatz auf einer Höhe von etwa 1350m, hat rund 400 Einwohner[1] und verfügt über eine Eigenverwaltung.
Ersturkundlich wird die Örtlichkeit im Traditionsbuch des Hochstifts Brixen in den Jahren 1050–1065 als „Gisilhartisberc“ genannt.[2] Es handelt sich um eine Namensprägung aus der frühen bajuwarischen Siedlungstätigkeit des 7. oder 8. Jahrhunderts, und sie bedeutet „Berg eines Geiselhart“ oder eines „Geiselher“.[3] Im Jahr 1455 kaufte der Brixner Bischof Nikolaus von Kues den oberhove am Geyselperg von Kaspar Rasner, dem damaligen Gerichtspfleger zu Neuhaus der Grafen von Görz.[4]
Beachtlich ist die örtliche St.-Wolfgangs-Kirche, ein schlanker spätgotischer Bau mit eigenem Friedhof.[5] Seit 1221 wird das Patronatsrecht vom Augustinerchorherrenstift Neustift bei Brixen ausgeübt. Ehemals Filialkirche von Niederolang, wurde das Gotteshaus nach seinem Um- und Neubau 1484 neu geweiht und ist seit 1785 eigene Kaplanei.[6]
Bei Geiselsberg befindet sich auf einer Höhe von 1447 m das alte, heute teilweise verfallene Heilbad Bad Schartl, das während seines Brunecker Aufenthalts zwischen 1842 und 1845 häufig von Hermann von Gilm aufgesucht wurde.[7]
Geiselsberg bildete administrativ lange Zeit eine eigene Oblei des Gerichts Alt-Rasen, ehe es 1840 mit den anderen Obleien Nieder-, Mitter-, Oberolang und Oberolang außer Dorf zur Gemeinde Olang vereinigt wurde.[8]
In Geiselsberg gibt es eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe.
Persönlichkeiten
Markus Lanz (* 1969), TV-Moderator in Deutschland
Hans Plaikner (1923–1964), Politiker
Literatur
Herbert Theobald Innerhofer: Kirchenkunst in Olang und Geiselsberg. Lana: Tappeiner Verlag 1995. ISBN 88-7073-199-5
Hannes Obermair: Bedrohtes Kulturgut vor Ort: Archivbericht aus Geiselsberg, Gemeinde Olang. In: Landesdenkmalamt Bozen (Hrsg.): Denkmalpflege in Südtirol 1996. Bozen: Athesia 1997. ISBN 88-7014-944-7, S. 173–189.
Oswald Redlich: Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen vom zehnten bis in das vierzehnte Jahrhundert. Wagner, Innsbruck 1886; Nachdr. Scientia, Aalen 1973 (Acta Tirolensia. Urkundliche Quellen zur Geschichte Tirols 1), Nr. 121a.
Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Band 1. Bozen, Athesia 1995. ISBN 88-7014-634-0, S. 122.
Johannes Helmrath, Thomas Woelki (Hrsg.): Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues. Band II, Lieferung 4. Felix Meiner Verlag, Hamburg 2018. ISBN 978-3-7873-3344-8, S. 1041, Nr. 4495.
Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols. Band 1: Oberes Eisacktal, Pustertal, Ladinien. Wien-Augsburg: Hölzel 1923, S. 400–401.
Hannes Obermair: Bedrohtes Kulturgut vor Ort: Archivbericht aus Geiselsberg, Gemeinde Olang. In: Landesdenkmalamt Bozen (Hrsg.): Denkmalpflege in Südtirol 1996. Bozen: Athesia 1997. ISBN 88-7014-944-7, S. 174.
Ignaz Mader: Die Bäder und Heilquellen im Hochetsch. Bozen: Vogelweider 1929, S. 97f. (online)
Eduard Widmoser: Südtirol von A–Z. Band 1: A–F. Innsbruck 1982, S. 50.
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