Zahedan (persisch زاهدان) ist Hauptstadt der iranischen Provinz Sistan und Belutschistan.
Zahedan | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Iran![]() | |
Provinz: | Sistan und Belutschistan | |
Koordinaten: | 29° 30′ N, 60° 52′ O29.49524166666760.8682333333331352 | |
Höhe: | 1352 m | |
Einwohner: | 672.589 (Volkszählung 2016[1]) | |
Vorwahl: | 054 | |
Zeitzone: | UTC+3:30 | |
Webseite: | portalzahedan.ir |
Zahedan liegt zwischen den Bergen Malek Siyah, Mirjaveh und Taftan, was ein angenehmes Klima zur Folge hat. Die Stadt hat über 672.000 Einwohner (2016). Die Mehrheit ihrer Einwohner sind Belutschen. Die Stadt liegt auf einer Höhe von 1352 m und ist 1600 km von der iranischen Hauptstadt Teheran entfernt.
Der historische Name der Stadt lautete Dosdab (Wasserdieb). Unter der Regentschaft von Reza Schah wurde die Stadt 1936 in Zahedan (Die Frommen) umbenannt.
Die Bevölkerung versechsfachte sich innerhalb von 25 Jahren auf 590.000 im Jahr 2001, weil hierher viele Belutschen aus Afghanistan vor dem afghanischen Bürgerkrieg und der sowjetischen Intervention und der anschließenden Talibanherrschaft flüchteten.[2]
Am 14. Februar 2007 kamen hier 18 Revolutionswächter durch eine Autobombe ums Leben.[3][4] Zu dem Anschlag bekannte sich die Dschundollah (Armee Gottes), eine sunnitische Gruppe in Belutschistan. In den Folgejahren kam es zu weiteren schweren Anschlägen auf die Revolutionswächter, darunter ein Selbstmordanschlag am 28. Mai 2009 in der schiitischen Amir-al-Momineen-Moschee mit 30 Toten und 60 Verletzten[5][6][7] und ein Selbstmordanschlag auf die ebenfalls schiitische Jamia-Moschee am 15. Juli 2010 mit mindestens 27 Toten und 270 Verletzten, zu denen sich jeweils die Dschundollah bekannte, die den zweiten Anschlag als Rache für die Hinrichtung von Abdolmalek Rigi darstellte und gezielt mit einer zweiten Bombe die Helfer attackierte.[8]
Jahre später kam es zu Anschlägen im Umfeld der Stadt durch die Nachfolgeorganisation Jaish ul-Adl, wobei der bislang schwerste am 13. Februar 2019 mit 28 Toten und 13 Verletzten stattfand. Der Angreifer verübte einen Selbstmordanschlag auf einen Bus der Revolutionsgarde mit einer Autobombe an der Straße von Zahedan nach Kash.[9][10]
Während der Proteste infolge des Todes von Mahsa Amini starben am 30. September 2022 mindestens 63 Menschen in Zahedan, nachdem Demonstranten versucht hatten, drei Polizeistationen zu erstürmen.[11][12]
Die wirtschaftliche Bedeutung von Zahedan geht auf einen alten Karawanenweg zurück, der den Iran und Pakistan verbindet. Seit dem Ersten Weltkrieg wurde parallel innerhalb mehrerer Jahrzehnte eine Eisenbahnstrecke errichtet, die in Zahedan aus technischen Gründen in zwei Bahnstrecken geteilt wurde:
Aufgrund der unterschiedlichen Spurweiten gibt es zwei Bahnhöfe, einen für jedes der beiden Systeme und einen gemeinsamen Güterbahnhof, wo Frachtgut umgeladen werden kann. Eine Umspuranlage gibt es – mangels umspurbarer Fahrzeuge – nicht. Der Güterverkehr wird deshalb hauptsächlich mit Containern durchgeführt.[13]
Mit dem am östlichen Stadtrand gelegenen Flughafen Zahedan ist die Stadt an das iranische Inlandsflugnetz sowie weiteren Flugplätzen der Golfregion angeschlossen.
Die Makki-Moschee in Zahedan ist die größte sunnitische Moschee im Iran.[2]