Vík í Mýrdal ([ˈviːkʰ i ˈmirtal], dt. „Bucht am sumpfigen Tal“) liegt in der isländischen Gemeinde Mýrdalur und ist der südlichste Ort auf dem Festland Islands.
Am 1.Januar 2019 hatte der Ort 454 Einwohner. Vík stellt für die Bewohner rund um den Mýrdalsjökull ein wichtiges Dienstleistungs- und Versorgungszentrum dar.
Geografie
Vík í Mýrdal liegt südlich des Sees Heiðarvatn an der Küste.
Nordwestlich des Ortes liegt der Berg Reynisfjall, ein guter Beobachtungsort für Ornithologen. Dort findet man im Juni und Juli zahlreiche Papageitaucher und Eissturmvögel. Die vulkanische Halbinsel Dyrhólaey liegt südlich des Dyrhólaós und befindet sich rund 6 km westlich des Ortes.
Durch Vík fließt der Fluss Víkurá in den Atlantik. Weiter östlich befindet sich der Fluss Uxafótarlækur.
Geschichte
In der Nähe von Vík startete im August 1964 und im Sommer 1965 die französische Raumfahrtbehörde CNES je zwei französische Höhenforschungsraketen des Typs Dragon 1 von einer mobilen Abschussrampe.[1] Die Raketen erreichten eine Höhe zwischen 420km und 451km.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Ort hat einen berühmten Strand, der von schwarzer Lava gebildet wird. Das Meer davor ist häufig wild und aufgewühlt. 1991 wurde der Strand vom „Islands Magazine“ zu einem der zehn schönsten Strände der Welt gewählt.
Vor der Küste befinden sich drei schwarze Felsnadeln (Dykes) – bestehend aus oktaedrisch erstarrter Basalt-Lava –, die Reynisdrangar: „Skessudrangur“, „Landdrangur“ und „Langsamur“. Eine Legende berichtet, dass Trolle ein Schiff ans Land bringen wollten und dabei versteinert worden seien.
Am Strand befindet sich die nördliche Statue „Der Reisende“, geschaffen von der isländischen Bildhauerin Steinunn Thorarinsdottir. Ein identisches zweites Exemplar – die südliche Statue – befindet sich am Strand der britischen Stadt Hull. Beide Figuren bilden somit eine imaginäre Brücke zwischen den beiden Inselstaaten.[3]
Der Gedenkstein Islandfischerei, der an vor Island umgekommene deutsche Hochseefischer und isländische Helfer erinnert, befindet sich ebenfalls am Strand.
4 km östlich von Vík í Mýrdal zweigt von der Ringstraße in nördlicher Richtung die 15 km lange Piste 214 nach Þakgil in der Nähe des Mýrdalsjökulls ab. Der Weg führt durch eine für ihre Schönheit gerühmte Vulkanlandschaft.[4]
Die relativ große evangelische Kirche Víkurkirkja, die 1932–1934 erbaut wurde und rund 200 Sitzplätze hat, bringt in ihrem Innern mehrere Kunstwerke aus dem 18. Jahrhundert, die ursprünglich in der seit 1920 nicht mehr bestehenden Kirche des nahegelegenen Gehöftes Höfðabrekka aufbewahrt wurden.[5]
Verkehr und Infrastruktur
Vík í Mýrdal ist einer der wenigen Küstenorte Islands, die keinen Hafen haben. Die Entfernung zur isländischen Hauptstadt Reykjavík beträgt 187 Straßenkilometer. Der Ort liegt an Islands bedeutendster Straße, dem Hringvegur.
Vík verfügt neben Versorgungsinfrastruktur über eine Jugendherberge, zwei Hotels, einen Campingplatz mit Schwimmbad und eine Wollfabrik mit Lagerverkauf, sowohl von Kleidern als auch von Souvenirs.
In den Medien
Vík í Mýrdal dient als Hauptschauplatz in der isländischen Netflix-Serie „Katla“, in der eine Gruppe von Einwohnern mit den Folgen des ersten Ausbruch des Vulkans seit 1918 zu kämpfen hat.[6]
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