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Wittersheim ist der zweitkleinste Ort der Gemeinde Mandelbachtal. Er liegt im südöstlichen Saarland im Saarpfalz-Kreis. Wittersheim ist eine ausgesprochene Wohn- und Pendlergemeinde. Die meisten Berufstätigen arbeiten als Auspendler im Raum Saarbrücken.

Wittersheim
Gemeinde Mandelbachtal
Wappen von Wittersheim
Wappen von Wittersheim
Höhe: 263 m
Fläche: 11,45 km²
Einwohner: 631 (Feb. 2016)
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66399
Vorwahl: 06803
Wittersheim (Saarland)
Wittersheim (Saarland)

Lage von Wittersheim im Saarland

Blick auf Wittersheim
Blick auf Wittersheim
Blick auf Wittersheim
Blick aus nordwestlicher Richtung auf Wittersheim
Blick aus nordwestlicher Richtung auf Wittersheim

Geographie



Lage


Wittersheim liegt im südlichen Bliesgau im Saarpfalz-Kreis im Saarland. Die stark hügelige Landschaft ist landwirtschaftlich geprägt.


Klima


Das Klima ist atlantisch beeinflusst. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 786 mm, die regenärmste Zeit liegt in den Frühjahrsmonaten. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9 °C. Das langjährige Temperaturmittel sinkt selbst im Januar nicht unter 0 °C. Die vorherrschende Windrichtung ist West bis Südwest. Das Bioklima ist reizmild bis reizschonend.


Geschichte


Zunächst siedelten hier die Römer. Bei Grabungen im vergangenen Jahrhundert stieß man unter anderem auf Münzen aus dem 4. Jahrhundert. In den Jahren 1977/78 wurde ein römischer Gutshof in der Flur "Obere Tattenbach" freigelegt.

Der Name des Ortes geht auf die fränkische Zeit zurück.

Seine erste urkundliche Erwähnung fand Wittersheim 1267 in einem Prozess über das Patronsrecht an den Kirchen von Wittersheim und Bebelsheim.[1]

In der Landkarte des Geometers Tilemann Stella von 1564 ist auch Wittersheim eingezeichnet.

Eine von zwölf katholischen Pfarreien im Amt Blieskastel war 1607 die St. Martin geweihte Pfarrei in Wittersheim.

An einer alten Heeresstraße und in nächster Nähe der Landesgrenze gelegen, hatte Wittersheim in den Kriegen aller Jahrhunderte immer sehr stark gelitten. So wurde das Dorf im Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstört.

Im Jahr 1826 wird in der Nachbarschaft der Kirche die erste Schule von Wittersheim gebaut.

Die Brüder Georg und Andreas Hamm aus Wittersheim errichteten 1843 im Garten der elterlichen Mühle eine Glockengießerei. Andreas Hamm schuf 1874 in Frankenthal die damals drittgrößte Glocke der Welt, die sogenannte Kaiserglocke für den Kölner Dom. Sie hatte einen Durchmesser von 3,25 m und ein Gewicht von 27 Tonnen.

1880 wurde unter Adjunkt Andreas Feibel das erste Gemeindespritzenhaus hinter der Kirche erbaut. Es diente u. a. der Unterbringung einer vierrädrigen Quartierspritze. 1889 folgte der Bau eines neuen Schulgebäudes im Brückengarten.

Im Bereich der Infrastruktur erfolgte 1908 die Verlegung der ersten Wasserleitung und 1929 wurde die erste Verkehrsanbindung mit Omnibussen von Wittersheim über St. Ingbert nach Jägersfreude eingerichtet.

Im Jahre 1928 fand man einen Reihenfriedhof. Die Gräber enthielten neben den Skeletten auch Waffen, Bronzeringe, Hals- und Brustketten. Das Gräberfeld gehört dem 7. nachchristlichen Jahrhundert an.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die 562 Bewohner von Wittersheim, das in der „Roten Zone“ lag, evakuiert. 29 % der Evakuierten kehrten nicht mehr zurück. Am 16. März 1945 nahm die US-Army Wittersheim ein. Durch Kampfhandlungen blieben von 124 Häusern nur 3 unbeschädigt. Der Grad der Zerstörung betrug etwa 90 %, so dass fast keine alte Bausubstanz mehr vorhanden war. Auch die Versorgungseinrichtungen der Gemeinde waren nicht mehr benutzbar.

Die katholische Kirche St. Remigius
Die katholische Kirche St. Remigius

Am 15. Oktober 1950 weihte der Speyrer Bischof Joseph Wendel die nach Kriegszerstörungen wieder aufgebaute katholische Kirche St. Remigius ein. Vier Jahre später, 1954, wurde in der Erfweiler Straße mit dem Bau des Feuerwehrhauses begonnen. Weitere sechs Jahre später, im Jahr 1960, fand die Einweihung der neuen Volksschule und der Gymnastikhalle statt.

Am 6. April 1973 wurde die Mehrzweckhalle ihrer Bestimmung übergeben. 1978 erfolgte der Neubau des Feuerwehrhauses an der Schule.

Am 1. Januar 1974 wurde Wittersheim in die neue Gemeinde Mandelbachtal eingegliedert.[2]

Die Feldkalköfen in der Tattenbach wurden 1985 einer Restaurierung unterzogen.

1993 erschien die Chronik des Jakob Ackermann aus Wittersheim bei der Gesellschaft für Volkskunde im Saarland.


Religion


Wittersheim ist größtenteils katholisch. Die evangelischen Christen gehören zur protestantischen Kirchengemeinde Ensheim, die auch über eine Kirche in Ormesheim verfügt, in welcher mindestens einmal im Monat Gottesdienste stattfinden.


Politik



Ortsrat


Sitzverteilung im Ortsrat:[3]


Ortsvorsteher


Ortsvorsteher ist Wendelin Lonsdorf (SPD).[4]


Gemeindepartnerschaften


Es besteht eine Partnerschaft mit Wittersheim (Elsass).


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Haus Lochfeld
Haus Lochfeld

Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld, Restaurierte Kalkbrennöfen, Wegkreuze-Rundweg, dorfgerechter Ausbau des Bereiches um die Pfarrkirche. Sowie die Parkanlage in der Dorfmitte.

Weitere Sehenswürdigkeiten: Der Aussichtsturm am Heidekopf im Kirchenwald, der Optische Telegraf (auf der Gemarkung Bebelsheim) und die Naturbühne Gräfinthal (auf der Gemarkung Bliesmengen-Bolchen).


Bauwerke


Zu den sehenswerten Bauwerken in Wittersheim gehört die katholische Kirche St. Remigius. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1948 bis 1950 der Wiederaufbau. Die Orgel der Kirche mit dreizehn Registern wurde 1976 von der Orgelbaufirma Hugo Mayer (Heusweiler) erbaut.[5]


Sport


Nordic-Walking-Park, Sporthalle, Rad- und Wanderwege


Regelmäßige Veranstaltungen



Vereine und Verbände (Auswahl)


Folgende mitgliederstarke Vereine prägen das dörfliche Leben in Wittersheim.


Wirtschaft und Infrastruktur



Öffentliche Einrichtungen


Friedhof, Einsegnungshalle, Festplatz, Katholische Kirche, Kriegergedächtniskapelle, Feuerwehrhaus


Verkehr


Wittersheim ist an die Bundesstraße 423 angebunden und liegt nur wenige Kilometer vom Flughafen Saarbrücken entfernt.


Persönlichkeiten



Literatur



Sonstiges


Im einheimischen Dialekt wird der Ortsname in etwa „Widderschum“ ausgesprochen.



Commons: Wittersheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Franz Xaver Glasschröder: Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, München 1903, S. 282, Urkunde Nr. 694. Online
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 809.
  3. Ortsräte Mandelbachtal (Memento des Originals vom 18. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mbt-neu.saar-new-media.com (PDF; 263 kB), Auf: www.mandelbachtal.de, abgerufen am 9. Dezember 2014
  4. Ortsvorsteher Gemeinde Mandelbachtal (Memento des Originals vom 18. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mbt-neu.saar-new-media.com (PDF; 176 kB), Auf: www.mandelbachtal.de, abgerufen am 9. Dezember 2014
  5. St. Remigius- Wittersheim (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) Auf: pfarrei-mandelbachtal.de, abgerufen am 24. Juni 2012
  6. Musikverein Wittersheim-Bebelsheim (Memento des Originals vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.der-bliesgau.de Auf: der-bliesgau.de
  7. Webseite des SVG Bebelsheim-Wittersheim
  8. Informationen zum Kneipp-Verein (Memento des Originals vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.der-bliesgau.de Auf: der-bliesgau.de
  9. Freiwillige Feuerwehr Wittersheim
  10. Webseite des DRK Wittersheim
  11. Webseite der IG Kulturlandschaft (Memento vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive)
  12. Website zu Georg Hamm (PDF; 20 kB)



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