Wendhausen ist eine Ortschaft in der Gemeinde Lehre im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen.
Wendhausen Gemeinde Lehre | |
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Höhe: | 80 m ü. NN |
Einwohner: | 1577 (1. Sep. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 38165 |
Vorwahl: | 05309 |
Wendhausen liegt etwa 10 km nordöstlich vom Stadtzentrum Braunschweigs. Verkehrsmäßig ist Wendhausen durch die L 295 an Braunschweig und Wolfsburg angebunden und über die Autobahnanschlussstelle Braunschweig-Ost an die A 2. Durch den Ort fließt die Schunter in zwei Armen, die in der Niederung einen etwa 400 m breiten und etwa 2 km langen Werder umfließen.
Im Ortskern liegt das Schloss Wendhausen mit einem größeren Gutsbetrieb, der seit den 1990er Jahren in Wohneigentum umgestaltet worden ist. Ortsprägend ist die mit 17 Metern Höhe von weitem sichtbare, fünfflügelige Windmühle Wendhausen auf dem Dettmersberg im Ort. Die Holländermühle wurde 1837 von den Brüdern Karl und Eduard Vieweg als Ersatz für die Wassermühle an der Schunter errichtet, die sie zur Papierherstellung benötigten. In den 90er Jahren wurden die Überreste der ehemaligen Wassermühle abgerissen und auf dem Grundstück ein Alten- und Pflegeheim errichtet.1980 erwarb die Gemeinde Wendhausen die Windmühle, die seit 1983 von einem Verein repariert und erhalten wird. Ab 2013 wurden umfangreiche Bauschäden behoben. Die Mühle ist heute eine Station der Niedersächsischen Mühlenstraße und die einzige betriebsfähige Windmühle mit fünf Flügeln in Deutschland.[2]
Urkundlich wurde der Ort, früher auch als Wenethusen bezeichnet, erstmals 1125 erwähnt. Der Name weist auf eine Besiedlung durch den slawischen Stamm der Wenden hin, obwohl es keine weiteren Belege dafür gibt. 1495 gehörte der Ort zum Fürstentum Wolfenbüttel. Die Burg Wendhausen, bei der es sich wegen der Lage in Schunternähe nur um eine Wasserburg gehandelt haben kann, wurde erstmals 1388 erwähnt. Nach mehrfacher Zerstörung ließ der begüterte herzogliche Politiker Philipp Ludwig Probst auf ihren Grundmauern 1683–1688 das Schloss Wendhausen erbauen.
Von 1807 bis 1813 bestand der Kanton Wendhausen, dessen Hauptort Wendhausen war.
Am 1. Juli 1972 wurde Wendhausen in die Gemeinde Lehre eingegliedert.[3]
Lehre-Wendhausen – Bevölkerungsentwicklung seit 2011 | ||||
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Entwicklung | Jahr | Einwohner | Anmerkungen | |
2011 | 1.472 | zum 31. Dezember | ||
2012 | 1.476 | zum 31. Dezember[4] | ||
2018 | 1.605 | zum 1. Februar[5] | ||
2020 | 1.577 | zum September[1] |
Ortsrat Lehre-Wendhausen 2021–2026[6] Insgesamt 6 Sitze
Der SPD stünden zwei Sitze zu, sie konnte jedoch nur einen besetzen |
Thomas Ponath (CDU) ist seit 2021 Ortsbürgermeister von Lehre-Wendhausen. Sein Stellvertreter ist Frederik Prenzel (FDP).[7]
Bis in die 1970er-Jahre hatte Wendhausen einen Haltepunkt an der Schuntertalbahn. Im Jahr 1998 wurde schließlich die gesamte Strecke stillgelegt.
Nach dem letzten Schuljahr 2013/2014 wurde die Grundschule geschlossen. Heute beherbergt das Gebäude die Kindertagesstätte "Mühlenknirpse". Die alte Kita an der Hauptstraße wurde zu einem Dorfmuseum umfunktioniert.
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