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Vöhringen ist eine Stadt im bayerisch-schwäbischen Landkreis Neu-Ulm.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Neu-Ulm
Höhe: 499 m ü. NHN
Fläche: 23,69 km2
Einwohner: 13.800 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 583 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89269
Vorwahlen: 07306, 07307Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: NU, ILL
Gemeindeschlüssel: 09 7 75 162
Stadtgliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hettstedter Platz 1
89269 Vöhringen
Website: www.voehringen.de
Erster Bürgermeister: Michael Neher (CSU)
Lage der Stadt Vöhringen im Landkreis Neu-Ulm
Karte
Karte
Pfarrkirche St. Michael in Vöhringen
Pfarrkirche St. Michael in Vöhringen

Geografie



Lage


Die Stadt Vöhringen liegt zirka 18 Kilometer südlich von Ulm und 40 Kilometer nördlich von Memmingen an der Iller. Sie gehört unter regionalplanerischen Gesichtspunkten der Region Donau-Iller und naturräumlich Mittelschwaben an.


Nachbargemeinden


Vöhringen grenzt im Norden an die Stadt Senden, im Osten an die Stadt Weißenhorn, im Süden an die Gemeinde Bellenberg und im Westen an die baden-württembergische Gemeinde Illerrieden.


Stadtgliederung


Es gibt 5 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]


Geschichte



Bis zum 19. Jahrhundert


Vöhringen dürfte bereits im 5./6. Jahrhundert entstanden sein, als die Alemannen von der Donau her die Flusstäler besiedelten. Die Erstnennung Vöhringens (Veringen) erfolgte viel später und zwar in einer Urkunde, ausgestellt am 6. Februar 1148 in Trier für die Benediktinerabtei St. Martin in Wiblingen[4]. Spätestens seit dem Ende des 11. Jahrhunderts hatten die Grafen von Kirchberg den größten Teil der Ortsherrschaft inne.

In Jahren 1462 und 1471 konnte der Memminger Bürger Erhard Vöhlin d. Ä. den Gesamtbesitz an Vöhringen erwerben, der nach dessen Tod 1484 wiederum an Graf Philipp von Kirchberg verkauft wurde. Mit dem Tod Philipps von Kirchberg im Jahr 1510 starb das Geschlecht im Mannesstamm aus. Die Erben verkauften im Jahre 1520 zusammen mit Schloß und Herrschaft Illertissen auch Vöhringen wieder an die Familie Vöhlin, Vöhringen blieb bis 1756/1757 Bestandteil dieser Herrschaft, die 1757 an das Kurfürstentum Bayern verkauft wurde. Vöhringen gehörte zum Pflegamt, ab 1803/04 zum Landgericht älterer Ordnung, ab 1862 zum Bezirksamt Illertissen.

Die entscheidende Wende setzte für Vöhringen 1864 im Zeichen der Industrialisierung ein, als der Fabrikbesitzer Philipp Jakob Wieland das örtliche Mühlgut mit Fabrikgelände und der dazugehörigen Wasserkraft käuflich erwarb. Noch heute prägen die Wieland-Werke als weltweit agierendes Unternehmen das Vöhringer Ortsbild.


Stadt


Vöhringen wurde mit seinen zu diesem Zeitpunkt bereits eingemeindeten Gemeindeteilen Illerberg/Thal und Illerzell am 9. März 1977 die Bezeichnung „Stadt“ verliehen.[5]


Eingemeindungen



Illerzell

Die früher selbständige Gemeinde Illerzell mit über 1300 Einwohnern liegt rund drei Kilometer nordwestlich von Vöhringen in der Illertalebene. Die Eingemeindung nach Vöhringen erfolgte am 1. Juli 1972.[6]

In Illerzell ist seit 1335 das Ulmer Patriziergeschlecht Rot als Ortsherrschaft beurkundet. Fritz Rot von Zell verkaufte 1373 die Burg, den Kirchensatz und alle Zugehörungen sowie die Mühle oberhalb von Illerzell an die Grafen von Kirchberg. Seither gehörte der Ort zur Herrschaft der Grafen Kirchberg-Wullenstetten.


Illerberg/Thal

Illerberg mit über 1700 und Thal mit rund 600 Einwohnern liegen rund zwei Kilometer östlich von Vöhringen und sind in ihren Dorfkernen noch von der Landwirtschaft geprägt. Sie sind über Jahrzehnte zu einer Siedlungseinheit zusammengewachsen. Illerberg verfügt über einen unmittelbaren Autobahnanschluss an die A 7 Würzburg–Kempten. Die ehemals selbständigen Gemeinden Illerberg und Thal wurden am 1. Oktober 1970 zusammengeführt[7] und am 1. Januar 1976 nach Vöhringen eingemeindet.[5]

Illerberg gehörte spätestens ab dem Spätmittelalter fast ausschließlich zur Herrschaft der Grafen Kirchberg-Wullenstetten, einige wenige Höfe gehörten unter anderem zum Ulmer Hospital bzw. der Ulmer Münsterpfarrei, ein einziger Hof gehörte ab 1558 dem Deutschen Orden (bzw. zuletzt der Familie von Braunmühl) und ein Hof der Pfarrkirche zu Illerberg. Illerberg bildete jahrhundertelang zusammen mit Thal eine Gemeinde. Erst mit der Gemeindebildung von 1818 entstanden zwei gesonderte Gemeinden, Illerberg und Thal.


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Stadt von 12.266 auf 13.630 um 1364 Einwohner bzw. um 11,1 %.


Politik



Stadtrat


Sitzverteilung ab 2020 im Stadtrat Vöhringen
6
4
4
10
6 4 4 10 
Insgesamt 24 Sitze
  • SPD: 6
  • Grüne: 4
  • FWG: 4
  • CSU: 10

Der Stadtrat, dessen Zusammensetzung alle sechs Jahre durch Wahlen neu bestimmt wird, besteht aus 24 ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern. Zuletzt wurde am 15. März 2020 neu gewählt. Die Sitzverteilung ist aus dem nebenstehenden Diagramm zu ersehen sowie der untersten Zeile der folgenden Tabelle zu entnehmen, die auch die Sitzverteilung nach früheren Wahlen zeigt.

Wahljahr CSUSPDGrüneFWGparteilosGesamt
200210714124 Sitze
200810716024 Sitze
201410806024 Sitze
202010644024 Sitze
Rathaus Vöhringen (2008)
Rathaus Vöhringen (2008)

Bürgermeister seit der Stadterhebung



Wappen


Blasonierung: „In Blau ein nach links gerichteter silberner Wellenschrägbalken; oben eine goldene heraldische Lilie, unten ein goldenes Mühlrad.“[8]

Im Jahr der Stadterhebung 1977 angenommen.


Städtepartnerschaften



Kultur, Vereine, Sehenswürdigkeiten



Kulturzentrum Wolfgang-Eychmüller-Haus Vöhringen


Wolfgang-Eychmüller-Haus
Wolfgang-Eychmüller-Haus

Das 1993 eröffnete Kulturzentrum Wolfgang-Eychmüller-Haus, benannt nach dem Ehrenbürger der Stadt Vöhringen und ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Wieland-Werke AG, bildet den gesellschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt in der Stadt und im Umland. Die Räumlichkeiten werden rege und vielfältig von Vereinen, Verbänden und Kunst- und Kulturschaffenden aller Art genutzt. Der große Saal bietet mit seinen rund 600 Plätzen ein anspruchsvolles Forum für zahlreiche Veranstaltungen, wie Tagungen, Konzert- und Theateraufführungen, aber auch Hochzeiten und dergleichen.


Baudenkmäler



Bodendenkmäler



Sport


Der größte Verein in der Stadt ist der Sportclub Vöhringen 1893 e. V. mit ca. 3000 Mitgliedern (Stand 31. Dezember 2020), verteilt auf 19 Abteilungen.

Der Sportverein Illerzell 1929 e. V. ist mit 350 Mitgliedern der größte Verein dieses Stadtteils.

Der Spiel- und Sportverein Illerberg/Thal 1948 e. V. besteht unter anderem aus den Abteilungen Fußball, Gymnastik, Ski, Tennis und Kegeln. „Alle Neune Thal“, die Sportkegelabteilung des SSV, ist der mitgliederstärkste Kegelclub der Region.


Wirtschaft und Infrastruktur


Wieland Werke Vöhringen (2008)
Wieland Werke Vöhringen (2008)

Verkehr


Vöhringen verfügt über einen Anschluss an die A 7 Ulm-Memmingen. Die Staatsstraße St 2031 wird mittlerweile als Umgehungsstraße an der Stadt vorbeigeführt. Weiter gibt es einen Bahnhof an der Hauptstrecke Ulm–Oberstdorf (Illertalbahn).

Vöhringen liegt am Iller-Radweg, einer Fernverbindung für Radfahrer entlang des Flusses von Ulm bis Oberstdorf.


Energie


Südlich der Stadt befindet sich ein bedeutendes 380-kV-/220-kV-/110-kV-Umspannwerk. Zu dieser Anlage gehört auch ein 96 Meter hoher, als Stahlbetonkonstruktion ausgeführter Richtfunkturm.

Illerberg
Illerberg

Ansässige Unternehmen



Bildung


Die Stadt verfügt mit ihren zugehörigen Gemeindeteilen über zwei Grundschulen, eine Mittelschule und Realschule sowie ein Gymnasium. Außerdem werden diverse Kurse der Volkshochschule angeboten und eine Musikschule ist ebenfalls vorhanden.

Gedenktafel am Geburtshaus von Charles Fey in Vöhringen
Gedenktafel am Geburtshaus von Charles Fey in Vöhringen

Söhne und Töchter der Stadt




Commons: Vöhringen (Iller) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Vöhringen (Iller) – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Vöhringen (Iller) in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 21. August 2019.
  3. Gemeinde Vöhringen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  4. Landesarchiv Baden-Württemberg: Württembergisches Urkundenbuch Online Band II., Nr. 328
  5. Vöhringen. Bilder und Miniaturen einer jungen Stadt. Text von Reinhard H. Seitz. Mit Beiträgen von Anton H. Konrad und Fotos von Joachim Feist, Weißenhorn 2002, S. 9. Am 25. Juni 1977 erfolgte die Überreichung der Stadturkunde durch den bayerischen Innenstaatssekretär Erich Kiesel aus Anlass der Stadterhebungsfeier.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 488 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 540 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Eintrag zum Wappen von Vöhringen (Iller) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Die Märtyrer von Tokwon, Bruder Solanus (Rudolf) Hermann (Memento des Originals vom 24. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seligsprechung.ottilien.de – (Missionsbenediktiner)

На других языках


- [de] Vöhringen (Iller)

[en] Vöhringen, Bavaria

Vöhringen is a town in the district of Neu-Ulm in Bavaria, Germany. It is located on the Iller, approximately 18 km south of Ulm and 40 km north of Memmingen. It is in the Donau-Iller Region in Central Swabia (part of Upper Swabia).

[ru] Фёринген (Швабия)

Фёринген (нем. Vöhringen) — город в Германии, в земле Бавария.



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