Sulzbach liegt erhöht in der Vorbergzone der Rheinebene, zwischen Ettlingen und Rastatt. Im Osten liegt der 425m hohe Scheuerberg als Teil des Nordschwarzwalds. Ansonsten grenzen Felder und Streuobstwiesen an.
Geschichte
900-Jahr-Feier auf dem neugestalteten Dorfplatz
Erstmals wurde Sulzbach 1115 urkundlich erwähnt. Zahlreiche Funde, wie eine Jupitersäule und Mauerwerk einer römischen Überfahrstation an der alten Römerstraße von Baden-Baden nach Ettlingen, deuten darauf hin, dass der Ort wesentlich älter ist.
Am 1. Januar 1971 wurde Sulzbach im Zuge der Kreisreform mit 87 Prozent an Ja-Stimmen der Sulzbacher Bevölkerung (319 Stimmen) nach Malsch eingemeindet.[1] Dabei spielten die von der Gemeinde zugesagte Baulanderschließung Schelmen-/Kolbenäcker, der Bau der Freihofhalle und des Kindergartens eine Rolle. Alle Sulzbacher Gemeinderäte gehörten bis zur nächsten Gemeinderatswahl dem Malscher Rat an. Danach hatte Sulzbach zwei Sitze im Gemeinderat.[2]
Ortsname
Der Ortsname leitet sich aus dem althochdeutschen „sulze“ ab, was so viel wie Salzwasser bedeutet. Der Name beschreibt einen Ort an einem salzhaltigen Bergbach. Weitere Namen waren
1115 Sulzbach
1295 Sultzbach
1402 Sulczbach/Sulczpach
1413 Sulzbach
1532 Sultzbach
Vereine
Obstbaumveredlung im Mai 1979 organisiert vom Obst- und Gartenbauverein
Sulzbach besitzt ein reges Vereinsleben, so gibt es beispielsweise einen Musikverein (Gründung 1900; „Der Verein dient der Erhaltung, Pflege und Förderung der Volks- und Blasmusik“), den am 26. April 1946 gegründeten Fußballverein (FVS) und den im Jahre 1937 gegründeten Obst- und Gartenbauverein, der Aktivitäten zur Ortsverschönerung und Landschaftsgestaltung sowie Naturschutz und Landschaftspflege fördert.[3] Weiterhin gibt es eine 2009 gegründete Radsportgruppe, die an Christi Himmelfahrt ein Mountainbike-Bergzeitfahren anbietet, und die Abteilung Sulzbach der Freiwilligen Feuerwehr Malsch.
Bauwerke
Rathausplatz mit angrenzender St.-Ignatius-Kapelle und Schulgebäude
St.-Ignatius-Kirche aus dem Jahre 1976
Freihof, erbaut 1985
Rathaus, 1751
Kapelle St. Ignatius aus dem Jahre 1780
Schulgebäude von 1870
Schutzgebiete
Flächenhaftes Naturdenkmal
→ Hauptartikel: Liste der Naturdenkmale in Malsch (Landkreis Karlsruhe)
Blick in das flächenhafte Naturdenkmal „Krautgarten-Sanktquelle“ nordöstlich von Sulzbach
Krautgarten-Sanktquelle (⊙48.901458.3724): Die vom Obst- und Gartenbauverein Sulzbach in den Jahren 1988 bis 1990 vorbereitete Fläche von 2,3ha wurde im Jahr 1992 anerkannt und dient dem Schutz von zwei Bachläufen und ihrer Feuchtgebietszonen. Zwischen diesen Bachläufen wurden auf der Wiese in den Jahren 1990 und 1991 folgende Obstsorten gepflanzt und nachhaltig in Sommer- und Winterschnittkursen gepflegt: Rheinischer Krummstiel, Kardinal Bea, Danziger Kantapfel, Ontarioapfel, Boskoop, Jakob Lebel und Kaiser Wilhelm. Hervorzuheben ist die Entwicklung der sonnenseitig exponierten höher liegenden Teilflächen zur Glatthaferwiese. Das Naturdenkmal wird im Norden vom Biotop „Feuchtgebüsch und Sumpfvegetation im Gewann Krautgarten“ (170162150020) mit folgender LUBW-Charakterisierung begrenzt: „Feuchtgebüsch entlang eines zeitweise wasserführenden Grabens in schmaler Talmulde, östlich an Wald angrenzend; Größtenteils dichter Grau-Weiden- und Schwarz-Erlen-Bestand“. Im südlichen Abschnitt des Naturdenkmals befindet sich das Biotop „Bachlauf nordöstlich Sulzbach“ (170162150008) mit bachbegleitenden Auwald.
Landschaftsschutzgebiete
Vorbergzone zwischen Ettlingenweier und Malsch: Die Landschaftsteile wurden am 18. April 1941 ohne nähere Begründung dem Schutz des Reichsnaturschutzgesetzes unterstellt.
Kinzig-Murg-Rinne zwischen Ettlingen und Malsch: „Schutzzweck ist die Sicherung, Erhaltung und Entwicklung der für die Kinzig-Murg-Rinne charakteristischen Landschaftselemente mit ihren prägenden Biotopstrukturen wie Röhrichte, Riede, Gehölz- und Gewässerkomplexe, Waldbestände und Wiesen unterschiedlicher Ausprägung, insbesondere den Feucht- und Streuobstwiesen.“
Literatur
Arbeitsgruppe Ortsgeschichte: Sulzbach. Ein Dorf im Wandel der Zeit. Hrsg. von der Gemeinde Malsch. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2005. ISBN 978-3-89735-403-6. 296 S. mit 150 Abb.
Louis Maier: Schweigen hat seine Zeit, Reden hat seine Zeit. Ein Sohn spricht vom Leben und Schicksal der jüdischen Gemeinde in Malsch. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2000, ISBN 978-3-89735-133-2
Gerhard Bullinger: Reginbodo (II.), Graf von Malsch, Liutfried (von Bruchhausen) und die erste urkundliche Erwähnung von Sulzbach, in Kraichgau. In: Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung. Folge 18. 2003, ISBN 3-921214-28-9
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.476.
Klaus Nussbaum: Vor 50 Jahren entschieden sich die Einwohner mit 87 Prozent zur Eingemeindung, in: MAZ - Das Wochenmagazin für Malsch, Sulzbach, Völkersbach und Waldprechtsweier, 1. Juni 2021
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