Sondernheim, pfälzisch Sunnre, ist eine ehemalige Ortsgemeinde im Südosten der Pfalz (Rheinland-Pfalz). Es gehört heute als Ortsteil zur Kreisstadt Germersheim.
Sondernheim Stadt Germersheim | ||
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Höhe: | 110 m ü. NHN | |
Einwohner: | 2043 (22. Apr. 1972) | |
Eingemeindung: | 22. April 1972 | |
Postleitzahl: | 76726 | |
Vorwahl: | 07274 | |
Lage von Sondernheim in Rheinland-Pfalz | ||
Sondernheim liegt drei Kilometer südlich von Germersheim in der Rheinebene auf der linken Rheinseite. Seit der Flussbegradigung im 19. Jahrhundert grenzt es an einen Altrheinarm, eine dabei abgetrennte Flussschlinge, während der Neurhein östlich in einer Entfernung von einem Kilometer vorbeifließt. Etwas rheinaufwärts, beim nordbadischen Dorf Liedolsheim, war bereits 1391 der erste nachweisbare Durchstich eines Rheinmäanders zwischen Lauterburg und Worms erfolgt.
Für die Rheinschifffahrt von Bedeutung ist die Sondernheimer Schwelle. An dieser Untiefe in Höhe des Ortes, die durch härteres Gestein im Flussbett verursacht wird, muss bei Niedrigwasser der Schiffsverkehr relativ früh eingestellt werden.
Auf der Gemarkung des Stadtteils mündet der Spiegelbach, der rechte und südlichste Mündungsarm der Queich, in den Altrhein.
Das Dorf Sondernheim wurde 1309 erstmals urkundlich erwähnt, ist aber wohl wesentlich älter.[1] Im Jahr 1426 erhielt Sondernheim, das zu dieser Zeit als Filiale dem Germersheimer Servitenorden angehörte, eine Kapelle. Zuvor musste die Germersheimer Kirche besucht werden. 1556 wurde in Sondernheim wie in der gesamten Kurpfalz die Reformation eingeführt. Allerdings wechselte in der Folgezeit in der Kurpfalz noch mehrmals die vorherrschende Religion (neben dem katholischen und evangelischen auch der calvinistische Glauben Ende des 16. bis Anfang des 17. Jahrhunderts). Sondernheims Kirchengebäude, womöglich noch die Kapelle von 1426, befand sich schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in einem schlechten Zustand, sodass die Sondernheimer Bevölkerung spätestens gegen Ende des Jahrhunderts wieder nach Germersheim in die Kirche ging. Erst 1727 wurde das inzwischen ruinöse Gebäude durch eine neue Kirche ersetzt. Die heute noch bestehende Kirche wurde im Jahr 1868 fertiggestellt.[2]
Am 22. April 1972 erfolgte die Eingemeindung Sondernheims in die Kreisstadt Germersheim.[3]
Jahr | Einwohner |
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1770[4] | 239 |
1802[5] | 263 |
1849[5] | 895 |
1861[5] | 889 |
1871[6] | 850 |
1895[4] | 930 |
1939[7] | 1267 |
1972[3] | 2043 |
Im Jahr 1871 waren von insgesamt 850 Einwohnern 681 katholisch (80 Prozent) und 169 evangelisch (20 Prozent).[6]
Der Ortsteil Sondernheim ist der einzige Ortsbezirk der Stadt Germersheim und verfügt über einen eigenen Ortsbeirat sowie einen Ortsvorsteher.[8]
Der Ortsbeirat besteht aus 13 Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsbeirat:
Wahl | SPD | CDU | Grüne | FWG | REP | Gesamt |
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2019[9] | 1 | 5 | 2 | 5 | – | 13 Sitze |
2014[10] | 2 | 5 | 1 | 5 | – | 13 Sitze |
2009[11] | 2 | 6 | 1 | 4 | 0 | 13 Sitze |
Friedrich Rentschler (FWG) wurde 2014 Ortsvorsteher von Sondernheim.[12] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 53,21 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[13] Seine Vorgänger waren Rolf Glück,[14] der erste direkt gewählte Ortsvorsteher Gerd Herr (FWG, Amtszeit 1999–2009) und Walter Müller (CDU).[15]
Das überregionale Straßennetz ist von Sondernheim aus über die Bundesstraße 9 (Ludwigshafen–Wörth am Rhein, Anschlussstellen Germersheim-Süd oder Bellheim-Nord) zu erreichen.
Sondernheim ist mit einem Haltepunkt an die Bahnstrecke Schifferstadt–Wörth angeschlossen. Diese Strecke bedient zwischen Germersheim und Wörth seit Dezember 2010 die Stadtbahn Karlsruhe.