Schwalbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Schöffengrund im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Es ist Hauptort und gleichzeitig Verwaltungssitz der Großgemeinde.
Schwalbach Gemeinde Schöffengrund 50.4980555555568.4713888888889276 | |
---|---|
Höhe: | 276 m ü. NHN |
Fläche: | 5,91 km²[1] |
Einwohner: | 1894 (30. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 320 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35641 |
Vorwahl: | 06445 |
Schwalbach liegt auf einem Plateau, zwischen den Tälern von Solmsbach und Wetzbach. Nördlich des Dorfes entspringt der Hainbach. Der Ort liegt im nördlichen Taunus (östlicher Hintertaunus), dem Wetzlarer Hintertaunus, sowie im Naturpark Taunus. Nächste größere Stadt ist Wetzlar.
Nachbarorte sind Bonbaden (westlich), Laufdorf (nordwestlich), Reiskirchen (nordöstlich), Niederwetz (östlich), Oberquembach (südlich), Niederquembach und Neukirchen (südwestlich).
Im Jahr 795 wird die sualbacher marca, also die Schwalbacher Mark, im Lorscher Codex erwähnt.[1] Aus dem Ort entstammte ein Rittergeschlecht, die Herren von Schwalbach, die auch das Lehnspatronat über das Quembacher Gericht besaßen, zu welchem Schwalbach gehörte. Erst später gehörte das Dorf zu den Besitztümern der Grafen zu Solms-Braunfels, ehe es zur preußischen Bürgermeisterei von Braunfels gehörte. 1841 wurde die Bürgermeisterei Schöffengrund eingerichtet, deren Sitz sich in Schwalbach befand.
Kirchlich wurde die Pfarrei des Dorfes nach der Reformation nach Bonbaden eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete man für die Heimatvertriebenen im Ort auch eine katholische Kirche.
Zum 31. Dezember 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Schwalbach mit fünf weiteren Gemeinden im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig zur Großgemeinde Schöffengrund.[3] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Schwalbach. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Schöffengrund wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Schwalbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]
Schwalbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 405 | |||
1840 | 453 | |||
1846 | 506 | |||
1852 | 480 | |||
1858 | 483 | |||
1864 | 516 | |||
1871 | 548 | |||
1875 | 587 | |||
1885 | 608 | |||
1895 | 612 | |||
1905 | 660 | |||
1910 | 717 | |||
1925 | 717 | |||
1939 | 699 | |||
1946 | 1.058 | |||
1950 | 1.115 | |||
1956 | 1.089 | |||
1961 | 1.107 | |||
1967 | 1.175 | |||
1970 | 1.284 | |||
1987 | 1.437 | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.707 | |||
2020 | 1.894 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Schöffengrund[2]; Zensus 2011[7] |
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schwalbach 1707 Einwohner. Darunter waren 63 (3,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 309 Einwohner unter 18 Jahren, 720 zwischen 18 und 49, 384 zwischen 50 und 64 und 294 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 687 Haushalten. Davon waren 141 Singlehaushalte, 210 Paare ohne Kinder und 267 Paare mit Kindern, sowie 60 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 117 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 477 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
• 1834: | 405 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 832 evangelische (= 75,16 %), 268 katholische (= 24,21 %) Einwohner[1] |
Die evangelische Kirche von Schwalbach entstand in der Zeit von 1763 bis 1767. Es ist eine Saalkirche mit Walmdach. An der Nordseite befindet sich der Kirchturm mit Zwiebelhaube.[8]
Am nordwestlichen Ortsrand befindet sich ein Mineralbrunnen. Er wurde bereits 1334 als Sure Born (Sauerbrunnen) erwähnt und im Jahr 1717 durch Fürst Wilhelm Moritz von Solms-Braunfels befestigt. Die Quelle wird immer noch wirtschaftlich genutzt und das Mineralwasser als Schwalbacher Tafelwasser verkauft.[9]
Laufdorf | Niederquembach | Niederwetz | Oberquembach | Oberwetz | Schwalbach