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Scharfenberg ist ein Ortsteil der Stadt Brilon im Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Das bis Ende 1974 selbstständige Dorf hatte zum 31. Dezember 2021 1362 Einwohner. Damit ist Scharfenberg der drittgrößte Ortsteil der Stadt Brilon nach Alme (1709) und Altenbüren (1394).[1]

Scharfenberg
Stadt Brilon
Wappen der ehemaligen Gemeinde Scharfenberg (bis 1975)
Wappen der ehemaligen Gemeinde Scharfenberg (bis 1975)
Höhe: 432 m ü. NN
Fläche: 13,47 km²
Einwohner: 1362 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59929
Vorwahl: 02961
KarteAlmeHoppeckeScharfenbergDiemelseeBüren
Karte
Lage der Ortschaft Scharfenberg innerhalb des Stadtgebiets von Brilon
Blick auf Scharfenberg
Blick auf Scharfenberg
Blick auf Scharfenberg
Panorama Ansicht auf Scharfenberg
Panorama Ansicht auf Scharfenberg

Geographie


Scharfenberg liegt etwa vier Kilometer nordwestlich der Kernstadt an den Bächen Kloßsiepen und Höbecke, die sich nordöstlich des Dorfes zur Bermecke vereinigen, die wiederum nach rund einem Kilometer in die Möhne mündet. Südwestlich der Ortschaft entspringt die Musenbecke, ein Nebenfluss der Glenne. Die Talsohle der genannten Bäche hat in der Ortslage eine Höhenlage von 413 m ü. NN bis 453 m ü. NN.

Die südlich und östlich der Ortschaft gelegenen Berge Sonder (552,5 m ü. NN), Riestental (516,3 m ü. NN) und Schälhorn (493 m ü. NN) grenzen die Ortslage von der Briloner Hochfläche ab. Nordwestlich des Dorfes erstreckt sich ein weitläufiger Wald, der zum östlichen Arnsberger Wald gehört. Höchste Erhebung ist hier der Biberberg (484 m ü. NN).


Geschichte


Gedenkstein für die abgegangene Burg Scharfenberg
Gedenkstein für die abgegangene Burg Scharfenberg

Am 2. April 1945 erreichte eine Einheit bestehend aus 150 Wehrmachtssoldaten und 150 bewaffneten Männern vom Reichsarbeitsdienst, unter Befehl eines 23-jährigen einarmigen Leutnants, Scharfenberg.[4] Dabei befand sich auch ein Vertreter der NSDAP Gauleitung. Dieser rief in Scharfenberg sofort den Volkssturm auf. Diese 60–70 Männer des Volkssturms begannen mit dem Bau von Straßensperren Richtung Brilon und Rixen. Um 11:30 Uhr begann der Angriff der US-Truppen und unter Artillerie-Feuerschutz. Die Volkssturmmänner stellten den Bau der Straßensperren ein und flohen zu ihren Familien. Einige Bauern flohen nun mit Leiterwagen in den Wald. Als im Abwehrfeuer ein US-Panzerschütze fiel, kam es zu massiverem Beschuss des Dorfes. Die deutschen Kämpfer zogen sich nun in den Wald zurück. Im Dorfkampf waren zwei deutsche Soldaten gefallen. Die Gefallenen wurden auf dem Dorffriedhof begraben und später auf den Soldatenfriedhof Böddecken bei Wewelsburg umgebettet. Mehrere Gebäude wurden beschädigt. Am 9. April zogen die US-Truppen weiter. In den folgenden Wochen kam es zu Überfällen und Plünderungen von Einzelgehöften und dem Scharfenberger Bahnhof durch ehemalige Gefangene.

Im Zweiten Weltkrieg fielen 51 Scharfenberger als Soldaten, davon die meisten an der Ostfront, oder starben in der Gefangenschaft.[5]

Am 1. Januar 1975 wurde Scharfenberg im Rahmen der kommunalen Gebietsreform nach Brilon eingemeindet.[6]


Politik



Wappen


Blasonierung: In Silber eine eingebogene aufsteigende geschweifte schwarze Spitze mit goldenem Rost belegt.[7]

Beschreibung: Der Wappenschild mit der aufsteigenden schwarzen Spitze ist dem Wappen des Adelsgeschlecht der Weichs entnommen, denen der Ort lange Zeit gehörte. Der aufgelegte Rost ist das Symbol des Heiligen Laurentius, des Patrons der Kirche.


Sehenswürdigkeiten



Wirtschaft


In Scharfenberg sind ein Kunststoffbetrieb, ein Textilgroßhandel sowie Handwerksbetriebe des Bau- und Ausbaugewerbes ansässig. In der Vergangenheit war Scharfenberg bekannt für seine Besenbinderei.


Scharfenberger


Gedenkstein für den 1885 in Scharfenberg geborenen Heimatdichter Franz Rinsche
Gedenkstein für den 1885 in Scharfenberg geborenen Heimatdichter Franz Rinsche

Literatur




Commons: Scharfenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Alme schrumpft. Christian Rohlfing, abgerufen am 28. September 2022.
  2. Alfred Bruns, Inventar des Stadtarchivs Brilon, Bestand A, 1970, hrsg. vom Landesamt für Archivpflege, Verlag Aschendorff, Münster, S. 85.
  3. Rudolf Kraft, Briloner Heimatbuch, Band I, Seite 63
  4. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945. 1955, Abschnitt Scharfenberg, S. 64–65.
  5. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945. 1955, Ehrentafel Abschnitt Scharfenberg, S. 244–245.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 332.
  7. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, ISBN 3-87793-017-4



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