Reptich ist mit etwa 150 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde Jesberg im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen (Deutschland).
Reptich Gemeinde Jesberg 51.0152777777789.1761111111111211 | |
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Höhe: | 211 m ü. NHN |
Fläche: | 1,67 km²[1] |
Einwohner: | 155 (31. Dez. 2014)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 93 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. September 1968 |
Postleitzahl: | 34632 |
Vorwahl: | 06695 |
Das Dorf liegt etwa drei Kilometer nordöstlich von Jesberg an der Gilsa. Unmittelbar südlich des Ortes erhebt sich der 333 m hohe Hoheberg. Östlicher Nachbarort ist der etwa 1 km gilsaabwärts gelegene Ortsteil Gilsa der Gemeinde Neuental. Durch Reptich führt die Landesstraße 3149, die Jesberg mit Neuental verbindet.
Reptich hatte einen Bahnhof an der am 2. Oktober 1911 in Betrieb genommenen Bahnstrecke Zimmersrode–Gemünden (Wohra), der „Kellerwaldbahn“. Am 28. Mai 1972 wurden der Personenverkehr auf der Gesamtstrecke und der Güterverkehr auf dem Abschnitt zwischen Zimmersrode und Gilserberg eingestellt.
Reptich geht auf das 1193 als „Wichardistorph“ erstmals erwähnte Wickersdorf zurück. Am 14. Februar 1361 wurde Wickersdorf von den Grafen Otto II. und Heinrich IV. von Waldeck an Werner von Löwenstein-Westerburg verkauft, 1523 fiel es als Erbe an Heinrich von Löwenstein. Nach einem Erbstreit mit Philipp III. von Waldeck wurde Heinrich 1531 schließlich mit „Wigkeßdorff“ belehnt. In der Lehensurkunde wird der Ort als Wüstung bezeichnet. Heinrich begann nun, auf der Wüstung einen Hof zu errichten, aus dem die heute noch existierenden Wickershöfe hervorgingen. Der Obere Hof und der Untere Hof liegen nördlich des Ortskerns von Reptich und befinden sich auch heute im Besitz der Familie von Löwenstein.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts versuchte Gerhard von Löwenstein, Inhaber des Oberen Hofes, Hintersassen nach Wickersdorf zu ziehen. Es wurden Rodungen vorgenommen, Häuser gebaut und den Siedlern gestattet, den bis zur Gilsa bewaldeten Nordabhang des Hoheberges zu roden. Der Name Reptich taucht erstmals 1580 auf, als die von Löwenstein und ihre Hintersassen „zue Repdich und uff der Wustunge“ nach Kassel zitiert wurden, da sich Gerhard überschuldet hatte.
Reptich, das keine eigene Kirche hat, ist mindestens seit 1743 kirchengemeindlich mit Niederurff verbunden. Von 1911 bis 1972 war der Ort Haltepunkt der durch das Gilsatal führenden Kellerwaldbahn. Zum 1. September 1968 schloss sich Reptich als erster Ortsteil freiwillig der Gemeinde Jesberg an.