Altes Niederlindacher Wohnhaus mit einer Hausfigur in der Nische einer Hauswand
Altes Niederlindacher Wohnhaus mit einer Hausfigur in der Nische einer Hauswand
Geographie
Das Dorf liegt am Flüsschen Lindach im sogenannten Seebachgrund und ist unmittelbar von Acker- und Grünland und kleinen Waldparzellen umgeben. Im Süden wird die Flur Espach genannt, im Südosten Klingen. 0,5km weiter westlich befindet sich eine kleine Weiherplatte, Kohl- und Feldweiher genannt, 1km nordwestlich erhebt sich der Altenberg (300mü.NHN).
Die Staatsstraße 2240 verläuft nach Klebheim (1,2km nördlich) bzw. nach Hannberg (1,2km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Dannberg (1,4km westlich).[1] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Geschichte
Der Ort wurde erstmals 1065 urkundlich erwähnt[2] in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Gunther von Bamberg an sein Domkapitel, in der mehrere „Ställe“ in Niederlindach erwähnt wurden. Weitere Stiftungen wurden um 1170 durch Subdiakon Heinrich aus Bamberg und im 14. Jahrhundert durch Erkenbert von Henfenfeld an die Bamberger Domkustorei genannt. Die Besitzungen in Niederlindach wurden zwischen 1387 und 1457 von der Domkustorei mehrfach als Lehen ausgegeben. 1335 erfolgte eine weitere Jahresstiftung durch Bischof Werntho. Neben dem Domkapitel in Bamberg als größtem Grundherrn besaßen die Nürnberger Patrizier Haller im 15. Jahrhundert einen Hof, der über Oelhafen von Schöllenbach im 16. Jahrhundert an die Holzschuher ging, die ihn 1680 von allen Verbindlichkeiten freisprachen. Außerdem besaß das Nürnberger Landalmosenamt von 1547 bis 1803 in Niederlindach einen Hof.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Niederlindach 17 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Oblei Hannberg des Bamberger Domkapitels inne. Grundherren waren das Bamberger Domkapitel (Oblei Niederlindach: 1 Dreiviertelhof, 2 Halbhöfe, 1 Viertelhof, 1 Gut, 1 Haus und Oblei Hannberg: 1 Dreiviertelhof, 2 Halbhöfe, 2 Viertelhöfe, 2 Häuser, 1 Hirtenhaus), die Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt-Vogtei Lonnerstadt: 1 Hof), das Rittergut Neuenbürg (1 Hof). Ein weiterer Hof war freieigen.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Niederlindach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hannberg und der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Hannberg zugeordnet.[5]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Niederlindach am 1. Juli 1972 in die Gemeinde Heßdorf eingegliedert.
Baudenkmäler
Kreuzung Klebheimer-Dannberger Straße eine lebensgroße Kreuzigungsgruppe aus Sandstein von ca. 1790.
Von Hesselberg nach Niederlindach: Marienstatue
am südlichen Ortsausgang: Martersäule
an der Straße zwischen Niederlindach und Hesselberg: Kruzifix
Klebheimer Str. 3: Stadel mit Fachwerk aus dem 18. Jahrhundert
Ringstraße 8: Hausfigur
Ringstraße 13: Wohnstallhaus
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Niederlindach
Der Ort war bis Anfang des 20. Jh. rein katholisch und ist seit 1574 nach Geburt Mariens (Hannberg) gepfarrt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Kilian (Kairlindach) gepfarrt.
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Niederlindach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753101, Sp.5 (Digitalisat).
Georg Daßler (Hrsg.):Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB457004320, S.74.
Hanns Hubert Hofmann:Höchstadt-Herzogenaurach (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB452071143 (Digitalisat).
Georg Paul Hönn:Nieder-Lindach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.41 (Digitalisat).
Franz Krug (Hrsg.):Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S.128.
Hans Schaub: Wehrkirche zu Hannberg, Bamberg, 2007.
F. Krug (Hrsg.), S. 128 = G. Daßler (Hrsg.), S. 74.
Hanns Hubert Hofmann:Höchstadt-Herzogenaurach (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB452071143, S.76f. (Digitalisat).
Hanns Hubert Hofmann:Höchstadt-Herzogenaurach (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB452071143, S.142 (Digitalisat).
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S.64 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.994 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1043 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1077 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.923 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.679 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.173 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.334 (Digitalisat).
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии