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Mösenthin ist ein Ortsteil der Ortschaft Jeggeleben und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Mösenthin
Höhe: 41 m ü. NHN
Fläche: 5,1 km²[1]
Einwohner: 32 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 6 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Jeggeleben
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039009
Mösenthin (Sachsen-Anhalt)
Mösenthin (Sachsen-Anhalt)

Lage von Mösenthin in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Mösenthin
Dorfkirche Mösenthin
Dorfkirche Mösenthin

Geografie


Mösenthin, ein ehemaliges Rundplatzdorf mit Kirche,[1] liegt etwa 13 Kilometer nordwestlich der Stadt Kalbe (Milde) am Baarser Mühlengraben in der Altmark.[3]


Geschichte



Mittelalter bis Neuzeit


Im Jahre 1297 wurde berichtet, dass die Kirche im Dorf Mösentin jährlich eine Wispel Roggen erhalten sollte.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Mösentin aufgeführt. Er war teilweise unbewohnt – 212 frusta sunt deserta.[5] 1420 war der Ort total wüst.[6] Weitere Nennungen sind 1444 Mosentin, 1435 dorp Mosentin, 1492 Massenthin, 1541 Moseltin, 1600 Mosentin, 1687 Mösentien.[1]

Bei der Bodenreform wurde festgestellt: Eine Besitzung mit über 100 Hektar hat 301 Hektar, 12 Besitzungen unter 100 Hektar haben zusammen 200 Hektar und der Kirche gehört 1 Hektar. 1946 wurde die Herrschaft Beetzendorf II enteignet, sie umfasste 304 Hektar.[1]

Im Jahre 1986 hatte die Revierförsterei Jeggeleben des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebs Salzwedel ihren Sitz in Mösenthin.[1]


Erste Erwähnung 1160


Der Historiker Peter P. Rohrlach schreibt: Die Angabe bei Hermes-Weigelt,[7] der Ort werde urkundlich schon um 1160 erwähnt, ist nicht zu belegen. Die Autoren beziehen sich wahrscheinlich auf eine Veröffentlichung von Adolph Friedrich Riedel aus dem Jahre 1831. Er schrieb damals, dass Mösenthin vermutlich der Wohnsitz des Marod von Musithin war, der sich im Jahre 1160 im Gefolge des Markgrafen Albrecht des Bären befand.[8] Die von Riedel nur sehr verkürzt angegebene Quelle konnte nicht ermittelt werden. Im Codex diplomaticus Brandenburgensis ist die Angabe nicht nachweisbar.


Eingemeindungen


Ursprünglich gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag der Ort im Kanton Groß Apenburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Landkreis Salzwedel.[1]

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Mösenthin in die Gemeinde Jeggeleben eingemeindet.[9] Am 1. Januar 2011 wurde Jeggeleben nach Kalbe (Milde) eingemeindet. So kam Mösenthin als Ortsteil zur neuen Ortschaft Jeggeleben und zur Stadt Kalbe (Milde).[10]


Einwohnerentwicklung


Jahr Einwohner
173445
177435
178948
179845
180148
181853
Jahr Einwohner
184060
186480
187173
188564
1892[00]69[11]
189566
Jahr Einwohner
1900[00]062[11]
1905060
1910[00]044[11]
1925071
1939063
1946112
Jahr Einwohner
201525
201624
201725
201824
2020[0]32[2]
2021[0]32[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1] und 2015 bis 2018[12]


Religion


Die evangelische Kirchengemeinde Mösenthin, die früher zur Pfarrei Winterfeld gehörte,[13] wird heute betreut vom Pfarrbereich Apenburg im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14] Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Winterfeld stammen aus dem Jahre 1600.[15]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[16]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Literatur





Einzelnachweise


  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1513–1516, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Doreen Schulze: Geburten steigen, Sterbefälle sinken. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 12. Januar 2022, DNB 954815971, S. 19.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 290 (Digitalisat A.8).
  5. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 400 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. Januar 2018 im Internet Archive)).
  6. Lieselott Enders: Neue Details zur Wüstungsgeschichte der Altmark. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 76. Jahresbericht, 2004, S. 17 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  7. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 340–341, 115. Mösenthin (Online bei google books).
  8. Adolph Friedrich Riedel: Die Mark Brandenburg im Jahre 1250 oder historische Beschreibung der Brandenburgischen Lande und ihrer politischen und kirchlichen Verhältnisse um diese Zeit. Band 1. Dümmler, Berlin 1831, S. 78 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10014048~SZ%3D00096~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  10. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW). 8. Juli 2010, abgerufen am 22. August 2021.
  11. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 124 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 25 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Apenburg. Abgerufen am 14. März 2019.
  15. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  17. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 330 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).



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