Moosbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Feucht im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).
Das Kirchdorf stellt eine Rodungsinsel im Nürnberger Reichswald dar und liegt etwa 3 Kilometer östlich von Feucht an der Staatsstraße 2239 nach Altdorf. Etwa einen Kilometer nördlich von Moosbach führt die Autobahn A 6 vorbei. Der Ort liegt am Bachlauf des Gauchsbaches.
Nachbarorte im Uhrzeigersinn sind Birnthon, Winkelhaid, Hahnhof und Feucht.
Moosbach befindet sich im Fränkischen Keuper-Lias-Land, das Bestandteil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes ist.[1] Der Mittlere Keuper ist die bestimmende geologische Gruppe in Moosbach. Feuerletten (Trossingen-Formation) prägen den Landschaftsraum der Rodungsinsel. Roter bis stellenweise tiefroter Ton- und Tonmergelstein sind charakteristisch für das Deckgebirge mit mesozoischen und jungpaläozoischen Schichten aus der Obertrias. Im Bereich des Hennertsmühlgrabens und anderer kleiner Fließgewässer treten zudem quartäre Talfüllungen auf.[2]
Die Bodentypen Regosol und Pelosol haben sich im Norden und Nordosten von Moosbach entwickelt. Im Westen kommen Braunerde und Kolluvisol bestehend aus Schluff bis Lehm vor. Im Südwesten und Süden sind Pseudogley-Böden dominierend. Auf den Talfüllungen im Bereich der Bäche sind Gleye und andere grundwasserbeeinflusste Böden mit sandigen Talsedimenten vorherrschend.[3]
Moosbach liegt in einer topographischen Senke. Nach drei Seiten, in östlicher, nördlicher und westlicher Richtung steigt das Gelände sukzessive an. Aufgrund der topographischen Situation durchfließen mehrere Fließgewässer den Ort. Der Ortsname spiegelt die naturräumlichen Gegebenheiten wider.[4]
Moosbach befindet sich im Einzugsgebiet des Gauchsbaches. Südwestlich des Ortsteils fließen der Hennertsmühlgraben und der Ebenbach zusammen und bilden den Gauchsbach.[5] Die Fließgewässer fallen im Sommer teilweise oder vollständig trocken.[6] Der Quellbereich des Hennertsmühlgrabens liegt nordöstlich von Moosbach, südlich der Autobahn A6. Er durchfließt den Ort parallel zur Moosbacher Straße. Am Erlengrund mündet ein weiterer kleiner Bach in den Hennertsmühlgraben ein.[5] In der historischen Flurkarte (Bayerische Uraufnahme) aus dem 19. Jahrhundert wird dieses Fließgewässer als Moosbach bezeichnet.[7] Der historische Verlauf des Moosbaches ist östlich der Straße Am Erlengrund verrohrt. Lediglich die alte Flurbezeichnung Teichwiesen, im Westen des Ortsteils, zeugt von dem alten, namensgebenden Bachlauf des Moosbaches.[7][5]
Moosbach liegt in der kühl-gemäßigten Klimazone und weist ein humides Klima auf. Der Ortsteil befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima. Nach der Klimaklassifikation von Köppen/Geiger zählt Moosbach zum warm gemäßigten Regenklima (Cfb-Klima). Dabei bleibt die mittlere Lufttemperatur des wärmsten Monats unter 22 °C und die des kältesten Monats über −3 °C.[8]
Die umgebenden Waldflächen von Moosbach sind Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes Nürnberger Reichswald (6533-471).[9] Das Natura 2000-Gebiet stellt einen zusammenhängenden Waldkomplexe dar, der überwiegend aus Kiefernwäldern besteht. Das 38.192 Hektar große Vogelschutzgebiet ist das größte in Bayern.[10][11] Der Nürnberger Reichswald hat eine besondere Bedeutung als Lebensraum für eine Vielzahl an Vogelarten. Als Erhaltungsziele des Natura 2000-Gebietes wurden folgende Arten benannt: Raufußkauz (Aegolius funereus), Eisvogel (Alcedo atthis), Uhu (Bubo bubo), Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis), Zwergschnäpper (Ficedula parva), Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), Neuntöter (Lanius collurio), Heidelerche (Lullula arborea), Wespenbussard (Pernis apivorus), Mittelspecht (Leiopicus medius), Grauspecht (Picus canus), Auerhuhn (Tetrao urogallus) und Haselhuhn (Tetrastes bonasia).[10]
Moosbach war im 19. Jahrhundert in drei Bereiche – das Untere Dorf, das Obere Dorf und das Mittlere Dorf – gegliedert. Die drei kleinen Siedlungsräume wurden durch drei Bäche voneinander getrennt. Der Weiler nördlich des Zusammenflusses von Hennertsmühlgraben und Moosbach bildete das Untere Dorf mit den Hausnummern 1 bis 6.[12][7]
Die ältesten Bewohner Moosbachs waren Zeidler und bestritten ihren Lebensunterhalt durch Bienenzucht und Imkerei. Später betrieben sie Viehzucht und Ackerbau. Auf den sandigen und lehmigen Böden wurden Getreide, Kartoffeln und Hopfen angebaut. Von den ehemals 12 Bauernhöfen gab es 2012 nur noch einen landwirtschaftlichen genutzten Betrieb.
Mit dem Gemeindeedikt (1808) wurde Moosbach zur Ruralgemeinde, zu der Gauchsmühle, Hahnhof, Weiherhaus, Mauschelhof, Rummelsberg und Fröschau gehörten. Am 1. April 1971 wurde Moosbach mit Gauchsmühle, Hahnhof und Weiherhaus im Rahmen der bayerischen Gebietsreform nach Feucht eingemeindet, während Mauschelhof, Rummelsberg und Fröschau nach Schwarzenbruck eingemeindet wurden.
Jahr | 1910[15] | 1933[16] | 1939[16] |
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Einwohnerzahl | 310 | 477 | 499 |
Moosbach hat eine S-Bahn-Haltestelle der Linie S 2 Roth-Nürnberg-Altdorf.
In Moosbach befindet sich keine Industrie. Neben einigen Handwerksbetrieben gibt es einen Geflügelhof mit Eierverkauf und ein Gasthaus.