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Kloster ist einer von vier Ortsteilen der Gemeinde Insel Hiddensee. Er entwickelte sich auf den Resten des ab dem 13. Jahrhundert hier vorhanden gewesenen Zisterzienserklosters Zum heiligen Nikolaus. Im 21. Jahrhundert bildet Kloster mit etwa 300 Einwohnern und den übrigen Orten auf der Insel die Gemeinde Seebad Insel Hiddensee (Hiddensee insgesamt wies im Jahr 2017 rund 1000 Bewohner auf).[1]

Kloster
Einwohner: 300 (2017)
Eingemeindung: 1938
Postleitzahl: 18565
Vorwahl: 038300
Kloster (Mecklenburg-Vorpommern)
Kloster (Mecklenburg-Vorpommern)

Lage von Kloster in Mecklenburg-Vorpommern

Ortszentrum Kloster: Kirchweg mit Blick auf den Pferdekutschenplatz (rechte Seite)
Ortszentrum Kloster: Kirchweg mit Blick auf den Pferdekutschenplatz (rechte Seite)
Ortszentrum Kloster: Kirchweg mit Blick auf den Pferdekutschenplatz (rechte Seite)

Geschichte


Das Kloster entstand auf einer Landschenkung des Fürsten Wizlaw II. von Rügen. Es bestand bis kurz nach der Reformation, danach verließen die Mönche nach und nach das Inselkloster. Die Güter des Klosters wurden beschlagnahmt und das Kloster-Hauptgebäude diente als fürstliches Amtshaus.[2]

Im Jahr 1892 nahm eine erste Dampferlinie ihren Dienst zwischen Stralsund und Wiek auf Rügen auf, im Sommer lief der Dampfer auch Kloster an und brachte erste Gäste in den Ort.[2] Ab dem beginnenden 20. Jahrhundert wurde die kleine naturbelassene Insel zu einem beliebten Sommer-Aufenthaltsort, später auch Wohnort, von Künstlern, Schriftstellern oder Wissenschaftlern aus Deutschland. In der Folge entdeckten vor allem reiche Bürger den Ostseeaufenthalt für sich als besonderes Urlaubsziel. Die Insel Hiddensee, nur mit Schiffen erreichbar, blieb dabei relativ exklusiv und wurde nicht von der Technikentwicklung, dem Straßenausbau oder der Bauwut „vereinnahmt“. Sehr zeitig beschlossen die Einwohner, hier keinen individuellen Fahrzeugverkehr zuzulassen.

Trotzdem führte diese Entwicklung zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum in den Orten Kloster und Vitte mit der Folge neuer Wohnsiedlungen sowie dem Ausbau der Hafenanlagen. Traditionelle Wirtschaft wie der Fischfang oder die Landwirtschaft für den Eigenbedarf gingen allmählich zurück. Der Tourismus wurde zu einem bedeutenden Erwerbszweig, allerdings im Wesentlichen auf die Sommermonate beschränkt. Die Bewohner arbeiteten in den neuen Hotels, in der Dienstleistung oder vermieteten Zimmer an Urlauber.

Nach der Gründung der DDR und des FDGB trat der Gewerkschaftsbund als Hauptvermieter von Urlaubsunterkünften auf Hiddensee auf. Entweder hatte der FDGB bald eigene Gebäude errichtet oder die Gasthäuser und privaten Zimmervermieter wurden vertraglich verpflichtet, in der Hauptsaison nur noch über die Gewerkschaft zu buchen. Zusätzlich etablierte sich in Kloster das Partei-Heim Haus Hiddensee mit der damaligen Gastwirtschaft Zur Kajüte, in welchem nur ausgewählte Mitglieder der Einheitspartei Urlaub machen durften. Der zugehörige Gastraum war jedoch öffentlich zugängig; auch das Hotel Hitthim wurde zu einer Exklusivunterkunft.[3]

Nach der Wende ging der Tourismus erst einmal deutlich zurück, viele jüngere Hiddenseer verließen zudem ihre Insel; die Einwohner konnten aber nun ganzjährig an Privatpersonen vermieten. Die Restaurants und Hotels mussten dagegen umfassend investieren, um auf einen Mindeststandard für Touristen zu kommen. Neben technischen Erneuerungen wurden die meisten Gebäude auch baulich saniert. – Im 21. Jahrhundert erreichte die Ferienwirtschaft einen neuen Boom. In einem Urlaubsprospekt heißt es: „Der Ort Kloster […] bildet ein kulturelles Zentrum der Insel. Kloster vereint auf seinen Wegen Seebad, Künstlerkolonie, Bauerndorf und Feriendomizil.“[4]


Ausgewählte Bauwerke und Museen


Wissenschaftler wie Albert Einstein, später Robert Rompe, zahlreiche Künstler wie Maler, Bildhauer oder Schauspieler sowie Schriftsteller erwarben Immobilien oder ließen sich eine Unterkunft bauen. Dazu gehören:

Wohn- und Arbeitshaus von Doktoranden der Uni Greifswald
Wohn- und Arbeitshaus von Doktoranden der Uni Greifswald

Allmählich wurden einige Häuser zu Treffs von ganzen Gruppen und man sprach von der „Künstlerkolonie Hiddensee“. Besonders zahlreiche neue Gebäude entstanden südlich von Kloster, in einer Siedlung, die bereits zum Ortsteil Vitte gehört und die später nach ihren Hauptnutzern bezeichnet wurden (Henni Lehmann, Asta Nielsen…).

Weitere sehenswerte Bauwerke in Kloster sind:

Seglerhafen
Seglerhafen
Hafen, 2012 (nach Totalumbau)
Hafen, 2012 (nach Totalumbau)

Am Strandzugang von Kloster hat sich der Wasserrettungsdienst etabliert, das Aufsichtshäuschen ist sommers zwischen etwa 9 Uhr und 19 Uhr besetzt, je nach Jahreszeit und Wetter. Die Bademeister/Bademeisterinnen kontrollieren zusätzlich zur Überwachung des Badebetriebs die Sauberkeit des Strandes, die Qualität des Ostseewassers, messen die Wassertemperatur und die Windstärke.


Ortsteilbezogene Natur


Naturdenkmal Schwedische Mehlbeere
Naturdenkmal Schwedische Mehlbeere
'Inselblick', Rahmengestaltung von Jo Harbort
'Inselblick', Rahmengestaltung von Jo Harbort

Ansässige Unternehmen



Gasthäuser und Pensionen


– Stand vom Sommer 2019; alphabetisch[4]

Haus Dornbusch
Haus Dornbusch

In der Urlaubsbroschüre 2019 heißt es: „Inselweit stehen 140 Ferienobjekte zur Auswahl, von einfach bis luxuriös.“[13]


Allgemeinversorgung und Dienstleistungen




Commons: Kloster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Einwohnerzahl Insel Hiddensee 2012 bis 2017. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  2. Frühe Kulturgeschichte von Hiddensee. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  3. Urlaub auf der DDR-Ostseeinsel Hiddensee; auf www.spiegel.de. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  4. Quelle: Urlaubskatalog 2019, Seebad Insel Hiddensee
  5. Einsteins Hiddensee; veröffentlicht im Jahr 2006. Abgerufen am 16. Juni 2019.
  6. Kurt Winckelsesser, Heinz Ritt, Joachim Wüstenberg: Pommersches Geschlechterbuch. 1971. In: Bernhard Koerner, Edmund Strutz, Marianne Strutz-Ködel, Friedrich Wilhelm Euler (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch. Genealogisches Handbuch der Bürgerlichen Familien. Achter Band. 145 der Gesamtreihe, Wüstenberg. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1971, S. 400–402 (google.de [abgerufen am 23. April 2022]).
  7. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Reihe Paul Niekammer. 9. Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern, Kreis Rügen. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 50 (google.de [abgerufen am 23. April 2022]).
  8. Siegfried von Boehn, Wolfgang von Loebell: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Teil. Fortsetzung und Ergänzung 2., 1914 - 1945. Mit einer Gedenktafel der Opfer des 2. Weltkrieges. Hrsg.: Karl von Oppen, Otto Graf Lambsdorff, Gerhard Hannemann. Zöglingsnummer 1944 Rüdiger von Hagen. Gerhard Heinrigs, Köln 1971, DNB 720252679, S. 102–318.
  9. Ansicht des Klostertors vor seiner Restaurierung; abgerufen am 16. Juni 2019.
  10. Information vom zugehörigen Informationsschild, Stand Juni 2019.
  11. Das elfte Studentensymposium am Klausner. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 17. Juni 2019; abgerufen am 15. Juni 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seebad-hiddensee.de
  12. Haus am Hügel. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  13. Hiddensee-Service; für jeden das passende Objekt. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  14. Homepage Fuhrmannshof Neubauer. Abgerufen am 15. Juni 2019.



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