Diedelkopf ist ein Stadtteil der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Kusel. Bis 1939 war er eine selbständige Gemeinde.
Diedelkopf Stadt Kusel 49.5456987.3873015235 | ||
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Höhe: | 235 m ü. NN | |
Einwohner: | 676 (Mrz. 2007) | |
Eingemeindung: | 1939 | |
Postleitzahl: | 66869 | |
Vorwahl: | 06381 | |
Lage von Diedelkopf in Rheinland-Pfalz | ||
Der Ort liegt im sogenannten Musikantenland, einem Teilbereich des Nordpfälzer Berglandes unmittelbar westlich der Kernstadt und ist mit dieser baulich inzwischen zusammengewachsen, sodass eine räumliche Trennung mittlerweile nicht mehr möglich ist. Vor Ort vereinigen sich der Bledesbach und der Pfeffelbach zum Kuselbach. Nordöstlich schließt sich die Ortsgemeinde Blaubach an, deren Siedlungsgebiet mit Diedelkopf ebenso fast zusammengewachsen ist.
Diedelkopf gehörte zunächst zur Grafschaft Veldenz und ab dem 15. Jahrhundert zu Pfalz-Zweibrücken.[1] Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Diedelkopf in den Kanton Kusel eingegliedert. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 war der Ort Bestandteil des Landkommissariat Kusel, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
1928 hatte Diedelkopf 483 Einwohner, die in 73 Wohngebäuden lebten. Sowohl die Katholiken als auch die Protestanten gehörten seinerzeit zur Pfarrei von Kusel.[2] Im Jahr 1939 wurde Diedelkopf in die Nachbarstadt Kusel eingemeindet.[3]
Der Stadtteil Diedelkopf ist einer von zwei Ortsbezirken der Stadt Kusel und verfügt über einen eigenen Ortsbeirat sowie einen Ortsvorsteher.[4]
Der Ortsbeirat besteht aus 7 Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsbeirat:
Wahl | SPD | CDU | Gesamt |
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2019[5] | 5 | 2 | 7 Sitze |
2014[6] | 5 | 2 | 7 Sitze |
2009[7] | 6 | 1 | 7 Sitze |
2004[8] | 6 | 1 | 7 Sitze |
Michael Brückner (SPD) wurde am 21. Februar 2017 Ortsvorsteher von Diedelkopf.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 74,54 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]
Brückners 2016 verstorbener Vorgänger Bernd Gilcher (SPD) hatte das Amt seit 1991 ausgeübt.[11]
Mit einer Brücke über den Kuselbach aus dem Jahr 1744 und der Dampfbäckerei von 1912 existieren vor Ort insgesamt zwei Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.[12]
Ab 1936 besaß Diedelkopf einen Halt an der Bahnstrecke Türkismühle–Kusel. Der Bahnhof befand sich in der Ortsmitte. Bereits im Mai 1936, ein halbes Jahr vor der durchgehenden Streckeneröffnung, war der von Osten kommende Streckenabschnitt bis zum Bahnhof fertig gestellt. Dadurch hatte er vorübergehend die Funktion eines Endbahnhofs.[13] 1959 wurde die Bahnstation aufgrund mangelnder Inanspruchnahme geschlossen.[14] In der Folgezeit wurde die Strecke stillgelegt und 1971 vor Ort abgebaut. Mittlerweile wurde auf der Bahntrasse der Fritz-Wunderlich-Weg angelegt. Durch den Ort verläuft außerdem die Bundesstraße 420.
Vor Ort besteht mit der SG Blaubach-Diedelkopf ein Fußballverein, dessen Anlagen sich jedoch größtenteils bereits auf Gemarkung der Nachbargemeinde Ruthweiler befinden.