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Bittstädt ist ein Ortsteil der Gemeinde Amt Wachsenburg im Ilm-Kreis (Thüringen). Er hat etwa 600 Einwohner.

Bittstädt
Höhe: 366 m ü. NHN
Fläche: 8,21 km²
Einwohner: 583 (15. Jun. 2009)
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner/km²
Eingemeindung: 30. Juni 1994
Eingemeindet nach: Wachsenburggemeinde
Postleitzahl: 99334
Vorwahl: 03628
Dorfkirche St. Ägidius
Dorfkirche St. Ägidius
Dorfkirche St. Ägidius

Geografie


Der Ort liegt etwa vier Kilometer westlich der Kreisstadt Arnstadt am Rande des Truppenübungsplatzes Ohrdruf.


Geschichte


786 wird Bittstädt in einer Tauschurkunde der von Erzbischof Lullus (710–786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Bittestat erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Ort als Bizzostat(i) (vor 815), Bystete (1301), Am Bisteter Wege (1419) und Bidtstädt (1571) genannt. Der Name wird als Stätte des Bizzo gedeutet, der Hof eines Freien Bauern. Das Benediktinerkloster in Arnstadt erwarb in Bittstädt größere Liegenschaften und erbaute einen Wirtschaftshof. Im Mittelalter wurde Weinanbau, später Färberwaidanbau betrieben. Der Ort gehörte zum Amt Wachsenburg, welches 1640 zum Herzogtum Sachsen-Gotha, ab 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg und 1826 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha kam.

Eine Ziegelproduktion, die um 1860 begonnen hatte, wurde später wegen Transportschwierigkeiten eingestellt. Die Gemeindechronik führt zwei Brände auf, die dem Ort Schaden zufügten: 1689 und 1766: Die Angabe, dass 1689 ein Brand gewütet hatte, stammt von Beck, der von der Zerstörung von Pfarr- und Schulhaus berichtet. Er muss sich jedoch geirrt haben, da es ein Pfarrhaus in Bittstädt nie gegeben hat und ab 1689 größere Baukosten für das Schulgebäude nicht ausgewiesen sind.

Seit 1994 gehörte das Dorf zur Wachsenburggemeinde mit Sitz im nahegelegenen Holzhausen. Mit der Auflösung der Gemeinde am 31. Dezember 2012 kam der Ort zur Gemeinde Amt Wachsenburg.


Kultur und Sehenswertes


Die Kirche erhielt im Jahre 1985 eine neue Orgel aus der Werkstatt des Gothaer Orgelbaumeisters Gerhard Böhm. Sie verfügt über fünf Register, ein Manual und Pedal.
Über die Kirche schrieb Galletti, dass sie eine schöne Kanzel mit den Bildnissen der vier Evangelisten, ingleichen des heil. Aegidius, und desjenigen, welcher die Kirche mit diesen Bildnissen beschenkt hat, nemlich Nicolaus Stumms, eines prakticirenden Arztes, welcher von hier gebürtig war, besitzt. Von eben demselben rührt auch das vortreflich gemahlte Bildniß Christi her, welches neben der Kanzel hängt.[1] Die sehr schöne Kanzel mit dem beschriebenen Gemälde am hölzernen Treppenaufgang und der Taufstein stammen aus dem 17. Jahrhundert. Das Bildnis Christi wurde 2016 wiederentdeckt und restauriert. Der letzte Kirchenumbau erfolgte von 1978 bis 1985.

Wirtschaft und Infrastruktur


In der Gegend um Bittstädt wird seit vielen Jahrzehnten Kies abgebaut. Die inzwischen stillgelegte Kiesgrube Heidenholz ist als Flächennaturdenkmal Teil des Geoparks Inselsberg – Drei Gleichen.[3] Im Heidenholz hat die Gemeinde eine Bühne für Chorgesang und sonstige Veranstaltungen geschaffen. Anfang der 1990er Jahre wurde durch die Hanson Germany GmbH & Co. KG ein neues Kieswerk eingerichtet.

Der Ort verfügt über Straßenverbindungen nach Arnstadt und Holzhausen. Montags bis freitags gibt es einen Linienbusverkehr nach Arnstadt.


Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur




Commons: Bittstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Galletti: Geschichte und Beschreibung des Herzogthums Gotha, Gotha 1780, S. 316.
  2. Aussage des aktuellen Dorfchronisten, Josef Löffler
  3. Nationaler GeoPark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen. 1. Umsetzungsphase. Sachverständigenbüro Reyer, Erfurt 2009, S. 12, abgerufen am 13. Oktober 2010 (PDF; 1,7 MB)



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