Pontorson ist eine Ortschaft und eine ehemalige französische Gemeinde mit 3.826 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Manche in der Region Normandie. Sie gehörte zum Arrondissement Avranches und zum Pontorson.
Pontorson | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Normandie | |
Département | Manche | |
Arrondissement | Avranches | |
Gemeinde | Pontorson | |
Koordinaten | 48° 33′ N, 1° 30′ W48.553333333333-1.5072222222222 | |
Postleitzahl | 50170 | |
Ehemaliger INSEE-Code | 50410 | |
Eingemeindung | 1. Januar 2016 | |
Status | Commune déléguée |
Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurden die bisherigen Gemeinden Pontorson, Macey und Vessey zur namensgleichen Commune nouvelle Pontorson zusammengelegt. Die ehemaligen Gemeinden haben in der neuen Gemeinde den Status einer Commune déléguée. Der Verwaltungssitz befindet sich im Ort Pontorson.[1]
Der Ort befindet sich neun Kilometer von Mont-Saint-Michel, 22 Kilometer von Avranches und 45 Kilometer von Granville entfernt. Mitten in der Meeresbucht des Mont St. Michel gelegen, profitiert Pontorson und seine Umgebung vom ozeanisch geprägten, temperierten Klima. Die Ortschaft wird durch den Fluss Couesnon, einem südlich gelegenen Sumpfgebiet und einem 4800 Hektar großen Polder vom Hinterland abgegrenzt. Die Couesnon fließt zudem auch mitten durch den Ort.
Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert nach einem Gelübde von Wilhelm dem Eroberer gegründet. Es handelte sich zunächst um einen wichtigen Ort vor den Toren der Bretagne. Hier lag auch die Burg von Pontorson, die 1623 unter Anordnung von Ludwig XIII. dem Erdboden gleichgemacht wurde. Einige Ruinen dieser Epoche sind noch zu sehen, wie zum Beispiel die Kathedrale Nôtre Dame, das Hotel Guischard de la Ménardière und das alte Krankenhaus St. Antoine der Charité von Pontorson. Grundfeste der Stadt wurden unter anderem während des Baus eines Kreisverkehrs in der Nähe von Campion und an der Stelle der ehemaligen Motorrad- und Fahrrad-Firma Videloup entdeckt.
Im Jahr 1030 erschwerte Hochwasser das Überqueren des Couesnon. Robert le Diable, der Vetter von Wilhelm dem Eroberer, ordnete daraufhin an, dass Hauptmann Orson eine Brücke über den Fluss bauen müsse.
1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 |
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4.964 | 5.073 | 5.086 | 4.946 | 4.376 | 4.107 | 4.125 |
Zu den Sehenswürdigkeiten gehört die Kirche Notre Dame aus dem 11. und 12. Jahrhundert, sie wurde auf Grund eines Gelübdes von Wilhelm dem Eroberer von den gleichen Leuten wie der Mont Saint-Michel erbaut. Im romanischen und frühgotischen Stil beherrscht sie ihre Umgebung durch ihre mächtige Erscheinung und durch den von zwei romanischen Türmchen und verschiedenen Skulpturen geschmückten Eingangsbereich.
Weiterhin gibt es eine alte protestantische Kirche oder ehemalige Zehntenscheune. Sie ist ein seltener Zeuge eines wichtigen Abschnittes der Geschichte der Normandie. Die Kirche ist das einzige protestantische Gebäude der Manche vor dem Widerruf des Edikts von Nantes.
Haus Guischard de la Ménardière (genannt das „romanische Haus“): dieses Gebäude wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut. Trotz verschiedener Umbauten im 14., 15. und 18. Jahrhundert hat es das Angesicht eines Herrensitzes behalten, auf dem man die Inschrift der Familie Guischard (1719) lesen kann.
Der frühere Sitz der Grafen von Montgomery ist heute ein Hotel mit Restaurant. Die Böden, die bemalten Decken, die Holzarbeiten und die große Treppe sind ebenfalls Zeugen dieser Epoche.
Der alte Bahnhof von Pontorson, welcher die wichtige Rolle der Eisenbahn in der Stadtgeschichte illustriert.
Die Mühle von Moidrey aus dem Jahre 1806. Anfang 2000 wurde sie vollständig überholt und wiederhergestellt. Heute wird dort wieder Mehl gemahlen.