Naktuka (deutsch abgetrennter Kopf) ist ein Dorf im osttimoresischen Suco Beneufe (Verwaltungsamt Nitibe, Sonderverwaltungsregion Oe-Cusse Ambeno).[1] Das 1069 Hektar große Gebiet westlich des Noel Besis, um Naktuka, wird auch das Citrana-Dreieck genannt.
Naktuka | ||
---|---|---|
| ||
Koordinaten | 9° 21′ S, 124° 4′ O-9.3472222222222124.06916666667 | |
![]() | ||
Basisdaten | ||
Staat | Osttimor | |
Gemeinde |
Oe-Cusse Ambeno | |
Verwaltungsamt | Nitibe | |
ISO 3166-2 | TL-OE | |
Suco | Beneufe | |
Höhe | 0 m | |
![]() Centro Extensão Naktuka |
Naktuka ist der westlichste Ort Osttimors. Das Dorf liegt auf der Westseite des Noel Besis, nahe dessen Mündung in die Sawusee und der Grenze zum indonesischen Teil Westtimors. Weiter östlich befindet sich der Verwaltungsamtssitz Citrana.
Das Citrana-Dreieck wurde bis 2019 vom indonesischen Dorf Oepoli (Regierungsbezirk Kupang) beansprucht, obwohl hier 21 osttimoresische Familien leben. Problematisch war die Grenzziehung auch, weil der Noel Besi in der Regenzeit ständig seinen Lauf verändert. Prinzipiell orientierte sich Indonesien beim Grenzverlauf entlang der tiefsten Stelle des Flusses, während Osttimor die Grenzziehung des lokalen, traditionellen Königreichs Ambeno zu Grunde legte.[2][3]
Im September 2009 fuhr eine Gruppe von indonesischen Soldaten in das osttimoresische Naktuka und begann Fotos von neu errichteten Gebäuden zu machen;[4] sie wurden von den Einwohnern umgehend über die Grenze zurückgedrängt. Am 26. Mai 2010 drangen 28 bewaffnete Soldaten der Streitkräfte Indonesiens in Beneufe ein und setzten in Naktuka ihre Flagge, einen Kilometer von der Grenze entfernt.[5] Am 29. Mai 2010 zerstörten sie die beiden Häuser zweier sozialer Einrichtungen im Suco.[6] Am 24. Juni drang erneut eine bewaffnete Einheit der indonesischen Armee einen Kilometer in das Gebiet von Naktuka ein, zog sich aber zurück, als sie auf eine Einheit der osttimoresischen Grenzpolizei traf. Einwohner sehen einen Zusammenhang mit der unklaren Grenzziehung zwischen den Ländern. Dies war der schwerste Vorfall zwischen den beiden Ländern seit der Unabhängigkeit Osttimors 2002. Am 4. März 2011 verletzten indonesische Soldaten erneut die Grenze und vertrieben Einwohner vom umstrittenen Landstreifen.[7] Am 28. Oktober 2011 schossen indonesische Soldaten auf Osttimoresen, die die Grenze illegal mit einem Wagen überquert hatten.[8] Ende 2012 wurde der Lian Nain Fisen Falo in Naktuka ermordet aufgefunden. Laut Pressemeldungen wurde er bei der Feldarbeit von Fremden entführt und zu Tode gefoltert. Auch einige Häuser sollen von Unbekannten niedergebrannt worden sein. In Gerüchten verdächtigte man indonesische Soldaten. Der Staatssekretär für Sicherheit Francisco da Costa Guterres entsandte ein Untersuchungsteam. Die Grenze wurde in dem Gebiet vorerst geschlossen.[9][10][11]
In Naktuka wird auf 2275 Hektar Reis angebaut.[12]