Memo (Memoe) ist ein Dorf im Westen des Staates Osttimor.
Memo | ||
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Koordinaten | 9° 1′ S, 125° 11′ O-9.0197222222222125.18611111111 | |
Basisdaten | ||
Staat | Osttimor | |
Gemeinde |
Bobonaro | |
Verwaltungsamt | Maliana | |
ISO 3166-2 | TL-BO | |
Suco | Tapo/Memo | |
Höhe | 328 m | |
Einwohner | 1445 (2015) | |
![]() Station der Unidade de Patrulhamento de Fronteira in Memo |
Memo befindet sich im Süden des Sucos Tapo/Memo (Verwaltungsamt Maliana, Gemeinde Bobonaro),[1][2] am Mathiaca, dem Grenzfluss zum indonesischen Teil Westtimors. Ein Teil des Südufers des Flusses bildet eine Exklave die zu Osttimor gehört. Nördlich von Memo liegt, jenseits eines Nebenarms der Mathiacas, das osttimoresische Dorf Lepuguen. Der nächstgelegene Ort in Indonesien ist Dilumil (Distrikt Lamaknen, Regierungsbezirk Belu).[3]
Memo ist die größte Siedlung des Sucos. Zu ihr gehören die Ortsteile Memo de Cima („Ober-Memo“), Uluatin (Huluatin), Pip Galag 1 (Pipgalag 1, Pipgalak 1) und Pip Galag 2 (Pipgalak). Zu den Aldeias Pip Galag 1, Pip Galag 2 und Uluatin gehören zusammen 1445 Personen (Stand 2015).[4] Die Mehrheit der Einwohner gehören zur Ethnie der Bunak.[5] Das Gebiet wurde erst vor wenigen Generationen von ihnen von Tapo aus besiedelt.[6]
Während der Entkolonisierung Portugiesisch-Timors kam es zum Bürgerkrieg zwischen UDT und FRETILIN, bei dem die UDT unterlag. Der Liurai von Memo, ein Anhänger der UDT, zwang mehrere Personen ihm auf seiner Flucht nach Westtimor zu begleiten. Hier wurden sie für die kommende Invasion Osttimors von Indonesien rekrutiert. Im Rahmen der Operation Flamboyan besetzten indonesische Soldaten bereits bis zum 16. Oktober 1975 das Gebiet, getarnt als osttimoresische Milizionäre.[7]
Vor dem Abzug Indonesiens aus Osttimor 1999 kam es im Suco zu mehreren Morden und anderer Gewalttaten durch indonesische Sicherheitskräfte.
Am 27. August wurden Bewohner von Memo von den Milizen Dadarus Merah Putih (DMP) und Halilintar in Gegenwart der indonesischen Polizei und des Militärs (TNI) zu einer Pro-Autonomie-Kundgebung gezwungen. Als sie sich weigerten, wurden die Zivilisten Raul dos Santos, Felis Laku und Jaime erschossen und 22 Häuser niedergebrannt.[8][9] In den ersten Jahren der Unabhängigkeit kam es wiederholt zu Zwischenfällen an der Grenze, so zum Schusswechsel am 21. April 2005 bei Maliana.
Der Zugehörigkeit eines Gebietes von 37 Hektar zwischen Memo und dem indonesischen Dilumil war längere Zeit umstritten.[10] Erst im März 2013 konnte eine Einigung zur Grenzziehung zwischen den beiden Ländern erzielt werden.[11]
Am 18. August 2015 wurde ein Versorgungssystem für Trinkwasser feierlich eingeweiht. Es versorgt mehrere Orte in der Umgebung um Memo.[12]
Neben der Escola Primaria Tapo/Memo[13] gibt es in Pip Galag eine weitere Grundschule. Außerdem gibt es einen Hubschrauberlandeplatz für Notfälle.[14] Abseits des zentralen Dorfplatzes steht die Capela São Pedro Memo. Die Grenzpolizei (Unidade de Patrulhamento de Fronteira) hat in Memo eine Station.[15]