Ermera (Vila Ermera, bis 1936: Hermera) ist die ehemalige Hauptstadt der osttimoresischen Gemeinde Ermera.[1]
Ermera | ||
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Koordinaten | 8° 45′ S, 125° 24′ O-8.7522222222222125.39694444444 | |
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Basisdaten | ||
Staat | Osttimor | |
Gemeinde |
Ermera | |
Verwaltungsamt | Ermera | |
ISO 3166-2 | TL-ER | |
Suco | Poetete | |
Höhe | 1195 m | |
Einwohner | 8133 (2010) | |
Gründung | 1979–1983Vorlage:Infobox Ort/Wartung/Datum | |
![]() Hauptstraße in Ermera mit Blick auf die Pfarrkirche |
„Ermera“ bedeutet auf Mambai „rotes Wasser“.[2] Die Vorfahren der heutigen Einwohner der Region fanden als sie in das Land kamen hier eine Quelle mit blutrotem Wasser.[3]
Die Siedlung Ermera, im Zentrum des Sucos Poetete (Verwaltungsamt Ermera), ist eine lose zusammenhängende Siedlung aus den Orten Poetete, Poepun (Poepung) und Loblala.[4][5] Ermera liegt 1195 m über dem Meer. Zur Landeshauptstadt Dili sind es in Luftlinie etwa 30 km nach Nordosten, auf der Straße durch das Bergland sind es vorbei an der Gemeindehauptstadt Gleno 58 km. Im Ort leben 13.142 Einwohner (2006).
Die Durchschnittstemperatur beträgt über das Jahr 22,2 °C, die höchste Monatsdurchschnittstemperatur 26,8 °C und die niedrigste 17,6 °C. Gerade nachts kann es unangenehm kühl werden.[6]
Anfang 1976 erreichten die indonesischen Invasionstruppen Ermera. Ein Teil der Bevölkerung floh aus Angst in die Berge. Nach der Eroberung von Samara (Verwaltungsamt Hatulia) am 24. April wurden 500 seiner Einwohner im Ort Ermera interniert, wo sie aufgrund der fehlenden Nahrungsmittelversorgung an Hunger litten. Weitere Internierungslager für Zivilisten, sogenannte Transit Camps, gab es im damaligen Subdistrikt Ermera Ende 1979 in Borohei (Suco Humboe), Mangero (Suco Riheu), Hotklokat (Suco Lauala) und Falimanu.[7]
Anfang 1979 wurden etwa hundert Männer aus dem Suco Ponilala und der bisherigen Distriktshauptstadt Ermera von der indonesischen Besatzungsmacht an den Ort gebracht, wo heute die Stadt Gleno steht. Das indonesische Militär zwang die Männer das bisher unbewohnte Gebiet zu roden und von der Vegetation zu befreien, damit hier die neue Stadt gebaut werden konnte. Erfüllten die Zwangsarbeiter ihr Tagespensum nicht, wurden sie zur Bestrafung gefoltert. Drei Männer, die zu krank zum Arbeiten waren, wurden von den Soldaten umgebracht. Da man in der Zeit keine Gärten anlegen konnte, erfolgte die Versorgung mit Nahrungsmitteln durch das Militär. Als die Arbeiten an der neuen Distriktshauptstadt Gleno 1983 beendet waren, stellte das Militär die Versorgung ein. Die Familien der Zwangsarbeiter wurden nun ebenfalls nach Gleno zwangsumgesiedelt. Weil immer noch keine Gärten zur Grundversorgung angelegt worden waren, kam es zu Todesfällen durch Verhungern. Erst ab 1985 durften sich die Bewohner Glenos frei bewegen.[7]
Am 10. April brannten indonesische Soldaten gemeinsam mit Darah Merah-Milizionären dutzende Häuser im Ort Ermera nieder.[7]
Ermera verfügt über einen Hubschrauberlandeplatz, eine Grundschule (Escola Primaria Katolika Porahein),[8] eine präsekundäre Schule, eine Sekundärschule (Escola Secundaria Katolik No. 746)[8] und ein kommunales Gesundheitszentrum. Das East Timor Institute of Business (IOB) betreibt in Ermera Parallelklassen.[9]
Die Pfarrkirche (Igreja Matriz) Nossa Senhora de Lourdes stammt aus der portugiesischen Kolonialzeit. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie zerstört und danach wieder aufgebaut. Sie bildet das eine Ende der Hauptstraße von Ermera, am anderen Ende liegt die Villa des ehemaligen Großgrundbesitzers. Von der Straße führen Stufen zur Kirche. Unterhalb befindet sich ein für Portugal typische Kachelbild (Azulejo) der Mutter Fatima.
Die administrativen Grenzen innerhalb Osttimors haben sich 2015 geändert. Dieser Artikel muss daher geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Siehe Neue administrative Grenzen.