Der Technopol Tulln ist ein Universitäts-, Forschungs-/Technologie- und Gründerzentrum (Universitäts- und Forschungszentrum Tulln – UFT, Campus Tulln, Techno-Park Tulln, Technologie- und Forschungszentrum Tulln – TFZ) in der Stadt Tulln an der Donau, Niederösterreich. Der Fokus liegt auf dem Umgang mit natürlichen Ressourcen und biobasierten Technologien.[1]
Technopol Tulln (Ortschaftsbestandteilf0) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Tulln (TU), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Tulln | |
Pol. Gemeinde | Tulln an der Donau (KG Tulln) | |
Ortschaft | Tulln an der Donau | |
Koordinaten(K) | 48° 19′ 12″ N, 16° 3′ 59″ O48.3216.066388888889177 | |
Höhe | 177 m ü. A. | |
Postleitzahl | 3430 Tulln an der Donau | |
Vorwahl | +43/02272 (Tulln) | |
Offizielle Website | ||
Statistische Kennzeichnung | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Tulln-Süd (32135 004) | |
![]() IFA Tulln, Kernbereich des Technopols | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS; (K) Koordinate nicht amtlich f0 |
Das Technopol liegt am Südostrand der Stadt, hinter dem Landesklinikum Donauregion (LKH).
Das Areal mit etwa 30 Hektar umfasst das Gebiet zwischen Konrad-Lorenz-Straße und Dr.-Karl-Landsteiner-Straße, im Westen von der Frauenhofner Straße, im Osten der Gregor-Mendel-Straße begrenzt, mit um die 7.700 m² Büro- und Laborflächen im TFZ Tulln.[2]
Techno-Park Tulln | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 2003 |
Sitz | Wiener Neudorf, IZ NÖ-Süd |
Leitung | Petra Patzelt[3] |
Branche | Errichtungsinfrastruktur |
Website | www.ecoplus.at/wp.tulln |
TFZ Tulln Technologie- und Forschungszentrum Tulln | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 2004 |
Sitz | Tulln, Technopark 1 |
Leitung | Peter Wondra[4] |
Branche | Betreibung eines Technologiezentrums |
Website | www.ecoplus.at/tfz-tulln |
Beginn der 1990er siedelte sich hier das Interuniversitäre Department für Agrarbiotechnologie (IFA Tulln), ein gemeinsames Projekt der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), der Technischen Universität Wien (TU) und der Veterinärmedizinische Universität Wien (VetMed) an. Die Planung stammt vom Architekten Franz Fehringer, 1994 wurde der Institutskomplex eröffnet.
1986 war die Raiffeisen Bioforschung GmbH auf dem Gelände der Zuckerfabrik Tulln gegründet worden, mit dem Ziel die biotechnologische Nutzung von landwirtschaftlichen Rohstoffen zu erforschen. Sieben Jahre später konzentrierte Agrana, wichtiger Zuckerproduzent des Raums (Wiener Zucker), ihre Forschungsstandorte von Gmünd (Kartoffelstärke-Fabrik) und Fuchsenbigl im Marchfeld (Zuckerforschungsinstitut) nach Tulln, vergrößerte das bestehende Forschungsgebäude erheblich und benannte das Forschungszentrum in Zuckerforschung Tulln um. 2014 wurden die Forschungsräumlichkeiten neuerlich erheblich erweitert und als Agrana Research & Innovation Center umfirmiert. Es ist mit ca. 60 Mitarbeitern das zentrale Forschungs- und Entwicklungszentrum für die Agrana-Gruppe und auch als Dienstleister in Forschung und Entwicklung in vielen Branchen tätig. Die Schwerpunkte der Tätigkeit liegen in der Bereitstellung, Verarbeitung und Anwendung landwirtschaftlicher Produkte für Lebensmittel und für nachwachsende Rohstoffe für technische Zwecke.
Seit den 2000ern wurde in Österreich eine Wissenschafts- und Technologieoffensive gestartet. Technopol – betreut von der Landes-Wirtschaftsagentur ecoplus – ist das niederösterreichische Programm für technologieorientierte Standortentwicklung, in dem Kompetenzzentren zwischen Grundlagenforschung, angewandten Wissenschaften und problemorientierter wirtschaftlicher Forschung und Entwicklung vermitteln.[5] Die am Standort Tulln geförderten Technologiefelder sind Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, Agro-Biotechnologie und Biobasierte Prozesstechnologie.[6] Für den Technopol Tulln wurde das Areal rund um die IFA ausgeweitet (Techno-Park Tulln mit um die 53.000 m² Grundstück).[3]
2002 startete die Fachhochschule Wiener Neustadt mit einem Lehrangebot. Bis Dezember 2005 wurde westlich des IFA das Technologiezentrum Tulln (ca. 3.500 m² Labor- und Bürofläche)[7] errichtet, es dient als Betriebsansiedlungsgebiet für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Spin-offs und Start-up-Unternehmen. Hier fanden Kompetenzzentren der Bundesinitiative Kplus (heute COMET Kompetenzzentren) einen Standort.
2011 eröffnete östlich des IFA das neue Universitäts- und Forschungszentrum (UFT) am Technopol Tulln, mit 15.000 m² Laborflächen, Seminarräumen, Cafeteria, zwei Glashäusern, Werkstätten, einem Holz-Technikum und Parkplätzen, und weiteren 350 High-tech-Arbeitsplätzen.[8][9][10][11] Westlich wurde 2012 ein weiteres Areal für kommunale Infrastruktur (Kindergarten, Studentenheim, Rotes Kreuz) geschaffen. 2013–14 wurde das TZT auf 5.500 m² ausgebaut,[12] weitere Erschließungsflächen sind noch offen.
Am Standort sind (Stand 2015) 650 Beschäftigte,[12] darunter 500 Wissenschaftler tätig.[7] Finanziert wird das Projekt aus Regionalförder- und EU-Mitteln. Betrieben wird es von der TFZ Technologie- und Forschungszentrum Tulln Ges.m.b.H.,[7] die zu 70 % dem Land Niederösterreich (via ecoplus Beteiligungen GmbH) und zu 30 % der Stadt Tulln (Tullner Liegenschaftsaufbereitung GmbH) gehört,[4] und der Techno-Park Tulln Ges.m.b.H.[3] (Raiffeisen-Holding NÖ-Wien 51 %, Land/ecoplus Beteiligungen 39 %, Stadt/Liegenschaftsaufbereitung 10 %).[3] Das Universitäts- und Forschungszentrum ist ein gemeinsames Projekt von BOKU, AIT, Stadt Tulln und Land Niederösterreich.[8]
Am Technopol finden sich folgende wissenschaftliche und wirtschaftliche Institutionen (Auswahl, Stand 3/2021):[13]
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Außerdem verfügt das Technopol über umfassende Gewächshäuser, Freianlagen und Stallungen.
Katastralgemeinden: Frauenhofen | Langenlebarn-Oberaigen | Langenlebarn-Unteraigen | Mollersdorf | Neuaigen | Nitzing | Staasdorf | Trübensee | Tulln
Stadt:
Tulln an der Donau
Dörfer:
Frauenhofen •
Klein-Staasdorf •
Langenlebarn-Oberaigen •
Langenlebarn-Unteraigen •
Mollersdorf •
Neuaigen •
Nitzing •
Staasdorf •
Trübensee |
Siedlungen:
Mühl- und Weidenhaufen •
Badhaussiedlung |
Sonstige Ortslagen:
Badesee •
Bildereiche •
Fliegerhorst •
Schloss Frauenhofen •
Gemeinde-Au •
In der Au •
Schloss Neuaigen •
Rafelswörth •
Sandfeld •
Technopol •
Waldsee •
Umspannwerk •
Tullner Zuckerfabrik
Zählbezirke und -sprengel: Tulln-Teil 1: Tulln-Altstadt-West • Tulln-Altstadt-Ost • Tulln-Innen-Ost • Tulln-Südost-Nordteil • Tulln-Süd • Tulln-West • Nitzing • Staasdorf • Tulln-Außen-Ost | Langenlebarn: Langenlebarn-Oberaigen • Langenlebarn-Unteraigen | Neuaigen | Tulln-Teil 2: Tulln-Südost-Südteil