Kirchdorf am Inn ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 641 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Ried im Innkreis.
Kirchdorf am Inn | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Ried | |
Kfz-Kennzeichen: | RI | |
Fläche: | 13,85 km² | |
Koordinaten: | 48° 18′ N, 13° 17′ O48.29513.282222222222335 | |
Höhe: | 335 m ü. A. | |
Einwohner: | 641 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4982 | |
Vorwahl: | 07758 | |
Gemeindekennziffer: | 4 12 10 | |
NUTS-Region | AT311 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von Kirchdorf am InnKirchdorf a.I. 9 4982 Kirchdorf am Inn | |
Website: | www.kirchdorfaminn.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Schöppl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (13 Mitglieder) |
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Lage von Kirchdorf am Inn im Bezirk Ried | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
BW
Der Ort Kirchdorf am Inn liegt auf 335 Meter Höhe. Die Gemeinde wird im Norden durch den Inn begrenzt, der in 330 Meter über dem Meer fließt. In ihm liegen einige Inseln, die zur Gemeinde gehören. In einer Entfernung von 100 bis 300 Meter vom Ufer steigt das Land etwa dreißig Meter steil an und ist dann bis über die Gemeindegrenze hinaus flach hügelig. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,1 Kilometer, von West nach Ost 5,1 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 14 Quadratkilometer. Davon sind 63 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 22 Prozent sind Gewässer und neun Prozent Wald.[1]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):
Bad Füssing (Bayern, D) | Obernberg am Inn | |
Mühlheim am Inn | ![]() |
St. Georgen |
Geinberg |
Ein römischer Grabstein aus der Zeit 200 bis 300 nach Christus trägt die Inschrift „Für die Gattin Crispa, verstorben im Alter von 40 Jahren, hat Saecularis, Diener der Sabinia Digna, zu Lebzeiten (den Grabstein) für sich und die Seinen gesetzt.“ Vermutlich befand sich in diesem Gebiet ein römisches Landhaus, Sabinia dürfte die Gattin eines höheren Beamten gewesen sein.[3]
Die Burg Graben war Besitz der Ortenburger und wird erstmals 1160 urkundlich erwähnt. Diese waren im Streit mit dem Bischof von Passau. Nachdem die Ortenburger während einer Pilgerfahrt des Bischofs dessen Kirchengut brandschatzten, zerstörte der Bischof die Burg, die nicht wieder aufgebaut wurde.[3]
Die Burg Chotzenperig (Katzenberg) wird im Jahr 1196 als Eigentum der Bischöfe von Passau erwähnt. Sie wurde von Vögten verwaltet, in der Zeit von 1300 bis 1525 von den Mautnern aus Burghausen. Als Hans Mautner zu Katzenberg ohne Nachfolger starb, ging das Lehen an die Familie Schwarzensteiner über. Als 1595 Graf Burkhard von Taufkirchen, der Schwiegersohn von Hans Wolf Schwarzensteiner, den Besitz erbte, wandelte er die Burg in ein Schloss um. Im 17. Jahrhundert barockisierte die Familie das Schloss. Als 1819 Franz Xaver Graf Aham zu Neuhaus ohne männlichen Nachkommen starb, wechselten die Besitzer mehrmals, bis 1931 die Familie Steinbrenner das Anwesen kaufte. In ihrem Besitz befindet sich das Schloss noch heute.[4]
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 620 Einwohner, 2001 dann 630 Einwohner. Die Zunahme erfolgte, da die Geburtenbilanz (+17) die negative Wanderungsbilanz (−7) wettmachte. Von 2001 bis 2011 nahm die Bevölkerungszahl auf 606 Personen ab, da die Abwanderung stärker wurde und durch die Geburtenbilanz nicht mehr aufgehoben werden konnte.[5]
Von den 29 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden dreizehn von Haupterwerbsbauern bewirtschaftet. Im Produktionssektor arbeiteten 23 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung und neun im Baugewerbe. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (17) und soziale und öffentliche Dienste (16 Erwerbstätige).[6][7][8]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 29 | 37 | 20 | 28 |
Produktion | 3 | 3 | 32 | 18 |
Dienstleistung | 28 | 17 | 60 | 39 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Im Jahr 2011 lebten 274 Erwerbstätige in Kirchdorf am Inn. Davon arbeiteten 65 in der Gemeinde, mehr als drei Viertel pendelten aus.[9]
Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.
Bürgermeister seit 1894 waren:[12]
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Durch einen blauen, von silbernen Wellenleisten gesäumten Wellenbalken erniedrigt geteilt; oben in Silber in der linken Schildhälfte drei grüne Stufen, begleitet von drei roten, zwei zu eins gestellten heraldischen Rosen, unten Grün. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Rot.
Die drei roten Rosen stammen aus dem Familienwappen des 1525 ausgestorbenen Adelsgeschlechtes der Mautner, die seinerzeit Inhaber von Schloss Katzenberg waren und das später auch von ihren Nachfolgern, den Grafen von Taufkirchen, geführt wurde. Das blaue wellenförmige Band stellt den Inn dar, die drei grünen Stufen symbolisieren die geografische Eigenart der Stufenlandschaft.[14]
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Katastralgemeinden: Katzenberg | Kirchdorf am Inn
Ortschaften: Graben | Katzenberg | Katzenbergleithen | Kirchdorf am Inn | Pirath | Simetsham | Ufer
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Zählsprengel: Kirchdorf am Inn