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Hofamt Priel ist eine Gemeinde mit 1723 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Melk in Niederösterreich.

Hofamt Priel
WappenÖsterreichkarte
Hofamt Priel (Österreich)
Hofamt Priel (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Melk
Kfz-Kennzeichen: ME
Hauptort: Weins
Fläche: 39,63 km²
Koordinaten: 48° 12′ N, 15° 5′ O
Höhe: 240 m ü. A.
Einwohner: 1.723 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 43 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3681
Vorwahl: 07412
Gemeindekennziffer: 3 15 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 1
3681 Hofamt Priel
Website: www.hofamtpriel.at
Politik
Bürgermeister: Friedrich Buchberger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(19 Mitglieder)
12
6
1
12 6 1 
Insgesamt 19 Sitze
  • ÖVP: 12
  • SPÖ: 6
  • FPÖ: 1
Lage von Hofamt Priel im Bezirk Melk
Lage der Gemeinde Hofamt Priel im Bezirk Melk (anklickbare Karte)BerglandDunkelsteinerwaldErlaufSt. OswaldWeiten
Lage der Gemeinde Hofamt Priel im Bezirk Melk (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW


Geografie


Hofamt Priel liegt im Waldviertel am Nordufer der Donau in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 39,63 Quadratkilometer. 71 % der Fläche sind bewaldet.


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst folgende 27 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Hofamt Priel, Rottenhof und Weins.


Nachbargemeinden


St. Oswald Yspertal Münichreith-Laimbach
Nöchling Marbach
St. Martin-Karlsbach Ybbs Persenbeug-Gottsdorf

Geschichte



15. und 16. Jahrhundert


Eines der ältesten Gebäude ist der Rottenhof in der gleichnamigen Katastralgemeinde. Aus dem Wappen eines der ersten Besitzer des Rottenhofes (Mangold Irnfried) geht auch das Wappen der Gemeinde Hofamt Priel hervor. In einem Auszug aus „Das Donauländchen der k.k. Patrimonialherrschaften im Viertel Obermannhartsberg in Niederösterreich“ von Johann Anton Friedrich Reil, veröffentlicht 1835, heißt es:

„Rothenhof bei Persenbeug. 1455 verkaufte König Ladislaus an Jorg Frey den Rathof. 1533 war Mang (Mangold) Irnfrid Besitzer, (laut Originalkaufbriefes „wegen Altenmarkt nebst Pisching von Ulrich v. Lapitz zu Reiben u. Weittenegkh Baider Rechten Doctor an Manngen. Irnfried van Ratenhof“), und als solcher kommt er 1550 auch im Archive des Marktes Melk vor. ... Hier folgt Mang's eigene Unterschrift nebst Siegel, einer Rose mitten auf drei Zinnen. Auch liest man auf seinem Grabsteine zu Gottsdorf 1568 zu seinem Namen den Zusatz „vom Rotnhof“. Mangold war ein Protestant, auch sein Sohn Andre Irnfrid, welcher 1580 im Rothenhof lebte.“[2]


Das Massaker von Hofamt Priel 1945


Kurze Zeit vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 1945 im Ort Hofamt Priel in einem sogenannten Endphaseverbrechen 228 jüdische Zwangsarbeiter – Männer, Frauen und Kinder – von einem unbekannten Kommando der SS ermordet, danach mit Benzin übergossen und teilweise verbrannt.[3] Die Täter, die auch Hilfestellung von Einheimischen mit Ortskenntnissen erhalten haben müssen, konnten nie ausgeforscht werden.[4][5][6][7] Der im Ort als Revierinspektor der Gendarmerie tätige Franz Winkler begann direkt nach dem Vorfall mit den Ermittlungen gegen die Täter, jedoch konnten die Verantwortlichen nie gefunden werden.[8] Mögliche Mittäter sind der SS-Offizier und NSDAP-Mitglied Fritz Sedlazeck (später Gemeindearzt in Petzenkirchen) und der damalige Bürgermeister von Persenbeug.[3] Die sterblichen Überreste wurden 1964 auf den jüdischen Friedhof St. Pölten überführt und in einem Massengrab beerdigt.[9][10]

1993 finanzierte der Holocaust-Überlebende Ernst Fiala einen Gedenkstein für die Opfer, der schon zweimal versetzt wurde.[11]

Die Brüder Tobias und Hans Hochstöger arbeiteten das Verbrechen im Film Endphase auf, der ORF zeigte im Jänner 2022 eine gekürzte Fassung unter dem Titel Das Schweigen der Alten.[3][12]


Einwohnerentwicklung


Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1648 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 1624 Einwohner, 1981 1604 und im Jahr 1971 1463 Einwohner.


Politik


BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Alte Bahnstation Weins-Ysperdorf
Alte Bahnstation Weins-Ysperdorf
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hofamt Priel

Wirtschaft


Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 46, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 82. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 749. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,66 %.


Öffentliche Einrichtungen


In Hofamt Priel gibt es einen Kindergarten.[18]


Vereine




Commons: Hofamt Priel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  2. Johann Anton Friedrich Reil: Das Donauländchen der k.k. Patrimonialherrschaften im Viertel Obermannhartsberg in Niederösterreich. Geographisch und historisch beschrieben. Wien 1835, S. 411–413 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Astrid Ebenführer: Doku „Das Schweigen der Alten“ über den Mord an 228 Juden im niederösterreichischen Ort Hofamt Priel. In: derstandard.at. 22. Januar 2022, abgerufen am 30. Januar 2022.
  4. Eleonore Lappin: Das Massaker von Hofamt Priel. Um 1999, 18 Seiten (PDF; 370 kB).
  5. Manfred Wieninger: 223 oder Das Faustpfand. Ein Kriminalfall. Residenz, St. Pölten 2012, ISBN 3-7017-1580-7.
    Konstantin Kaiser in Zwischenwelt, Heft 1/2, Jahrgang 28, Mai 2012, S. 74 (Rezension zu Wieninger 2012): „Als das eigentliche Rätsel österreichischer Kriminalgeschichte (sc. in dieser Causa) erweist sich das Verhalten der Nachkriegsjustiz.“
  6. Claudia Unterweger: Auch in unserer Gemeinde. In: orf.at. Abgerufen am 3. Juni 2021.
  7. Das Zwangsarbeitslager für ungarische Jüdinnen und Juden in St. Pölten-Viehofen, Niederösterreich. In: mahnmal-viehofen.at. Abgerufen am 23. Januar 2022.
  8. Massaker Hofamt Priel 2./3. Mai 1945. In: hiphaus.at. Bildungshaus St. Hippolyt, abgerufen am 24. Januar 2022.
  9. „Truppe war morgens nicht mehr vor Ort“. In: noen.at. 27. April 2015, abgerufen am 23. Januar 2022.
  10. Juden in St. Pölten - Massengrab Hofamt Priel. In: juden-in-st-poelten.at. Abgerufen am 23. Januar 2022.
  11. Grabstein für Opfer von Weltkriegsmassaker. In: noe.orf.at. 3. Mai 2015, abgerufen am 23. Januar 2022.
  12. „Endphase“: Wenn das Schweigen bricht. In: ORF.at. 22. Januar 2022, abgerufen am 23. Januar 2022.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Hofamt Priel. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 20. November 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Hofamt Priel. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 20. November 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Hofamt Priel. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 20. November 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Hofamt Priel. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 20. November 2019.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Hofamt Priel. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 20. November 2019.
  18. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.

На других языках


- [de] Hofamt Priel

[en] Hofamt Priel

Hofamt Priel is a municipality in the district of Melk in the Austrian state of Lower Austria north of the river Danube.

[ru] Хофамт-Приль

Хофамт-Приль (нем. Hofamt Priel) — коммуна (нем. Gemeinde) в Австрии, в федеральной земле Нижняя Австрия.



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