Das altmärkische Kirchdorf Vietzen, ein Straßendorf, liegt etwa sechs Kilometer nördlich der Stadt Kalbe (Milde) auf der Hochfläche des Kalbeschen Werders.[3].
Geschichte
Das Dorf Vietzen ist vermutlich wendischen Ursprungs. Es wurde 1285 als Visne erstmals urkundlich erwähnt. Zwei Geistliche Johannes et Gerardus, fratres de Visne wurden in einer in Meyenburg ausgestellten Urkunde aufgeführt.[4] Im Jahre 1324 wird das Dorf Vysne genannt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen.[5] Es war Stammsitz der ritterlichen Familie von Visne.[6] Im 19. Jahrhundert wurde Tabak angebaut.
Rechts des Weges nach Güssefeld (westlich des Dorfes) stand eine Windmühle, gegenüber war eine Ziegelei.
Herkunft des Ortsnamens
Den Ortsnamen könnte man aus slawisch (wendisch) veza, veze, vezne für Haus oder aus vietz, feitzen für Dorf ableiten oder aus dem Deutschen wiz für weiß, leuchtend.[7]
Eingemeindungen
Die Gemeinde Vietzen wurde am 25. Juli 1952 aus dem Landkreis Salzwedel in den neuen Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Sie wurde am 1. August 1973 in die Gemeinde Kahrstedt eingemeindet.[8] Nach dem Zusammenschluss mehrerer Gemeinden am 1. Januar 2009 zur Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) kam Vietzen als Ortsteil zur neuen Ortschaft Kahrstedt und zur Stadt Kalbe (Milde).
Einwohnerentwicklung
Jahr
Einwohner
1734
65
1774
56
1789
69
1798
89
1801
84
1818
91
Jahr
Einwohner
1840
154
1864
204
1871
186
1885
167
1892
166
1895
161
Jahr
Einwohner
1900
153
1905
141
1910
164
1925
163
1939
135
1946
254
Jahr
Einwohner
1964
187
1971
161
2015
103
2016
095
2017
096
2018
095
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Vietzen gehörte früher zur Pfarrei Güssefeld[9] und gehört heute zum Pfarrbereich Kalbe-Kakerbeck[10] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirche in Vietzen
Die evangelische Dorfkirche Vietzen ist eine Feldsteinkirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.[1] Sie ist eine Filialkirche von Güssefeld.[9]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Kalbe (Milde)
Literatur
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S.131.
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil XII). In: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.2303–2307.
Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4.März 2019.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band14. Berlin 1857, S.32 (Digitalisat).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band17. Berlin 1859, S.378 (Digitalisat).
Franz Mertens:Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB1015184308, S.216.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.363.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.50 (wiki-de.genealogy.net[abgerufen am 25.Dezember 2017]).
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