Sallenthin, ein in gerader Linie erbautes Straßendorf mit Kirche,[1] liegt etwa 12 Kilometer nordwestlich der Stadt Kalbe (Milde).[3]
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Im Jahre 1370 belehnt Markgraf Otto die von der Schulenburg mit dem Gericht und dem Schulzen-Lehnpferd in dem Dorpe to Czellentyn.[4] Sallenthin wird 1375 als Sollenthin im Landbuch der Mark Brandenburg erwähnt, der Propst vom Kloster St. Spiritus in Salzwedel hatte hier Einkünfte.[5] Weitere Nennungen sind 1541 Salentin, 1608 Sellentien, 1687 Sallentien[1] sowie 1804 Sallenthin.[6]
Im Mittelalter hatten die v. d. Schulenburg und der Kleine Kaland in Salzwedel hier Einkünfte.
Das Großsteingrab Sallenthin, abgetragen im 19. Jahrhundert, lag an der Grenze zwischen Sallenthin und Quadendambeck. Alfred Pohlmann überliefert eine Sage über ein Hünengrab für eine riesige Frau nordwestlich vom Dorf Sallenthin im Salzwedelschen Kreis. Es wurde Sechwochenbett oder Sechswöchnerin genannt. Die Grabkammer sollte die Wiege darstellen.[7]
Johann Friedrich Danneil berichtete 1843, dass östlich des Dorfes zwei Großsteingräber im Wald zwischen Sallenthin und Jeggeleben im 1841 zerstört worden waren und beschreibt diese auch.[8]
Herkunft des Ortsnamens
Franz Mertens berichtet, dass die Deutung des wendischen (slawischen) Ortsnamens Sallenthin unsicher sei. Aus den Wortstämmen leda oder lehje für die Heide und za für hinter könnte man den Ortsnamen übersetzen zu Hinter den Heidebüscheln. Der Wortstamm könnte aber auch zel oder zelan für Gras oder Weide sein.[9]
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Sallenthin aus dem Landkreis Salzwedel in den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 1. August 1973 wurde Sallenthin in die Gemeinde Jeggeleben eingemeindet.[10] Am 1. Januar 2011 wurde Jeggeleben nach Kalbe (Milde) eingemeindet. So kam Sallenthin am gleichen Tag als Ortsteil zur neuen Ortschaft Jeggeleben und zur Stadt Kalbe (Milde).
Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971,[1] 2015 bis 2018[12]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Sallenthin gehörte früher zur Pfarrei Winterfeld[13] und gehört heute zum Pfarrbereich Apenburg des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Sallenthin ist eine Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert, der Turm aus Eichenfachwerk stammt aus dem Jahre 1896.[14] Die Kirche ist eine Filialkirche von Winterfeld.[13]
In Sallenthin steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein Feldsteinsockel mit aufgerichteter Granitplatte.[15]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Kalbe (Milde)
Literatur
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.124 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.345, 143. Sallenthin (Online bei google books).
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1852–1856, doi:10.35998/9783830522355.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band5. Berlin 1845, S.346 (Digitalisat).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.384 (uni-potsdam.de (Memento vom 18. Juni 2018 im Internet Archive)).
Alfred Pohlmann:Sagen aus der Wiege Preußens und des Deutschen Reiches, der Altmark. Franzen & Große, Stendal 1901, S.85–86.
Johann Friedrich Danneil:Spezielle Nachweisung der Hünengräber in der Altmark nebst Karten. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 6. Jahresbericht, 1843, S.116 (altmark-geschichte.de[PDF]).
Franz Mertens:Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB1015184308, S.216.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.358,362.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.208 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde):Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4.März 2019.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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