Das Kirchdorf liegt am rechten Ufer der Haßlach. Die Bundesstraße 85 führt nach Stockheim (2,5km nördlich) bzw. nach Gundelsdorf (1,3km südöstlich). Die Bundesstraße 89 zweigt von der B85 ab und führt an Burggrub vorbei nach Neuhaus-Schierschnitz (4,6km nordwestlich). Die Staatsstraße 2708 führt nach Haig (1,3km südwestlich).[3][Anmerkung 1]
Geschichte
Die Erstnennung war im Jahr 1307 indirekt, als Albert von der Cappel zu Haßlach und seine Frau, Tochter des Ulrich von Haßlach, auf Güter in Eila, Brauersdorf, Lauterbach (bei Posseck, abgegangen) und in der Grün bei Reitsch zu Gunsten des Klosters Langheim verzichteten.[4] Die 1567 in Burggrub eingeführte Reformation veranlasste auch die Herren von der Cappel zum Übertritt. 1631 starb Georg Wolfgang von der Cappel ohne männlichen Nachkommen. Die Rittergüter Haßlach und Stockheim fielen an das Hochstift Bamberg. 1639 schenkte Bischof Franz von Hatzfeld die beiden Güter der Stadt Kronach für deren Treue und Tapferkeit im Kampf gegen die Schweden während des Dreißigjährigen Kriegs.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Haßlach 14 Anwesen (1 Hof, 6 Söldengüter, 5 Tropfhäuser, 1 Haus, 1 Mahl- und Schneidmühle). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte die Stadt Kronach inne, ehemals war es das Rittergut Haßlach.[6]:S. 477
Haßlach ging durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 in den Besitz des Kurfürstentums Bayern über. Mit dem Gemeindeedikt wurde Haßlach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Stockheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Haßlach. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Haßlach zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[6]:S. 584 Die Gemeinde hatte eine Fläche von 1,728km².[1]
Am 1. Januar 1975 wurde Haßlach bei Kronach im Zuge der Gebietsreform in Bayern in Stockheim eingegliedert.[7]
Baudenkmäler
In der Bayerischen Denkmalliste sind zwei Baudenkmäler aufgeführt:
Ehemalige Schlossmühle
Bildstock
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Stockheim (Oberfranken)#Haßlach bei Kronach
Abgegangene Baudenkmäler
Haus Nr. 13: Eingeschossiger Satteldachbau aus Sandsteinquadern, der Türsturz am Scheitelstein bezeichnet „J.J.B.H. / F.A.M.M. 1823“.[8]
Haus Nr. 17: Zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Halbwalmdach, der Scheitelstein der Haustür bezeichnet „Martin Doppel 1863“. Am Erdgeschoss Ecklisenen. Verschieferter, hexagonaler Dachreiter mit Zeltdach, allseitig mit Stichbogenfenstern geöffnet.[8]
Die Bewohner des Ortes waren ursprünglich rein katholisch und nach St. Johannes der Täufer (Kronach) gepfarrt.[6]:S. 477 Seit dem 19. Jahrhundert sind die Katholiken nach St. Katharina (Neukenroth) gepfarrt.[10] Die protestantische Minderheit ist nach St. Laurentius (Burggrub) gepfarrt.[12]
Nach dem Kauf des Kirchengrundstückes im Jahr 1971 und der Einweihung des neuen Friedhofs 1973 folgte am 18. Juni 1978 die Konsekration der neuen Kirche St. Johannes der Täufer, einer Filialkirche der katholischen Pfarrei Neukenroth, durch den Bamberger Weihbischof Martin Wiesend.[18] Ein Gemeinschaftsraum wurde 1995 an die Kirche angebaut.
Söhne und Töchter des Ortes
Ulrike Umlauf-Orrom (* 1953), Glaskünstlerin und Designerin
Werner Zillig (* 1949), Schriftsteller und Sprachwissenschaftler
Literatur
Tilmann Breuer:Landkreis Kronach (=Bayerische Kunstdenkmale. Band19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB450619354, S.60.
Johann Kaspar Bundschuh:Haßlach bei Kronach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB790364298, OCLC833753081, Sp.519–520 (Digitalisat).
Helmut Demattio:Kronach – Der Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Haßlach b.Kronach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11.September 2021.
Haßlach b.Kronach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20.Oktober 2020.
Haßlach b.Kronach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 20.Oktober 2020
Einzelnachweise
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.689 (Digitalisat).
Helmut Demattio:Kronach – Der Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.689.
T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 60. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.887, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1005 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1055 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1089 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.937 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.158 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.312 (Digitalisat).
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