Butterhorst, ein kleines Haufendorf mit Kirche, liegt etwa fünf Kilometer nordöstlich von Kalbe (Milde) in der Altmark. Das Dorf wird im Norden von der Unteren Milde und im Süden von der Milde umflossen. Im Norden und Osten liegt das Vogelschutzgebiet Milde-Niederung/Altmark. Östlich des Dorfes verläuft die Grenze des Landkreises Salzwedel.[3]
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Das Dorf Butterhorst wird 1289 erstmals als Horst erwähnt, als Markgraf Otto seine Lehensrechte über einem Hof dem Kloster Heilig-Geist vor Salzwedel überlassen hatte, nachdem die Familie von Visne ihm die Lehen darin aufgelassen hatte.[4] Auch im Jahre 1324 wird das Dorf als Horst erwähnt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen.[5]
Weitere Nennungen sind 1323 villa Horst, 1551 Botterhorst, 1608 Botterhorst, 1687 Botterhorst[1] und 1804 Butterhorst, Dorf mit Hopfenanbau.[6]
Früher wurde im Dorf Hopfen und Tabak angebaut, Viehzucht betrieben, darunter eine Pferdezucht mit Beschälern aus Dänemark, aber auch Fischerei.[7]
Herkunft des Ortsnamens
Franz Mertens deutet die Silben des Namens „botter, potter“ als „Birkhuhn“ oder „Pötter“ für „Töpfer“ und „Horst“ als „Wall“.[8]
Eingemeindungen
Ursprünglich gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag der Ort im Kanton Kalbe auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Landkreis Salzwedel.[1]
Am 15. Juni 1950 wurde die Gemeinde Butterhorst in den Landkreis Gardelegen umgegliedert.[9] Kurz danach, am 20. Juli 1950, wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Butterhorst nach Altmersleben eingemeindet.[10]
Nach dem Zusammenschluss mehrerer Gemeinden am 1. Januar 2009 zur Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) kam Butterhorst als Ortsteil zur neuen Ortschaft Altmersleben und zur Stadt Kalbe (Milde).[11]
Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1] und 2015 bis 2018[13]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Butterhorst, die früher zur Pfarrei Altmersleben gehörte,[14] wird heute betreut vom Pfarrbereich Kalbe-Kakerbeck im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15] Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Altmersleben stammen aus dem Jahre 1688.[16]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Hildegard in Gardelegen im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[17]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die ursprüngliche evangelische Kapelle aus Holz in Butterhorst stand bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Sie wurde durch einen klassizistischen Backsteinbau ohne Turm ersetzt.[18] Die Kirche war eine Filialkirche von Altmersleben.[14]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Kalbe (Milde)
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.404–407, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.157 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.327, 28. Butterhorst (Online bei google books).
Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde):Altmersleben und Butterhorst.In:stadt-kalbe-milde.de.Abgerufen am 29.Oktober 2022
Butterhorst im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.404–407, doi:10.35998/9783830522355.
Lieselott Enders:Die Altmark. Geschichte einer kurmärkischen Landschaft in der Frühneuzeit (Ende des 15. bis Anfang des 19. Jahrhunderts). In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band56. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-1504-3, S.154,200,430, doi:10.35998/9783830529965.
Franz Mertens:Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB1015184308, S.217.
Erste Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.15, 22.Juni 1950, ZDB-ID511105-5, S.226 (PDF).
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.277 (PDF).
Altmarkkreis Salzwedel:Vereinbarung über die Bildung einer neuen Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr.8, 26.August 2009, S.208–214 (altmarkkreis-salzwedel.de[PDF; 308kB; abgerufen am 29.Oktober 2022]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.157 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde):Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4.März 2019.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.49 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.9 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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